Draconic Heritage

Ai & Nidori

Post #01 | Ordson-Stadt | Outfit

Seit Monaten zieht der Azurdrache bereits durch die Wälder von Odonbury. Sie hatte die Tage längst nicht mehr gezählt, denn von Stadt zu Stadt zu reisen dauerte gefühlt ewig. Jede Stadt, in welcher sie keinen Drachen oder Drachen-Hybrid antreffen würde, würde Ai zum Weitergehen zwingen. Sie war relativ locker unterwegs und konnte auch immer einmal wieder Strecken fliegen, jedoch hingen ihr die Distanzen irgendwann auch an. Sie war entsprechend erschöpft, als sie in der Ferne die Silhouette einer neuen Stadt entdeckte. Ai bewegte sich schneller voran und erreichte zu Dämmerung des Abends Ordson, eine Hafenstadt stattlicher Grösse. Als sie die Stadtgrenze passiert, trifft sie auf eine rege Bevölkerung. Hier und dort erntete sie verwirrte Blicke über ihr Aussehen - Hörner, Flügel, Drachenschwanz - aber erstaunlicherweise blieben dumme Kommentare heute aus. An Blicke hatte sich der Drachenmensch längst gewöhnt, die Kommentare hingegen nervten sie bis heute. Jedenfalls war sie dankbar, dass sie einigermassen problemlos durch die Strassen gehen konnte.

Zuerst verpflegte sich Ai in einer Taverne und würde ihrem hungrigen Magen etwas zur Befriedigung geben. Auch endlich ein kühles Getränk im Hals zu haben war absolut perfekt. Sie sass an einem einzelnen Tisch und wartete auf ihr Essen. Sie war ziemlich gedankenverloren, bis man ihr servierte und sie die Spezialitäten von Ordson geniessen konnte. Während dem Essen hatte Ai nicht besonders viele Gedanken ausser ihrer Hoffnung, dass sie dem Ziel ihrer Reise bald näherkommen könnte. Ihr Teller war praktisch leer, als ihre aufmerksamen Augen am Eingang einen Anblick fanden, den sie nicht erwartet - aber sicherlich erhofft - hatte. Zwischen den hölzernen Säulen stand jemand, der ihr sehr ähnlich sah. Nicht im Geschlecht oder der Kleidung, sondern mit ihren Rassenmerkmalen. Es war sichtlich nicht derselbe Drache, das war kein Azurdrache, sondern mehr weiss. Aber es war ohne Zweifel ein Drache und darauf kam es an! Seit fünf Städten hatte sie keine Person mit solchen Merkmalen gefunden, dass genau hier jemand auftaucht war ein Segen. Der fremde Herr bewegte sich ebenfalls an einen Tisch, was Ai noch zögern liess ihn anzusprechen. Höflich wie sie war wartete sie also an ihrem eigenen Tisch, bis der Fremde etwas bestellt hätte, bevor sie ihre eigene Rechnung beglich und dann in seine Richtung schwebte. Ai merkte nicht, ob er schon vorher realisierte, dass sich jemand genähert hatte. Aber spätestens als der Azurdrache vor seinem Blickfeld auftauchte, wäre er wenigstens gezwungen zu ihr aufzuschauen. Immerhin würden ihre äusseren Merkmale relativ schnell verraten, wer (oder eher was) sie war, ohne dass sie sich vorstellen musste. "Guten Abend", sprach die Drachendame und verbeugte sich spontan ein wenig. "Es ist selten, jemand anzutreffen mit ähnlichen optischen Merkmalen. Ich weiss, du wartest sicher auf deine Bestellung, aber wäre es genehm, wenn ich mich setzen würde?", fuhr sie weiter fort. Natürlich konnte das alles ein wenig aufdringlich wirken, aber Ai hatte ihre Worte extra höflich gewählt. Sie war nicht extrem extrovertiert und begabt dahin, Leute anzusprechen. Aber ihre Herkunft und ihr Lebenstraum waren ihr entsprechend wichtig, sodass sie auch über ihren Schatten springen konnte und immerhin versuchen würde, irgendwelche Hinweise zu ergattern, auch wenn sie dazu etwas aus der Komfortzone musste. Sonst käme sie ja nie vom Fleck!

In der Hafenstadt Ordson neigte sich der Tag langsam aber sicher auch seinem Ende zu. Nidori selbst war hier schon seit einer geraumen Weile sesshaft und verdiente sich mit dem ein oder anderen Nebenjob, wie auch Führungen sein Geld. Das praktische daran drachischer Abstammung zu sein, denn war er einer der beliebtesten und bekanntesten Fremdenführer der Stadt, gerade weil man nicht jeden Tag jemanden wie ihn sah, auch wenn sich die Leute die hier lebten bereits schon sehr an seinen Anblick gewöhnt hatten. Der Drache beendete gerade wieder eine Führung, wobei diese auch schon in den Abend hineinging, der auch begann mit Dunkelheit aufzuwarten. So nutzte er auch sein Licht um die Führung weiterhin hell erleuchtet führen zu können. Ein Grund warum sich diejenigen die bei ihm Führungen hatten, auch in dunklen Gassen nicht so verunsichert fühlten - denn waren sie nicht mehr dunkel, wenn er dabei war.  So beendete er zumindest die letzte Führung in der Nähe des Hafens und brachte die Truppe zurück zu ihrem Hotel. Verabschiedete er dann auch die ganze Truppe und bekam noch ein bisschen wohlverdientes Trinkgeld. Zufrieden schwang sein Drachenschwanz langsam von der einen zu der anderen Seite. Damit könnte er sich heute was teureres gönnen in der Taverne. Musste sowas doch auch mal sein. Ausserdem bemerkte er gerade auch in seinem Magen, dass der Hunger immer mehr nur zunahm. So war die Wahl seines nächsten Zieles eigentlich auch schon selbstverständlich.

