The Bowl of Completeness: Done'til death

Leonhards Weg an diesem Tag führte dieses Mal zu einer Wüstenregion. Nicht völlig aus eigener Neugierde, sondern weil eine Königsstadt, speziell der König selbst, eine Anfrage stellte für ein Artefakt, welches er säglich dringenst benötigte. Er versprach jedem Finder einen Wunsch zu erfüllen, würden diese erfolgreich in ihrer Suche sein. Doch dem Druiden war dieses Detail sogar relativ egal, er half einfach generell Leuten aus, die spezielle Hilfe benötigten und dieser Job hörte sich schlicht nach exakt so einer Sache an. Außerdem war das gar nicht sein Einfall gewesen, sondern eine Anfrage einer Dame, die einfach nur zur Sicherheit, oder eventuell eines anderen Grundes, die Gesellschaft des Naturbändigers zu sich zog. Sie hatte ihm auch noch gar nicht erzählt, was für eine besondere Art Wesen sie war, lediglich sie konnte wohl von seinem Geweih erraten, um was es sich bei dem Jungen handeln könnte.

"Warst du schon mal in dieser Saarim-Wüste Alea?"
Leon wollte mit dieser Frage die Stille brechen, die seit ihrer Begrüßung und dem Aufbruch Einhalt bieten wollte. Seine Begleitung an diesem Tag schien eine recht ruhige Dame zu sein, fokusiert. Was ihre Gründe waren, um dieser Aufgabe entgegenzustehen, das hatte sie ihm noch nicht erzählt. Eventuell um einen Wunsch erfüllt zu bekommen? Hatte der König überhaupt limitiert, wo die Grenze bei diesen Wünschen war?
"Ich bin eher Waldgebiete gewohnt, aber angeblich soll es unter dem Wüstensand eine Menge zu entdecken geben. Vielleicht wachsen sogar Pflanzen darunter. Was glaubst du?"

Die Wüste. Nichts, was Alea unbekannt war und schon gar nichts, was sie wirklich mitnehmen konnte. Hitze war für sie Alltag und machte ihr nicht zu schaffen. Der Sand war ein bisschen nervig, aber ansosnten würde sie gut zurecht kommen, da war sie sich sicher. Ein Auftrag vom König hatte sie hergeführt, auch wenn dieser nicht direkt an sie übergeben wurde. Schon so einige mutige Abenteurer hatten versucht ein Artefakt für den König zu besorgen. Und so, wie er die Aufgabe erteilt hatte, klang es nach etwas unheimlich wichtigem. Wozu auch immer, aber er brauchte es ganz dringend. Und wenn er dafür sogar einen Wunsch gewährte, musste es doch wichtig sein. So jedenfalls die Gedanken der Rothaarigen, die sich mit einem jungen Mann auf dem Weg gemacht hatte. Einem, der deutlich mehr auffiel, wie sie selbst. Immerhin hatte er ein Geweih. Eine Tatsache, die sie am Anfang immer mal wieder verstohlen zu ihm blicken ließ. Nach einer Weile in der sie zusammen gelaufen waren allerdings hatte sie sich daran gewöhnt und es war schon fast normal für sie.
Ihr Blick wanderte nun allerdings konzentrierter zu ihm, als er sie fragte, ob sie schon mal in dieser Wüste gewesen wäre. Kurz überlegte der Rotschopf. "Nicht tief in der Wüste, nein. Eher an Randgebieten", entgegnete Alea schließlich.
"Pflanzen unter dem Wüstensand? Eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen ehrlich gesagt", meinte sie nachdenklich und warf einen Blick auf den Sand vor ihnen. "Dafür braucht es doch Sonnenlicht und Wasser und anständige Temperaturen..." Es würde sie auf jeden Fall sehr wundern, wenn dort Pflanzen wuchsen. Ganz unwahrscheinlich war das aber vielleicht auch nicht. Es gab auch sehr genügsame Pflanzen. Und wie es da ganz tief unten aussah wussten sie ja gar nicht. "Kommst du in der Wüste zurecht?", hinterfragte die Rothaarige und warf ihm erneut einen Blick zu. Waldgebiete. Wenn das eher sein Ort war, war dies doch das genaue Gegenteil.

