Unschuldig hinter Gittern

Das erste, das ihr auffiel, war ein brummender Schädel.
Irgendein unsichtbarer Hammer, der in regelmäßigen Abständen gegen ihre Stirn klopft, als würde er sie wecken wollen, oder eine Reaktion abwarten.
Alles schon mal schlimm genug, da merkt sie auch noch diese Kälte um sie herum. Ein sanfter Wind spült Kälte um ihren Körper herum.
Wassertropfen, die herabfallen und hören lassen, dass sie sich in einem geschlossenem Raum, oder einer tiefen Höhle befindet.
Der Geruch ist jedoch unnatürlich. Fährten von humanoiden Wesen. Sie ist nicht alleine hier.
Und wann ist sie eigentlich in einem solchem Ort eingeschlafen?
Was ist passiert?
Das letzte, an das sie sich noch erinnern kann waren Farben. Gute Gerüche von feinsten Küchen. Lauter lustige Bilder, farbfrohe Gegenstände, Kleider und Wände.
Fröhliche und laute Stimmung.
Aber was genau? Warum war sie da?
Und nicht außerhalb dieser humanoiden Mauern?
Menschen haben gutes Essen und man muss dafür nicht mal jagen, also ist das schon mal ein guter Punkt. Ob sie mit ihnen sich amüsiert hat? Oder etwas falsches gegessen?
Sie kann sich nichts aus ihren Fragen reimen. Hoffentlich wird ihr Erwachen mehr Antworten für sie bereit halten.
Sie liegt auf Stroh, also entweder sie ist hier freiwillig, oder wer sie hierher geführt hat, ist zumindest nicht herzlos.
Als sie ihre Augen aufmacht, bezweifelt sie das jedoch wieder.
Gitter?
Diese Innovationen, die von Menschen verwendet wird, um Menschen einzuschließen. Ihr eigenes Volk.
Sie ist zum Glück kleiner, aber sie kann auch sehen, dass selbst sie hier nicht durch kommt, wenn sie sich zwängen würde. Besonders, wenn sie letztem Tag gut gespeißt haben sollte.
Und dann kommt noch etwas auf‘s Spiel: Ein Mensch mit ihr hier.
Die Augen zu öffnen hat leider nicht ihre Fragen beantwortet, sondern eher noch MEHR Fragen aufgestellt.
Wer ist das? Was ist hier los? Wo ist sie? Wie ist das passiert?
Glücklicherweise könnte es schlimmer sein. Die Frau scheint ihr nicht feindlich gesonnen und bemerkt ihr Erwachen, worauf hin sie erstmal vorsichtig grüßt und anfängt, zu reden.
Nicht, was sie von Menschen gewohnt ist, aber als sie genauer hinschaut bemerkt sie, dass diese Person neben ihr nicht zu 100% ein Mensch ist. Das ist ein Gestaltwandler. Sie kennt diese Wesen. Eine Art Brücke zwischen ihr und den Menschen. Ein Mischling, der sowohl als auch leben kann.
Natürlich fängt sie an zu reden. Menschen reden nicht mit Tieren.
Aber um diese Frage beantworten zu können, steht sie erstmal auf und prüft, ob ihr Körper sich irgendwo komisch anfühlt.
Aber außerhalb der Trägniss ist alles okay. Der Hammer auf ihrem Kopf wird auch langsam schwächer und sie bekommt wieder scharfe Sinne.
Also scheint ja alles in Ordnung zu sein. Den Bedingungen entsprechend.
Ein Ort wie dieser ist fernab ihrer magischen Quelle, also sieht sie wie ein normaler Fuchs aus.
Ihre Fähigkeiten dürften zu einem gewissem Grad aber noch funktionieren.
„Hallo.“, grüßt sie zurück und nimmt den Geruch ihrer Zellengenossin auf, wie auch muster sie diese.
„Danke der Nachfrage, Gestaltwandlerin. Aber Diese hat viele Fragen. Was ist das hier für ein Ort? Wieso sind wir hier? Mit wem hat Diese das Vergnügen?“, fragt sie frei heraus und fängt wieder an, sich zumzusehen.
Ein Verlies, ein Ort, um Leute zu bestrafen.
Aber was hat sie getan, um hierher zu kommen? Vielleicht hängt das ja mit der mysteriösen Gastaltwandlerin zusammen? Ob sie Antworten hat?