Nidori machte sich auf den Weg zur Taverne und liess seinen Blick schweifen, bis er einen freien Platz erblickte und sich setzen ging. Schnell war auch schon eine Bedienung zur Stelle und hatte Nidori, wie schon vorher gedacht, sich schnell etwas gegönnt. Wildschweinrippen mit einer Honig-Weinsosse. Ja, es war eindeutig etwas teureres, aber auch saugut. Nidori hatte noch nicht oft die Gelegenheit gehabt diesen Leckerbissen zu kosten. So wartete Nidori darauf, dass seine Bestellung zu ihm kam. Doch statt seiner Bestellung war das nächste was sich seinem Tisch näherte kein Essen, sondern eine ... Drachendame? Blickte er mit seinen mehrfarbenen Augen auf und blinzelte sie etwas überrascht an. Er wusste gar nicht mehr, wann er zum letzten Mal einen anderen Drachenmenschen gesehen hatte. Guten Abend wünsche ich Ihnen ebenso und dies kann ich nur erwidern, setzen Sie sich ruhig., erwiderte er. Sie war augenscheinlich keine Lichtdrachin, doch störte er sich nicht daran. Mein Name ist Nidori und mit wem habe ich das Vergnügen? Ich habe Sie noch nie hier in Ordson gesehen. Sind Sie auf der Durchreise oder haben Sie sich dazu entschieden sich hier niederzulassen? Er vermutete jedoch eher das Erstere. Waren doch die meisten Leute in Ordson welche, die sich nur temporär hier aufhielten.

Ai & Nidori

Post #02 | Ordson-Stadt | Outfit

Ai hatte Glück und ihr Annäherungsversuch wurde nicht sofort als unangenehm und aufdringlich abgestempelt. Zugegeben war es schon relativ riskant, wie sie hier herangetreten war, aber eben: sie wollte ja auch etwas erreichen. Auf alle Fälle wurde sie dazu eingeladen, sich an den Tisch dieses Drachenmannes zu setzen. Was genau er war, war zu dem Zeitpunkt schwierig einzuschätzen. Auf alle Fälle sah es nicht danach aus, als wäre es dieselbe Drachenart als sie, dazu war seine Färbung zu hell und die Art der Flügel passte ebenfalls nicht. Aber das war in Ordnung, es gab verschiedene Drachen dieser Welt. Und selbst wenn sie nicht vom selben "Urdrachen" abstammen würden, war es trotzdem ein besserer Hinweis als alles, was sie in den letzten Monaten gefunden hatte. Ai bedankte sich also mit einem höflichen "Danke", bevor sie einen Stuhl herbeizog und sich setzte. Dabei musste sie den Drachenschwanz ein wenig durch die Lehne hindurch richten, da er in sitzender Position meistens relativ mühsam war und deshalb eher im Weg and nützlich. Sie mochte ihn trotzdem nicht hergeben.

Der andere Drachenmensch hiess Nidori. Zudem meinte er, er habe sein Gegenüber noch nie in Ordson gesehen. Die Wortwohl liess den Azurdrachen annehmen, dass jener wohl schon eine Weile in der Stadt war oder gar hier sesshaft war. Umso besser, dachte sie, so war die Chance vielleicht grösser, etwas aus ihm heruaus zu fischen. "Mein Name ist Ai Chen; nur Ai reicht aus. Ich bin tatsächlich noch keinen halben Tag in ... Ordson." Okay, immerhin wusste sie jetzt, dass die Stadt so hiess. Ein Schild hatte sie beim Betreten nämlich nicht gefunden. Nidori schien ein gutes Auge für bekannte Gesichter zu haben, dass er das so einfach erkannte. Andererseits; es war wahrscheinlich auch keine Hexerei, sich an andere Personen mit Flügeln und Schwanz zu erinnern. Sie war ja nicht so unauffällig wie der Grossteil in diesem Lokal und das war ihr auch bewusst. Aber sie schuldete dem Drachen erstmal noch eine Erklärung. "Meine Heimat liegt weit von hier entfernt. Ich bin jedoch auf der Suche nach Antworten. Über das alles hier", sprach sie und deutete dadurch eine Geste an, die sowohl zu ihren Hörnern als auch zum Schwanz führte. Es war wahrscheinlich selbsterklärend, was sie meinte. "Deswegen kam meine Aufmerksamkeit. Ich möchte die Abstammung meiner Drachenseite kennenlernen. Und Zuhause kann mir damit niemand helfen, weswegen ich von Stadt zu Stadt ziehe, um Personen zu suchen, die etwas wissen könnten. Und Ihre Äusserlichkeiten. Nun, sie haben meine Aufmerksamkeit erweckt. Deswegen würde ich mir gern die Frage erlauben, ob ich damit falsch liege, hier vielleicht irgendetwas finden zu können." Es war ein bisschen sehr ausgeschmückt dafür, dass Ai eigentlich einfach sagen wollte "Hey, du Drache, kennst du grosser Drache"; oder so. Aber sie war ein bisschen zu korrekt und höflich, als ihr Anliegen mit solch ungesitteter Wortwahl zu vollziehen. Also lehnte sie sich erst einmal rückwärts und schaute, wie Nidori auf diese Erklärung reagieren würde. Vielleicht konnte er sie ja verstehen?