Eher Randgebiete. Das ist natürlich nicht super hilfreich, aber das machte ja auch nichts aus. Dann mussten sie eben vor Ort sicherstellen, wo sie wirklich hin mussten.
"Allemal dann weiter als ich. Ich bevorzuge eher Waldgebiete. Blumenwiesen sind ebenfalls gerne gesehen"
Aber hier war nichts als Sand zu sehen gewesen. Auffällig waren aber die kleineren Dünen, die sich bilden, die als einziges Anzeichen setzte, dass dies keine der unendlichen Wüsten waren, die sich über zig Kilometer erstreckten. Dementsprechend neugierig fragte er einfach offen heraus, ob es unter dem Sand Pflanzen geben konnte. Alea allerdings ließ bereits stark vermuten, dass dieser Gedanke vielmehr Schall und Rauch war als alles andere. Ihre Gründe waren nicht ohne Basis.
"Schade eigentlich, dann werde ich wohl leicht eingeschränkt sein in meiner Hilfestellung"
Die Begleitperson fragte dann nach, wie es um ihn und Wüsten stand. Mit etwas Drama im Gedanken hielt er eine Hand vor seinen Augen, als er ein wenig zur gleißenden Sonne sah, während er schon längst aufgehört hatte, mit seinem Holzstab irgendwie Halt im Sand zu bekommen.
"Es könnte wohl durchaus schlimmer sein, aber ich merke schon, dass Ausdünstung wohl einer der Gründe sein wird, weshalb manche nicht zurückgekommen sind. Ich versuche drauf zu schauen, nicht dieser Plage zu verfallen"
Er sah dann zu seiner Partnerin und vergaß direkt die Frage, die er eigentlich noch stellen wollte, denn erst jetzt fiel ihm auf, dass sie in keinster Weise das Schwitzen anfing.
"Du scheinst ja absolut kein Problem damit zu haben? Du schaust immernoch fit aus"
Irgendwo wollte der Junge während der Wanderung Ausschau halten nach den Überresten ihrer Vorgänger, aber es schien so, als sei der Sand sehr sorgfältig mit seinen Verstecken gewesen. Das oder sie waren noch gar nicht dort angekommen, wo die Probleme anfingen.

Die Rothaarige war sich ziemlich sicher, dass den Ort, den sie suchten, bisher niemand lebend verlassen hatte. Also würden sie wohl beide ganz neu und unwissend an diese Sache heran gehen müssen. Alea mochte es ja eigentlich nicht so, wenn sie keine Ahnung hatte worauf sie sich einließ. Allerdings würde sie mit spontanen Aktionen wohl auch ganz gut dienen können.
"Wieso meldest du dich dann für diese Suchaktion? Die Wüste ist dann nicht unbedingt... gut für dich?", hinterfragte Alea und verdeckte ihre Verwunderung nicht gerade. Dafür war sie eben auch nicht bekannt.
"Irgendwie kann man immer nützlich sein", entgegnete die Rothaarige. Immerhin würde es hier gewiss nicht nur auf ihre Rassenfähigkeiten ankommen. Jedenfalls glaubte sie da fest dran.
"Ja, bei Wüstentouren sollte man immer genug Wasser mitnehmen und sich von der Kleidung her anpassen. Die Wüste ist in der Regel unerbittlich", meinte Alea ruhig, als würde sie über das Wetter sprechen. Allerdings war das ja auch nur logisch.
Nachdenklich blickte sie Leon kurz an, bevor sie wieder nach vorn schaute und Ausschau nach irgendwas auffälligem hielt. "Hitze und Flammen machen mir nichts aus. Das ist mein Element", entgegnete sie mit einem stolzen Lächeln, war sie doch immer stolz auf ihre Rasse gewesen. Selbst wenn man sie auch oft für Brände verantwortlich machte. Was übrigens nicht immer der Wahrheit entsprach.
"Ob es wohl irgendwo einen Eingang oder sowas gibt? Oder ob der Zugang eher nicht zu erkennen sein wird..." Was die Sache nur schwieriger machen würde. Sie konnten sich ja schlecht durch den Sand buddeln bis sie etwas fanden. Da fehlten leider ganz eindeutig Anhaltspunkte.

Ja, wieso meldete er sich für diese Suchaktion? Eine berechtigte Frage, wenn man bedachte, dass eine Wüste schon fast als Gegenteil gelten könnte zu dem, was Leon bevorzugte. Aber zu der Aussage zuckte er nur ein wenig mit der Schulter, ohne seinen Blick vom... mehr oder weniger Weg zu nehmen.
"Sie ist auch für den normalen Menschen bestimmt nicht auf Dauer gut. Aber nur weil ich noch nicht weiß damit umzugehen, heißt das nicht, dass ich es nicht lernen könnte dabei. Und sollten wir heute erfolgreich sein, würden wir andere Menschenleben, die sich in diese Lebensgefahr begeben könnten, daran hindern, diese hier zu verlieren"
Völlig sorgenlos verdrängte der Junge den Fakt, dass auch er einer dieser Toten werden könnte, wenn sie Pech hätten. Aber was soll er machen? Er hört von einem Problem und wollte einfach helfen, so einfach war er gestrickt.
Leon nickte jedenfalls zustimmend zu Aleas Aussage, dass jeder nützlich werden konnte. Nur weil er darin eingeschränkt war, hieß es nicht sofort, dass er umgehend schwerer Ballast war. Man konnte bei unbekanntem Territorium auch nie wissen, was so alles anstand.
"Sobald wir die Situation einschätzen können, können wir besser darüber urteilen"
Aber ja, gut zu trinken und gut seicht bekleidet geht es sich wesentlich angenehmer durch eine Wüste. Dementsprechend hatte er auch eine kleine Trinkflasche an seiner Hose haften, die er entgegen der Sonne in seinem Schatten halten wollte, was erst wieder beachtet wurde, als das Thema wieder aufkam. Aufgekochtes Wasser war nicht umbedingt das beste Mittel.
"Dein Element? Soso. Dann brauch ich gar nicht fragen, weshalb dir diese Reise nichts ausmacht"
Es war auch schön, ein ehrliches Lächeln dabei zu bekommen. Leon konnte gar nicht anders als ebenfalls erfreut zurückzulächeln. Mit so einem Hochmut an Geist würde diese Reise sicherlich keine Streitecke werden.

"Also ich hätte schon mal gedacht, dass es irgendwo einen Eingang gibt. Aber wäre auch blöd, wenn diese Fundstätte gar nicht existiert und stattdessen die Leute vom Suchen gestorben sind. Aber selbst dann hätten wir-"
Just in dem Wortsatz stolperte der junge Mann an etwas, was wie ein Stein wirkte und plumpste erstmal völlig ohne Vorbehalt in den heißen Sand. Das hatte er davon, dass er seinen Stab nicht als Gehstock verwenden konnte...
"-schon Vorgänger angetroffen"
Leon richtete sich dann langsam wieder auf und rubbelte sich den Sand von sich, welcher ihn ohne Frage etwas weiter aufheizte, sodass er danach erstmal einen Schluck von seinem Wasser nehmen musste. In der Nähe aber könnte Alea bemerken, dass eine der Dünen in der Nähe, an denen sie vorbeigegangen waren, höher war als die anderen und an dem Ort, an dem sie standen, sogar an einer Seite hohl aussah. Würden sie näher hingehen, könnten sie sogar erkennen, dass der Sand, wie auch immer dieser in Stand blieb, wie ein Höhleneingang unterirdisch unter den Sand führen würde. Licht war keines zu sehen und der Wechsel zum strahlenden Sonnenlicht würde es selbst dem trainierten Auge schwer tun, in der Dunkelheit etwas zu sehen. Und zu Leons Nachteil, sollten sie sich wagen einzutreten, war es wesentlich heißer, je weiter sie reingehen würden.

Nachdenklich blickte sie ihre Begleitung an, bevor sie dann langsam nickte. Offensichtlich wollte er also einfach helfen? Schien ja eine sehr gute Persönlichkeit zu haben, da fühlte man sich ja gleich richtig schlecht neben ihm.
"Also sind wir erfolgreich, damit niemand anderes mehr so dumm ist, sein Leben dafür zu riskieren", schlussfolgerte Aela mit einem schiefen Lächeln. Sie zweifelte nicht daran, dass sie Erfolg haben würden. Immerhin hätten sie sonst gar nicht erst dazu aufbrachen sollen. Aela war guter Dinge, auch wenn es spannend werden würde, gab es doch kaum Informationen, die sie auf irgendwas vorbereiteten.
"Da hast du wohl Recht", stimmte sie zu. Erstmal gucken, was sie überhaupt erwartete. Vielleicht waren sie auch beide vollkommen unnütz für diesen Auftrag. Wer wusste das schon so genau? Aela hatte bislang nur einen Vorteil, weil die Hitze ihr nichts ausmachte. Vielleicht war es das dann auch schon.
Ein seichtes Lächeln huschte über ihre Lippen, als Leon ebenfalls zurücklächelte. offenbar war er eine sehr offene und gutherzige Person. Die Reise würde also auf jeden Fall nicht im Anschweigen oder sich hassen enden. Jedenfalls schätzte sie das jetzt einfach mal.