Die Drachendame setzte sich zu ihm und erfuhr Nidori, wie erwartet, dass sie neu in der Stadt war. Gerade mal rund einen halben Tag. Das erklärte auch, warum er noch nichts davon gehört hatte, dass ein anderer Drachenmensch sich hier herumtrieb. Ebenso lauschte er ihr aufmerksam, als sie sich mit ihrem Namen vorstellte. Ein Doppelname so wie es aussah aber konnte er sie einfach nur Ai nennen. Etwas, was er gerne in Anspruch nehmen würde. Das war ja gar keine Frage, wenn sie es schon anbot. Wirklich wurde sein Interesse jedoch erst geweckt als sie davon sprach weswegen sie hier war und mit einer eher... ausschweifender Art und Weise fragte ob er etwas über die Herkunft einer Drachenabstammung wissen könnte. Verstehe... du bist also auf der Suche nach deinen Wurzeln. Ganz ehrlich? Zuvor hatte ich nicht wirklich darüber nachgedacht, aber zu wissen woher meine drachischen Attribute her sind wäre sicherlich ein Abenteuer wert. Ausserdem... ist es doch ein wenig einsam., fand er und lächelte sie an. Er hatte gleich auch den Gedanken sich ihr anzuschliessen. Zurückkehren könnte er immer noch in der Zukunft, ausserdem hatte er zwar viele Leute die er kannte, doch einen Artverwandten zu treffen war noch einmal etwas ganz anderes. Wollte er auch nicht, dass dieses Treffen so schnell auch wieder in einem Abschied enden würde. Wirklich besonders viel weiss ich nicht, aber ich erinnere mich an eine Geschichte die mir meine Eltern früher immer erzählten. Ich weiss nicht, ob diese in der Realität gefusst st, oder ob sie frei erfunden ist, aber wenn du willst, kann ich dir gerne diese erzählen. Sie handelt von einem Lichtdrachen, der vor vielen, vielen Jahren in einem Gebirge nahe meiner Heimat heimisch war.

Der Drachenmann beschloss ihr zumindest die grobe Richtung der Geschichte von früher zu nennen. Sie könnte ihm ja immer noch sagen, ob sie diese Geschichte hören wollte oder eben nicht. Aber... wenn du keinen Anhaltspunkt hast, reistest du einfach ziellos umher? Ganz alleine? Ist das nicht gefährlich?, fragte er sie aber noch. Denn er selbst machte sich da doch schon Sorgen. Natürlich nahm er an, dass sie als Drachenfrau sich auch verteidigen könnte und nicht vollkommen hilflos war, aber dennoch... man konnte ja nie wissen. Es gab schliesslich genug Geschichten von Leuten die allerlei seltsame Dinge sammelten und dafür auch über Leichen gingen. Da wäre es wohl auch nicht verwunderlich, wenn man fand das so schöne Hörner auch eine schöne Beute wären. Oder ein Drachenschwanz für Glück, ähnlich wie eine Wolpertingerpfote.

Ai & Nidori

Post #03 | Ordson-Stadt | Outfit

Anscheinend hatte sich Nidori bisher noch nicht mit seiner Herkunft auseinandergesetzt. Es erstaunte Ai zugegeben nicht allzu sehr, wenn sie so drüber nachdachte. Wenn man an einem Ort lebt, an welchem man sich erfüllt fühlte und eine sinnvolle Lebensaufgabe hatte, war das Bedürfnis in alten Geschichten zu stochern wahrscheinlich nicht extrem gross. Da sie dies aber von sich selber nicht behaupten konnte, war sie heute hier. Sie hatte sich längst mit ihrem Dasein als Abenteurer abgefunden, da sie einfach nicht wirklich etwas anderes konnte. Keinen Beruf, kein Handwerk, kein nichts. Jedenfalls schien der Drache nicht abgeneigt davon, trotz diesen Umständen bei dieser "Suche" zu helfen, gerade weil sein eigenes Leben wohl auch ein wenig einsam wäre. "Deine Heimat ist also nicht hier? Oder sprichst du von einem Gebirge, das hier in der Nähe ist?", fragte sie dann relativ direkt nach. Nidori erwähnte einen Lichtdrachen, von welchem seine Eltern früher erzählten. Sie nahm irgendwie automatisch an, dass diese Geschichte mit seiner eigenen Herkunft zu tun hatte. Er hatte etwa das Optische von einem hellen Drachen. Aber bevor sie irgendwelche Annahmen traf, meinte die Dunkelhaarige: "Ist das deine Spezies? Lichtdrache? Erzähl ruhig. Ich höre viel zu wenig solche Geschichten; egal ob sie wahr sind oder nicht." In einer Welt wie dieser, wo spezielle Rassen keine Seltenheit waren, war es zusätzlich schwierig Flunkern von Wahrheiten zu unterscheiden. Aber letzten Endes könnte es ja auch genau der Hinweis für ihr Ziel sein, den sie bisher in ihrem Leben noch nicht gefunden hatte und seit einer Weile suchte.