Die Rothaarige verzog den Mund ein wenig, während sie seinen worten lauschte. Es wäre eine absolute Katastrophe, wenn es diese Höhle gar nicht gab und die Leute hier alle umsonst gestorben waren. Grundsätzlich würde sie behaupten, dass sie einschätzen konnte, wann sie sich auf den Rückweg begaben, weil sie ohne Erfolg suchten und Essen oder Wasser brauchten. Aber viele andere vor ihnen waren ja auch gestorben. Eventuell sah man keine Überreste, weil sie den Eingang gefunden hatten und dann in der Höhle gestorben waren? Das wäre jedenfalls möglich... Der Rotschopf reagierte nur leider zu langsam, um Leon vor dem Fallen zu retten, denn da lag er schon längst im Sand. "Alles gut bei dir?", hinterfragte sie und warf einen kurzen Blick auf den Sand, wo Leon gestürzt war, bevor sie den Blick schweifen ließ. Eigentlich hätte hier ja auch gar nichts Festes sein dürfen, was ihn zum Stürzen bringt... Sand war nicht fest und nach Felsen sah es hier eigentlich auch nicht aus... Also...
"Da, sieh mal", meinte Alea ein bisschen zu euphorisch vielleicht, aber sie war auch nicht gut darin ihre Emotionen hinter dem Berg zu halten. Neugierig lief sie auf den Eingang zu, nur um sicher zu gehen, dass es wirklich eben dieser war und sie sich nicht geirrt hatte. "Ich glaube, wir haben ihn tatsächlich gefunden", fügte sie dann hinzu und warf einen Blick in die große Schwärze. Wahnsinn, war das dunkel. Man konnte gar nicht wirklich weit hinein sehen.
Aela hob ihre Hand nach vorn und ließ eine Flamme in dieser entstehen, um Licht zu spenden und etwas mehr erkennen zu können. "Huii... das wird ja witzig."

"Exakt"
Spätestens jetzt wäre es wohl klar, dass Leonhard ein pures, selbstloses Wesen war. Es war auch nicht so, dass er nichts konnte, aber vorher über eventuelle Situationen nachzudenken war absolut keine seiner Stärken. Er lebte im Hier und im Jetzt, das waren die Momente, die gerade zählten. Er jedenfalls war sehr positiv gestimmt, da seine Mitstreiterin kein Problem in dieser Logik sah. Und es war auch ein Funken Wahrheit dran, immerhin konnte alles Mögliche passieren. Ein unterirdischer Wald? Wäre doch mal ganz cool! Unwahrscheinlich, aber nicht unwillkommen.

Kaum philosophierte der Junge über die Existenz der Suchstätte traf ihn direkt das Karma, als er stolperte und direkt in den heißen Sand fiel. Auch eine Sache, die der Junge gerne mal vergaß: Auf den Weg achten. Eigentlich war er nicht allzu mieserabel dabei, aber in einer offenen Wüste ging dieser Instinkt an ihm vollkommen verloren. Und jetzt zahlte er den Preis mit heißen Sandkörnern.
"Nein... alles warm... gib mir ne Minute"
Er war erstmal damit beschäftigt, die Körner von sich zu bringen und seine Wärme mit etwas Wasser zu dämpfen. Und das war bereits die halbe Flasche, sehr toll. Als er diesen Fakt aber aussprechen wollte, meldete sich Alea zu Wort und zeigte zu einer Düne. Eine, die aussah, als wäre ein großes Loch an einer Seite. Groß genug für Personen aller Art sogar. Er lief seiner Begleitung langsam hinterher, während er den wahrscheinlichen Eingang zum Ort begutachtete.
"Mitten aus Sand? Was für ein Versteck"
Doch je näher sie kamen realisierte Alea, dass diese Öffnung nicht einfach nur eine Düne war, sondern ein ganzer Gang. Sie zauberte etwas Feuer vor sich... und tatsächlich:
Man konnte einen Weg sehen, der weiter herab führte, etwas weiter entfernt konnte man sogar die ersten Skelettüberreste von ihren Vorgängern entdecken, aber von etwas anderem Lebendigem blieb keine Spur. Leon derweilen war fasziniert über das Konstrukt selbst, als er mit seinem Stab dagegenstupste.
"Der Sand ist brockenhart! Krass!"
Ein solides Ding! Aber eben aus Sand... da dürfte ihm jede Möglichkeit von Ortung absolut fehlschlagen. Alea derweilen schien absolut begeistert zu sein und machte sich daran, weiter hineinzugehen. Leon folgte ihr natürlich in der Hoffnung, durch den Schatten der Wüstensonne zu entkommen... begann aber langsam zu schwitzen.
"Ist es hier drinnen wärmer? Warum ist es wärmer als draußen?!?"
Ein bisschen müsste er auf seine Versorgung achten... und etwas hoffen, dass die Hitze nicht das einzige Problem der beiden bleiben würde. Fürs erste blieb er einfach in Aleas Nähe, da sie anscheinend wirklich wärmeresistent war. Dementsprechend würde sie einen klareren Kopf auf dem Weg haben als er.

Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Leon war wirklich ein absoluter Gutmensch. Nicht, dass das wirklich was Schlechtes war, allerdings konnte Alea das nicht vollkommen nachvollziehen. Sie war zwar auch nicht böse, aber bestimmt auch kein Gutmensch. Sie gab sich schon Mühe auf ihr eigenes Wohl zu achten. Hier zu sterben hatte sie bestimmt nicht vor. Wenn sie aber erfolgreich waren und somit  niemand mehr herkam, um zu sterben, war das ein netter Nebeneffekt. Aber nichts, was ihr Hauptziel war. Trotzdem konnte sie damit leben.
"Kein Problem", meinte sie ruhig. Natürlich brauchte Leon einen Moment. Es war wirklich warm und der Sand würde nicht weniger aufgeheizt sein. Außerdem war es kein schönes Gefühl den Sand überall an sich zu haben. Dessen war sie sich bewusst, auch wenn sie sich gerade nicht in den Sand gelegt hatte.
"Das ist wirklich verrückt. Da muss ja irgendwas Besonderes drin sein", meinte sie fast schon entzückt. Wann sah man sonst so eine Art Versteck mitten in der Wüste. Dieser Gegenstand musste wirklich was ganz Besonderes sein. Jedenfalls ging sie fest davon aus.
Aufmerksam huschten ihre Augen über den Gang, der sich vor ihnen bildete und wo man nun auch die ersten Überreste erkennen konnte. Offensichtlich hatten es bis hierhin also schonmal ein paar Leute geschafft und dann hier ihr Ende gefunden. Vermutlich hatten sie ewig gebraucht den Ort zu finden und gedacht hier im Schatten Schutz zu finden. Leider wurde es hier drin aber eher heißer, als kühler und von Wasser war weit und breit eben auch nichts zu sehen.
"Vermutlich eine Art Magie in dem Sand? Anders könnte ich es mir nicht erklären, immerhin sind wir noch sehr weit oben und es ist schattig hier.. Aber irgendwie muss dieses Konstrukt ja auch zu stande kommen", meinte Alea nachdenklich. Sand allein wurde nicht so hart und auch nicht so heiß.
Kurz warf sie einen Blick auf Leon, dem die Hitze hier nur noch mehr zu schaffen machen würde. Jetzt kam sie sich schon richtig perfekt für diese Suche vor, weil ihr auch diese steigende Hitze absolut nichts ausmachte. Aber sie würde den Tag nicht vor dem Abend loben. Noch hatten sie nichts gefunden und waren auch nicht wieder zurück. Alea zog den Riemen ihres kleinen Rucksacks enger, bevor sie mit der Flamme in ihrer Hand voraus ging und den Weg so weiter ausleuchtete. "Schauen wir mal, wie tief es hier hinab geht... wenn dir die Hitze zu sehr zusetzt, sag das bitte, ja?", meinte sie und warf erneut einen kurzen Blick zu Leon über ihre Schulter, bevor sie sich ganz auf den Weg konzentrierte.