Unabhängig davon, ob und wie lange er erzählen würde, fragte Nidori aber auch noch nach, ob sie alleine und ziellos herumreisen würde. Es war eine Frage, die bekam sie tatsächlich relativ oft und jedes Mal musste sie entsprechend wieder darüber schmunzeln. Ai fand es spannend, wie wenig Menschen - oder was für andere Wesen - es verstehen konnte, wenn man einfach herumkommen wollte. "Deswegen reise ich ja. Um Anhaltspunkte zu finden", meinte sie erst mit einem relativ passiven Schulterzucken. Es war ja nicht so, dass bei ihr Zuhause ein Buch lag, wo alles drin stehen würde. Sonst hätte sie das Ende ihrer Reise ja direkt erreichen können. Drachen waren anscheinend dafür bekannt, ein bisschen viel Geheimnis rund um ihre Herkunft zu machen. "Mir hat man nie etwas erzählt. Aber ich stamme aus einer Blutlinie von blauen Drachen - Azurdrachen. Aber die meisten von uns sind einfach zufrieden mit ihrem Unwissen, hinterfragen nichts. Ich wollte Antworten haben und da mir dabei niemand aus dem Clan helfen wollte, bin ich eben alleine losgezogen", fuhr die Dunkelhaarige weiter und machte dabei relativ wenig den Anschein als würde sie diese Begebenheit stören. Ja, Einsamkeit war sicher ein nicht zu ignorierender Fakt in dieser Sache. Aber sonst? "Gefährlich? Eher etwas einsam, wie du sagtest. Bisher kam ich noch nicht in eine brenzlige Situation gegen einen Endboss oder so. Ein wenig selbst verteidigen kann ich mich ja auch, Drachenmenschen haben ihre ganz eigenen Methoden und Stärken. Zumal kann ich bei einem Problem ja auch einfach in die Luft abhauen. Ich empfinde es also nicht wirklich als riskant?" Aber vielleicht war sie auch einfach abgehärtet über die Jahre hinweg. Viel Ausdauer, lange Gehwege, viel Orientierung. Es hing wahrscheinlich damit zusammen, dass Nidori schon eine Weile sesshaft war, dass er sich Ais Lebensstil irgendwie so wenig vorstellen konnte.

Der Lichtdrache nickte auf ihre Fragen. Genau. Meine Heimat ist nicht hier. Sie liegt rund eine Tagesreise entfernt und das fragliche Gebirge noch ein kleines Stück weiter. Ich kam hierher, da mein Clan sich mehr auf den Handel mit Menschen und anderen Wesen begann zu fokussieren. Zumal man uns gerne auch auf Seefahrten dabei hatten, konnte man sich einiges an Leuchtmaterialien sparen. Ja, gab es durchaus ein paar seiner Verwandten und Artgenossen auf See. Und ja, ein Lichtdrache bin ich. Der Weisshaarige legte seine rechte Hand auf den Tisch mit der Handfläche nach oben gerichtet, bevor er ein sanft glühendes, warmes Licht in seiner Handfläche erscheinen liess. Nur für ein paar Momente bevor er es wieder erlischen liess. Was die Geschichte meiner Eltern angeht, sie lautet wie folgt: Früher, vor vielen Jahrhunderten, lebte ein Lichtdrache in dem Gebirge von Raznakam. Er beherrschte das Gebirge, zusammen mit weiteren Drachen. Tatsächlich hatte jeder Drache damals einen Gipfel für sich auserkoren. Doch trafen sie sich immer wieder tief in den Höhlen des Gebirges, die wie eine andere Welt erschienen. Das Gleichgewicht der Welt schwankte jedoch immer wieder, so wie es die Magie tat. So kam es, dass sich in dieser Region eine unnatürliche Finsternis breit machte. Die Pflanzen konnten nicht mehr wachsen und alles Leben litt unter der Finsternis. So entschloss sich der Lichtdrache zu der neuen Sonne zu werden. Flog er jeden Tag, um die Region in Licht zu tauchen. Doch der Lichtdrache konnte im Vergleich zu uns Abkömmlingen von ihm sein Licht nach Belieben drosseln. So war es der Finsternisdrache des gegenüberliegenden Gipfel der seine Hilfe offerierte. Wenn der Lichtdrache die neue Sonne war, dann würde er daür sorgen, dass er in der Nacht zum Mond würde. Nutzte er seine Kräfte, um das Licht abzuschwächen. So waren es diese beiden Drachen welche die Region über Jahrzehnte am Leben herhielten, bevor sie danach erschöpft waren, als die Welt wieder ihren normalen Lauf nahm. Da sie über Jahrzehnte stets ihre Kräfte nutzten, konnten sie kaum mehr fliegen oder ihre Fähigkeiten nutzen. Aus diesem Grund beschlossen der Lichtdrache und der Finsternisdrache sich tief in die Höhlen des Gebirges zurückzuziehen.

Nachdem er von der Geschichte erzählt hatte, hatte er noch ein paar Fragen gestellt, auf welche er nun auch seine Antwort bekam. Nickte er dann auch auf diese Worte. Fand er es auch sehr interessant zu sehen, wie sie davon dachte. Verstehe. Dann bin ich froh, dass deine Reise bisher im grossen und Ganzen auch problemlos verlief., fand er mit einem charmanten Lächeln. Da kam auch endlich sein Essen und leckte er sich bei dem Anblick leicht die Lippen. Dennoch. Er war höflich. Willst du auch ein paar? Das sind Wildschweinrippen mit einer Honig-Weinsosse. Dazu hatte er auch noch einen Krug Wasser bestellt gehabt, damit das Trinken nicht vom Geschmack des Essens im Wege wäre. Sollte Ai auch ein paar Stücke wollen, könnte sie diese gerne nehmen. Ansonsten würde Nidori diese dann auch alleine futtern. In Vorreude auf das Essen schwang seine Schwanzspitze auch ein wenig vor und zurück. Da er gerade sass hatte sein Schwanz natürlich nicht die Bewegungsfreiheit, die er gehabt hätte, wenn er gestanden wäre.