Sich vom meisten Sand endlich getrennt folgte Leonhard seiner Begleitung zur Sanddüne... vielmehr war es eine Sandhöhle, wenn überhaupt. An sich war dieses Werk sehr eigenartig anzusehen gewesen, aber auch noch davor zu stehen war beeindruckend. Noch beeindruckender war aber natürlich auch die Robustheit des Ganzen. Alea betonte auch direkt, dass es hier etwas Besonderes geben musste, worauf Leon schon aus Reaktion zunickte.
"Ohne Frage! Aber nur ein Weg, das rauszufinden, nicht?"
Rein in die Höhle. Das, oder Alea hätte eine andere Idee. Aber Leon war an sich bereits mit der Entscheidung in Ordnung, weil er sich Schutz vor der Wüstenhitze erhoffte. Als er später vom Gegenteil überzeugt wurde, war seine Stimmung natürlich recht eingeknickt. Er bedachte gar nicht die Möglichkeit, dass es exakt dieser Grund war, weswegen diese Skelette herumlagen.

Während Alea daran dachte, weswegen der Sand so war wie er war, kämpfte Leon damit, die erhöhte Hitze irgendwie in Griff zu bekommen. Doch als Alea anmerkte, er solle sich rühren, wenn ihm die Hitze zu viel wird, ließ sich Leon auf seinen Hintern fallen und sein Atmen ging langsam in leichtes Hecheln über. Erst als er seine Wasserflasche anfassen wollte, die höllisch warm geworden ist, kam ihm die Erkenntnis, dass diese Umgebung absolut nicht sicher für ihn war.
"Ich... puh. Das ist... absolut eine Aufgabe für dich... ich... warte am Ausgang auf dich... ok? Das ist... eindeutig zu viel... viel zu warm... tu dir nichts... ja?"
Er ließ ungern Leute alleine in Gefahren laufen, aber sein schweißüberzogenes Gesicht konnte gut erkennen, dass ihr diese Lage überhaupt nichts tat. Dementsprechend wartete er erst ab, ob ihr diese Entscheidung in Ordnung ist, ehe er in die weniger hitzige Wüste zurückgehen würde, so unwirklich das klang.
"Sollte was sein... versuch ich zu helfen... wenns möglich ist..."

Die Rothaarige nickte auf die Worte ihres Begleiters. Einzig und allein durch das Betreten des Konstrukts würden sie herausfinden, ob es dort etwas interessanntes gab. Es wäre wohl eine riesen Enttäuschung, wenn all diese Leute den Weg auf sich genommen hätten und ihr Leben verloren, nur um nichts vorzufinden. Das war ja leider durchaus möglich, kehrte bislang niemand von dieser Reise zurück. Langsam kam Alea der Gedanke, dass sie vielleicht von Anfang an eine Feuernymphfe hätten fragen sollen, denn bislang konnte die Rothaarige sich nicht beschweren.
Nach einigen Schritten allerdings ließ Leon sich auf den Hintern fallen, sodass sie sich zu ihm umdrehte und ihn besorgt musterte. Die Hitze schien ihm wesentlich mehr auszumachen, als sie gedacht hatte. Allerdings konnte Alea die Hitze in der Form eben auch gar nicht wahrnehmen, also auch nicht beurteilen, wie schlimm es wirklich war. Für sie war es angenehm. "Alles klar. Mach dir keine Sorgen, ich bin unverwüstlich", meinte sie lächelnd, bevor sie in ihren Rucksack griff und Leon eine Flasche entgegen warf, nachdem sie die Hitze eben dieser in sich aufgenommen hatte. So wäre es wenigstens nicht total warmes Wasser. "Trink genug. Dehydration ist gefährlich", fügte sie sanft hinzu, bevor sie sich dann wieder umdrehte, um ihren Weg fortzusetzen. So schlimm konnte es da unten ja gar nicht sein, oder?