Ai & Nidori

Post #04 | Ordson-Stadt | Outfit

Okay, es handelte sich also wirklich um einen Lichtdrachen, was Nidori mit einer kurzen Demonstration auch gleich bewies. Die Lichtquelle flackerte kurz, bevor er sie wieder erlöschen liess und die Hand zu sich zurück nahm. Nachdem er zuerst meinte, das Gebiet liege noch etwas weiter als seine Heimat entfernt, begann er über seine Herkunft zu reden. Er erwähnte Raznakam, ein Ort, von welchem Ai noch nie gehört hatte. Sie liess Nidori aber ausreden und hörte ihm weiterhin aufmerksam zu. Angeblich hatte dieser Drache einst entschieden, dass er die neue Sonne wäre, während ein anderer, ein Finsternisdrache, das Gegenteil tat und ihn quasi für die Nacht ablöste. Und dass nach vielen, vielen Jahren ihre Kräfte ausgeschöpft waren, sodass sie sich in die Höhlen des Gebirged zurückgezogen hätten. Ai lauschte aufmerksam und bedankte sich dann bei ihrem Gegenüber für das Erläutern dieses Mythos. Sie hatte das Gefühl, ihn jetzt ein bisschen besser zu kennen. "Leider besitzt meine Familie keine so spektakuläre Vergangenheit. Der Azurdrache unserer Vergangenheit soll Herrscher über ein grosses Meer gewesen sein. Wobei ich sagen muss, dass wir heute nicht mehr so immense Kräfte besitzen mit dem Element. Ich persönlich kann das Wasser kaum mehr manipulieren", gestand sie dann relativ kurz. Da gab es noch die Sage, dass der grosse Quinglong auch in der Lage war, Halluzinationen zu erzeugen. Aber auch das ist etwas, was Ai viele Generationen später nicht mehr erlernen konnte.

Als Nidoris Essen geliefert wurde, zögerte er keinen Augenblick, Ai auch etwas anzubieten. Sie schaute die Reste eines saftigen Wildschweines an und schmunzelte sichtlich. "Eines versuche ich gerne. Danke", meinte sie, bevor ihr Gegenüber sich dann auch gleich dazu bewegte, seiner Aufforderung nachzukommen und ihr einen Teil seiner Rippchen mit Honig-Weinsauce abzugeben. Dass sie eigentlich vorher schon etwas gegessen hatte, unterliess sie zu erwähnen, sie wollte die Geste und die Situation nicht unnötig unterbrechen. Und so begannen sie zu essen; es schmeckte hervorragend. Sollte Ai später nochmals in dieses Lokal zurückkehren, wüsste sie jetzt, was sie bestellen würde. Es verstrich einige Zeit und bald war das Teller auch schon wieder verschwunden. "Köstlich", kommentierte sie mit einem zufriedenen Lächeln, als sie sich in den Stuhl zurückfallen liess, um sich zu strecken. Dann schaute sie in Nidoris Richtung und beobachtete seine Gestik eine Weile mit einem schräg gelegten Kopf. "Sag, Nidori, wie kann ich dich überreden, mich nach Raznakam zu begleiten? Vielleicht finde ich dort, was ich suche. Wer weiss, vielleicht erfährst du ja auch etwas über deinen Ursprung, mit diesem Tag-Nacht-Mythos?" Es war sicherlich wahrscheinlicher, dass er etwas erfuhr als sie. Aber trotzdem war es ein Anhaltspunkt und deswegen war sie ja hergekommen. Selbst wenn der Azurdrache am Ende vielleicht "leer" ausgehen würde, wäre es ihr durchaus wert, diesen Weg zu gehen. Es würde zwar gemäss ihrem Gegenüber mehr als einen Tag Marsch in Anspruch nehmen, aber auch das würde sie in Kauf nehmen, wenn sich etwas ergeben würde. Die Frage war nur: wäre Nidori bereit, ihr die Drachenheimat zu zeigen?

Nidori freute sich, dass ihr seine Erzählung scheinbar gefiel und sie auch von dem Azurdrachen erzählte von welchem sie wohl abstammte. So wie er daraus schloss, konnte sie wohl Wasser beherrschen, zumindest in einem gewissen Masse. Auch wenn sie ihm nicht sagte wo genau diese Grenzen lagen, nur, dass sie das Wasser kaum mehr manipulieren konnte. Aber das war auch verständlich. Im Vergleich zu seinem vermeintlichen Ahnen war er selbst ja eigentlich auch nur eine bessere Lampe oder Leuchtkerze. Aber gut, so war es eben, wenn das drachische Blut und die Kräfte über die Generationen verdünnt wurden. Nun, ein Herrscher über ein Meer ist dennoch sehr beeindruckend. Ob der Azurdrache irgendwelche Verbindungen zu dem Gebirge der Drachen hatten von welchem ihm seine Eltern erzählten? Er wusste es nicht. Möglich war es, aber nicht unbedingt wahrscheinlich. Kam aber immer drauf an, wo das Meer denn lag und ob vielleicht von dem Gebirge eine Quelle entsprang die genau zu diesem Meer führte? Wer wusste das schon. So oder so, Nidori fand es dennoch faszinierend davon zu hören.

Auf jeden Fall kam dann auch das Essen und liess sie sich auch etwas dazu einladen. Nidori selbst genoss die Rippchen auch und kostete es geradezu aus. Immerhin war dies auch kein Mahl welches er oft hatte. War es was spezielles und er musste zugeben, dass er das Gefühl hatte, dass es in Gesellschaft sogar nur noch besser schmeckte. Während des Ganzen dachte er auch über das Ganze nach. Immerhin hatte er sich zuvor noch nie so sehr auseinandergesetzt. Als das Essen jedoch auch beendet war und der Teller auch schon wieder weg, wurde er nun gefragt, wie sie ihn dazu bewegen könnte mit ihr mitzukommen. Hmmm...., gab er von sich, während er darüber nachdachte. Doch lange war das nicht nötig. Denn war der Entschluss relativ schnell gefasst. Ausserdem konnte er als Selbstständiger jederzeit auch nen Freitag einlegen. Schuldete er niemandem ausser sich selbst Rechenschaft. Die Touristen würden es eher weniger merken, wenn er nicht am Hafen stand, um sich eine Gruppe zusammenzutrommeln, die ne Führung von ihm wollten. So nickte er letztendlich. Du musst nicht viel tun, um mich zu überreden. Ich bin dabei. Immerhin weiss ich wie man nach Raznakam kommt und vielleicht sehe ich so auch wieder einmal meine Familie. Ist auch eine Weile her. Können auf dem Rückweg dann vielleicht da vorbeisehen. Ausserdem ist es so, dass ich nicht leugnen kann auch neugierig zu sein. Denn ich frage mich auch, was denn an diesem Mythos genau dran ist. Vielleicht findet man so heraus was aus den beiden Drachen wurden, vielleicht gibt es auch noch Verbindungen zu anderen Drachen. Schliesslich hiess es ja, dass mehrere Drachen in diesem Gebirge lebten., stimmte er dann zu und lächelte sie an. Wenn wir fliegen sollten wir auch einiges an Zeit sparen können. Auch wenn ich gestehen muss nicht der schnellste Flieger zu sein. Dafür besitze ich jedoch Ausdauer. So können sich unsere Flügel und nsere Beine abwechslungsweise auch erholen. Von mir aus könnten wir auch morgen früh los. Gibt es noch etwas, was du in der Stadt noch erledigen willst?

Ai & Nidori

Post #05 | Ordson-Stadt | Outfit

Ihr Gegenüber schien etwa ähnlich angetan zu sein von der Qualität des Essens. Auch Nidori schaufelte die Rippchen in sich hinein und schien entsprechend zufrieden mit dem gelieferten Essen. Vielleicht trug genau dieses dann auch dazu bei, dass der Lichtdrache sichtlich keinen Aufwand von Ais Seite her mehr brauchte, um sich zu diesem Ausflug nach Raznakam überreden zu lassen. Für den Azurdrachen war das natürlich eine Goldgrube, sie war sich normalerweise gewohnt, noch eine Weile verhandeln zu müssen, bevor sie ihren Willen bekam. Gleichzeitig war es ebenfalls einfach, da sie nicht wirklich weitere Recherchen unternehmen musste. Nidori schien ähnlich interessiert an der Wahrheit hinter diesem Mythos und warf gleichzeitig auch in den Raum, dass in dem Gebiet weitere Drachen gelebt hätten. Ais Augen flackerten dabei ein wenig auf, als sie meinte: "Vielleicht hat dein Mythos ja auch etwas mit meiner Herkunft zu tun, wenn es angeblich mehrere Drachen waren?" Es war das, was sie zwar hoffte, aber nicht zwingend erwartete. Sie nahm jegliche Information von irgendwelchen Drachen mit; wenn es aber nur noch einen Gang in ein fremdes Gebirge wäre, die Wahrheit herauszufinden, dann würde sie dies selbstverständlich auch so in Kauf nehmen. Es war nicht so, als hätte sie extrem Freude daran, ohne irgendwelche Anhaltspunkte im Dunkeln zu stochern und dieser Lichtdrache wollte ihr helfen.

Fliegen sei anscheinend schneller als laufen, was absolut einleuchtend war. Ai nickte auf die Aussage hin, quittierte: "Ich bin auch kein Weltrekordhalter in schnellem Fliegen. Aber du hast allemal recht: zu laufen würde uns massiv mehr Zeit kosten. Wir arrangieren unsere Geschwindigkeit schon." Wenn er so redete, konnte man annehmen, Ai wäre wahrscheinlich der eher trainierte Flieger. Aber gleichzeitig konnte es ihr nicht egaler sein, ihre Geschwindigkeit anzupassen, solange sie ihn als Begleitung hatte. Schliesslich kam es am Ende auch nicht mehr darauf an, ob sie Raznakam zwei oder drei Tage später erreichen würden. Zudem schloss sie dadurch aus, sich zu verlaufen. Diese Reisezeit vergassen die meisten nämlich! Morgen früh also, meinte er. Ai nickte bestimmt. "Wahrscheinlich nicht. Ich möchte frühzeitig schlafen gehen, wenn es früh losgehen sollte. Vielleicht schaue ich mir noch ein paar Sehenswürdigkeiten an, aber wirklich etwas erledigen muss ich wohl nicht. Die Stärkung ist erledigt und der Laden hier sieht aus, als hätte es auch einige Zimmer. Ich frage nachher den Typen vorne, ob er noch etwas spontan frei hat." Und wenn nicht, würde es wahrscheinlich schon irgendwo in dieser Stadt irgendetwas geben, wo man eine Nacht verbringen konnte. Notfalls tat es wahrscheinlich auch ein Brett. Ihre Flügel konnten für eine Nacht auch gewissermassen ein Kissen hergeben, auch wenn es definitiv nicht das Tollste war, was man mit ihnen anstellen konnte. Mal ganz davon abgesehen, dass sie dann am Tag darauf auch meistens etwas weh taten und das eigentlich nicht optimal war für einen längeren Flug. Aber der Azurdrache ignorierte es für den Moment einfach. "Vielen Dank für deine Bereitschaft, Nidori. Meine lange Reise wird endlich irgendwohin führen! Dann treffen wir uns morgen bei Sonnenaufgang vor dieser Taverne?" Er konnte natürlich auch irgendetwas anderes vorschlagen, solange er noch Koordinaten mitliefern würde - eben, weil sich Ai in dieser Stadt ja absolut nicht auskannte und mit regulären Ortsangaben nicht viel anfangen konnte. Aber so viel Mitdenken traute sie ihrem Lichtdrachen-Kollege noch zu. Ab sofort war das irgendwie seine Sache und Ai würde ihn brav unterstützen, wo es eben nur ging. Alles dafür, dass sie irgendetwas über diese Drachen-Mythen herausfinden würden - egal ob es nun von Azurs Seite oder von derjenigen des Lichtes war.