So schritt Alea weiter in den Tunnel hinunter, während sie das Feuer weiter vor sich hielt, um etwas sehen zu können. Wenn das von irgendwem gebaut wurde, war das super beeindruckend. Umso mehr fragte sie sich, warum dann niemand mehr hier lebte. Ob das einem Wüstenvolk gehört hatte, was irgendwann ausgestorben war? Oder umgesiedelt ist...
Mehr auf den Gang vor sich achtend, als auf ihre Füße, stolperte Alea über etwas, woraufhin sie den Weg hinunter kullerte, bis sie unten zum erliegen kam und leiste fluchte. "Oooouch", grummelte sie, bevor sie sich auf die Beine hievte und erneut Feuer über ihrer Hand erschienen ließ, welches beim Sturz erloschen war. Erkennen konnte sie eine große Kammer, die ziemlich wüst aussah. Aber hier irgendwo musste dann ja vermutlich genau das sein, was sie gesucht hatte, oder? Schwer erstaunt musterte sie die überdimensionale Pflanze, die in der Mitte des ganzen stand und den Raum zu stabilisieren schien. Die Ranken verschwanden in dem hartgewordenen Sand zu allen Seiten, was Alea sehr interessannt fand, auch wenn sie sich für Pflanzen gar nicht so interessierte.
Nachdenklich drehte sie sich um, sodass sie den Aufstieg betrachten konnte, wo sie runtergekullert war. Und jetzt fiel ihr erst auf, dass es gar keine Treppe war, sondern eher eine Art Rutsche. "Leon?!", rief sie, so laut sie konnte durch den Gang nach oben und hoffte, dass er sie hören konnte. "Hörst du mich?!" Nach der Schüssel konnte sie auch gleich weiter suchen. War ja nicht so, als würde ihr hier unten irgendwer zuvor kommen... hier lebte nämlich nichts.

Da war er nun, sitzend auf glühendem Sand, mit dem Schweiß herausporend, als gäbe es keinen Morgen mehr. Es war sogar sehr uninteressant für den Jungen, dass sein Hintern am verglühen war, da sein ganzer Körper mit der Situation umgehen musste. Seine gedämpfte Rede wurde abwartend von Alea erhört und sie war sogar sehr freundlich und zuvorkommend mit ihrer Antwort, dass es in Ordnung war. In ihren Worten, und das sah man ihr an, war sie in dieser Hitze unverwüstlich. Und sie war anscheinend auch ok damit, alleine weitermachen zu müssen. ehe sie was finden würde. Und ihre Geste, ihr Wasser abzugeben, ließ Leon nur weiterhin bestätigen, was für eine gute Person sie wirklich war.
"Danke!"
Kaum ausgesprochen war er sofort daran, die kühlere Medizin zu sich zu nehmen. Es machte ihn natürlich nicht topfit, aber ein so würde er wenigstens nicht tot umkippen. Dementsprechend viel Erfolg wünschend machte sich Leon langsam daran, in Richtung Ausgang zurückzuwandern. Denn obwohl er unter vager Lebensgefahr stand, so faszinierte ihn dieser Aufabu an Sand sehr. Wie hielt sich das Ganze in Takt?