Der Lichtdrache nickte auf diese Worte. Ja, vielleicht gab es da ja noch eine Verbindung. Er würde es sich zumindest sehr für sie wünschen. Schliesslich schien es so, als seie sie schon länger auf der Suche nach ihrer Vergangenheit. Da konnte man ihr doch nur das allerbeste wünschen. Bei der Thematik des Fliegens, war er auch direkt erleichtert zu hören, dass es ihr nichts ausmachte, beziehungsweise, dass man sich mit der Geschwindigkeit arrangieren würde. Denn hatte er wirklich kein Interesse daran, dass man ihm vorwarf, dass er lahm wie eine Schnecke flog. Aber lieber etwas langsamer und gemächlicher, aber dafür war man zumindest nicht vollkommen erschöpft, wenn man dann letztendlich ankam und würde auch länger durchhalten. So sah er es zumindest. War dies zumindest einfach die Art und Weise, wie er flog. Wunderbar. Das kriegen wir auf jeden Fall hin. Wollte dich nur schon einmal vorwarnen, damit du dann nicht überrascht bist., erläuterte er lächelnd. Bei der Thematik über das schlafen hörte der Weisshaarige und weissschuppige zu. Natürlich, wenn man keine Wohnung hier besass musste man irgendwie sonst unterkommen. Dabei dachte er auch kurz, ob er ihr anbieten wollte bei ihm zu schlafen. Dcoh wäre das eher eine Notlösung, denn eigentlich hatte er kein zweites Bett in seiner Wohnung und er wusste nicht, ob es ihr recht wäre sich mit ihm ein Bett zu teilen, kaum lernte man sich kennen. Doch er konnte ihr sicherlich anderweitig durch seine Ortskundigkeit behilflich sein. So nickte er dann auch, als sie fragte ob sie sich morgen hier vor der Taverne trafen. Das klingt wunderbar. Ich werde hier sein. Was eine Schlafangelegenheit angeht, so gibt es hier Zimmer. Zusammen mit zwei weiteren Tavernen, ist diese hier am preiswertesten, wenn man ein Zimmer für die Nacht braucht. Du kannst sonst gerne schon einmal fragen und sollten sie nichts mehr frei haben, kann ich dir den Weg zu den anderen Tavernen zeigen. Ich würde ja fragen, ob du bei mir sonst alternativ unterkommen wollen würdest, aber ich habe leider nicht wirklich Platz für Gäste., bot er dann noch an, Auf jeden Fall freue ich mich bereits auf dieses kleine Abenteuer. Ich bin gespannt, was wir letzten endes herausfinden werden und wohin die Reise uns wirklich führen wird. Der Lichtdrache hob dann auch die hand, um der Bedienung zu verstehen zu geben, dass er bezahlen wolllte, was er dann auch tat. Wenn wir so früh unterweg sind, werde ich auch mein Bestes geben früstmöglich im Bett zu sein, damit ich ausgeruht bin für die Reise morgen. Vielen Dank Ai, für diese Möglichkeit. Ja, denn ohne Ai wäre er nicht auf die Idee gekommen, dass er so eine Reise unternehmen könnte. Doch so offenbarte sich nun auch einiges an Möglichkeiten. Je nachdem wie diese Reise enden würde, wer wusste, wann er das nächste Mal hier sein würde. Nidori spürte auch schon die Aufregung unter seiner Haut. Schon alleine bei dem Gedanken war es die Neugierde die ihn auch packte.

Ai & Nidori

Post #06 | Ordson-Stadt | Outfit

Nidori erklärte dem Azurdrachen, dass es in dieser Taverne zwar Schlafmöglichkeiten gäbe, aber er nicht sicher war, ob noch welche frei wären. Auch meinte er, dass seine eigene Bleibe keine Möglichkeiten hatte, Gäste zu beherbergen, worauf Ai langsam den Kopf schüttelte. "Das würde ich auch nicht erwarten. Ich finde schon etwas in den Tavernen, danke für die Hilfe." Im allergrössten Notfall könnte sie auch draussen schlafen, aber sie bevorzugte zugegeben schon eine Matratze unter dem Rücken. Und so hatten die beiden ihr Gespräch für heute wahrscheinlich langsam beendet. Der Lichtdrache holte die Bedienung, sein eigenes Essen zu bezahlen und auch Ai beglich mit einem Trinkgeld die noch offene Rechnung - bisher hatte sie ja nur den Tisch gewechselt. Ein wenig tauschten sie sich noch über Abenteurer-Geschichten aus, bevor sich Ai dann verabschieden würde, einen Schlafplatz zu suchen. Ganz zu ihrer Freude hatte Nidori effektiv recht: die Taverne mit dem Restaurant hatte Schlafplätze und schien auch noch freie Zimmer zu haben. Es waren nicht mehr die besten Zimmer, die man sich so wünschen konnte, aber wie sie sich selber sagte, es war besser als gar nirgendwo hinzuliegen. So bezog Ai ihr Zimmer für eine Nacht und bezahlte bereits im Voraus, damit sie morgen gleich los konnte.