Sein Gedanke wurde irgendwann gestoppt, als er meinte, irgendetwas aus dem Inneren der Höhle zu hören. Ohje, hoffentlich ist ihr nichts passiert. Als dann aber sein Name kam leuteten sofort alle Alarmglocken und er eilte zurück. Wirklich sehen, wohin er gehen musste, konnte er in der Finsternis natürlich nicht, aber die ersten Schritte waren halbwegs geradeaus. An einer Wand würde er sich schon drehen können, so jedenfalls seine Hoffnung. Solange er nämlich noch fit genug war, könnte er ihr helfen bei welchem Problem auch immer, ebenfalls eine Hoffnung seinerseits. Es war demnach nicht verwunderlich, dass er ebenfalls, vielleicht sogar wesentlich unvorbereiteter als Alea, die Rutsche runtersauste, ehe er vor Alea landete. Direkt in der Hoffnung, nicht zu heiß erwischt zu werden... war er doch überrascht, dass ihm dieser Boden leicht kühler vorkam.
"Ich nehm das nächste Mal eine Taschenlampe mit, diese Finsternis ist richtig blöd..."
Er richtete sich dann langsam auf und sah zu Alea, die ihn wohl etwas besorgt ansehen müsste... nur um in ein doofes Grinsen zu sehen.
"Mir gehts gut... frag nicht wie"
Es war auch allemal gut, dass Alea wieder Licht gemacht hatte, damit Leon wenigstens die Hand vor sich sehen konnte. Als er seinen Stab aber fasste, bemerkte er die paar Blüten unter diesem, welche ihn wohl leicht auffingen. Wo kamen die denn her? War dies nicht alles Sand? Er stellte demnach seinen Stab einmal aufrecht, um durch die Knospen ihren Ursprung zu ersehen. Und seine Entdeckung warf ihn doch etwas aus der Bahn.
"Da ist tatsächlich eine Pflanze unterm Sand!"
Er folgte den Ranken und Wurzeln, wie sie durch die Sandmauern gebildet waren, und war begeistert über deren Längen. Und erst dann bemerkte er den großen Herzpunkt des Ganzen und sah nun mit eigenen Augen auf das, was er schon längst hätte sehen können: Eine wahrlich große Pflanze. Kein Baum, aber so stabil, als wäre es einer.
"Krass... die Pflanze hat sich von den Ressourcen in ihrer Nähe ernährt. Keine Ahnung, wie es zum Wasser kam..."
Er sah kurz um sich, wo weitere Knochenteile herumlagen und verwesten.
"...aber es hatte genug Dünger durch die ganzen Leute scheints. Das Ding kann ganze Sandketten aufrecht erhalten..."
Demnach wäre es töricht, es verbrennen zu müssen, wahrscheinlich kracht dann dabei die Höhle ein. Eventuell müssten sie das auch gar nicht machen. Gar nicht merkend wegen dem Informationsschock stand Leon nun wesentlich neutraler da, als noch vor der Rutsche. Das Klima war in der Nähe der Pflanze zwar nicht kühl, aber wesentlich angenehmer als die harte Hitzewelle am Eingang.
"Entschuldigung, ich war etwas in meinen eigenen Gedanken, was hast du sonst so gefunden?"
Eventuell hielt die Pflanze ja etwas bei sich, vielleicht sogar den Gegenstand, den sie suchten. Aber sehen tat Leon diesen nicht mit seiner Fähigkeit, da es nicht so natürlich war wie die Pflanze selbst. Und das Lichtblickfeld war leider auch nicht umbedingt zu hilfreich.

Die Rothaarige selbst brauchte das Wasser nicht unbedingt, kam sie doch bisher nicht ins schwitzen. Entsprechend konnte sie auf jeden Fall noch warten, bis sie wieder zurück in der Stadt waren. Und ein bisschen was hatte sie auch noch dabei. Sicherheitshalber hatte sie zwei Flaschen mitgenommen, obwohl sie die Versorgung selbst nicht dringend gebraucht hätte. Aber für die eventuell anfällige Begleitung machte es schon Sinn.

So war sie zunächst allein den Gang hinab gerutscht und stand nun der riesigen Pflanze gegenüber, die sie noch nicht ganz verstanden hatte. Wie kam die überhaupt hier her? War die Pflanze zuerst hier, oder dieser Gang und Raum? Spannend wäre es ja das heraus zu finden, aber das würde ihr wohl niemand sagen.

Nachdem sie nach Leon gerufen hatte, wartete sie einen Moment, konnte aber erstmal nichts wahrnehmen. Vielleicht hatte er sie gar nicht gehört? Nachdenklich drehte sie sich wieder um und musterte den Raum samt Inhalt, bis sie dann hören konnte, wie auch Leon den Gang hinab rutschte und auf dem Boden landete. Nicht ganz so unsaft, aufgrund der Blüten auf dem Boden. Trotzdem blinzelte die Rothaarige ihn an und neigte den Kopf ein wenig zur Seite. Ob er sich wehgetan hatte?
"Okay", meinte sie schmunzelnd, als er sagte es ginge ihm gut. Da hatte er sich auch schon wieder aufgerappelt und inspizierte den Raum genauso, wie Alea es zuvor getan hatte. Ein kurzes schmunzeln huschte über ihre Lippen, war er doch schon voll in seinem Element.
Die Rothaarige deutete auf die Pflanze und die Rutsche, die sie hinab gerutscht waren. "Meinst du, wir kommen da wieder hoch? Vielleicht mithilfe der Pflanze oder so? Der Boden sieht sehr glatt und rutschig aus... ich mag hier nicht fest sitzen", meinte sie nachdenklich, bevor sie wieder in den Raum hinein schaute. Ihr Blick wanderte die Pflanze hinauf, wo nun auch ihr Finger hindeutete, während die andere Hand etwas höher gehoben wurde, um das Licht weiter zu verteilen. "Ich glaube da oben zwischen den Ranken ist irgendwas... meinst du, das könnte es vielleicht sein?"