Ai hatte so mittelmässig geschlafen. Nicht, weil das Bett oder das Zimmer schlecht war, sondern weil sie nervös war. Das erste Mal seit einer Ewigkeit hatte sie einen Plan für ihr Ziel. So kam es dazu, dass sie schon weit vor Sonnenaufgang wach war und sich mehr im Bett wälzte als effektiv entspannte. Irgendwann wurde es ihr zu blöd und sie entschied sich, aufzustehen. So wuschelte sie noch eine Weile in ihrem Zimmer herum, packte brav ihre kleine Tasche für die Reise und stockte den Proviant auf. Dann begab sie sich zur Rezeption der Taverne und gab ihren Schlüssel zurück. Es würde noch etwa eine Viertel-, bis halbe Stunde dauern, bis die Sonne aufgeben würde und sie sich mit Nidori verabredet hätte. Mit einem kleinen Brötchen als Frühstück setzte sich der Azurdrache also auf einen Stein unmittelbar vor dem Eingang der Taverne und wartete so lange ab, bis ein junger Herr mit markanten Flügeln in ihr Sichtfeld getreten war. Ihr Essen bereits im Magen verschwunden, drückte sich Ai mit einem Lächeln von ihrer sitzenden Position auf die Füsse und begann den Abstand zwischen ihr und Nidori zu verkleinern. "Guten Morgen", begrüsste sie den Lichtdrachen freundlich, bevor sie unmittelbar neben ihm zum Stehen kam. Wahrscheinlich hatte er die Nacht bei sich Zuhause verbracht. Jedenfalls schien auch er gewisses Gepäck dabei zu haben und machte allgemein einen Eindruck, für die Reise bereit zu sein. "Ich wollte nochmals sagen, dass ich mich sehr freue. Aber entsprechend schlecht habe ich dann auch geschlafen", meinte Ai weiter und lächelte dabei leicht verschmitzt. Irgendwie war das alles ein wenig überwältigend, was ihre Motivation jetzt nach Raznakam aufzubrechen nicht im Geringsten trübte. Im Gegenteil, wenn Nidori nichts einzuwenden hätte, konnten sie sogleich loslaufen.

Der Lichtdrache freute sich schon ungemein auf das Abenteuer. Nachdem sie sich also voneinander verabschiedet hatten, ging es dann auch weiter für ihn in seine eigene Wohnung. Machte er sich auch daran möglichst bald in die Federn zu gehen und zu schlafen. So war es nicht verwunderlich, dass er nach einem ereignisreichen Traum, bei welchem er bereits von den Möglichkeiten des Abenteuers träumte, wieder erwachte. So war Nidori schon früh wach und nahm etwas zum Frühstück. Schliesslich lig es sich auch nicht so einfach, wenn man noch gar nichts im Magen gehabt hatte. Nachdem er gegessen hatte, packte er also noch ein wenig etwas zusammen. Proviant. Ebenso wie das nötigste was man brauchte, damit man so eine Reise unternehmen konnte. Dennoch, Nidori war sich nicht sicher, ob er auch wirklich alles dabei hatte, was man so brauchte. Schliesslich war er nicht jemand, der stets auf Reisen war, so wie es bei Ai der Fall war. Dennoch fand er letztendlich, dass er gut genug vorber eitet war und es war auch schon Zeit dafür, dass er sich mit Ai treffen würde. So ging es ür ihn also erneut in Richtung der Taverne, wobei sein Drachenschwanz bereits vor Aufregung hin und her schwang. Denn war die Spannung mittlerweile heimisch in seinem Köper und nach diesem Traum erst recht. Konnte er es kaum erwarten, wie das Ganze dann ablaufen würde. Als er sie dann letztendlich erblickte, legte sich auch schon ein Grinsen auf sein Gesicht. Ja, das würde schon funktionieren ohne Probleme. Er war zuversichtlich. Guten Morgen! Ich hoffe doch, dass du die nächste Nacht besser schlafen kannst. Persönlich bin ich voller Energie und wir können auch direkt los, wenn du willst? Ich habe gester noch einmal die Karte studiert, damit ich uns auch bloss nicht in eine falsche Richtung lotse., gestand er und führte sie dann, nach ihrer Zustimmung direkt zum Stadtrand. In die richtige Richtung in welche sie danach auch fliegen müssten um nach Raznakam zu kommen. Als sie ankamen, streckte er bereits seine Flügel, damit sie schon etwas aufgewärmt wären und vernünftig gedehnt für den Flug. Von hier aus haben wir die beste Flugroute nach Raznakam. Je nachdem wie wir voran kommen und mit Rückenwind könnten wir bereits gegen Abend in der Nähe von Raznakam sein. Andernfalls sollten wir auf jeden Fall morgen ankommen. Auf jeden Fall sind wir der Lösung des Rätsels bald einen grossen Schritt näher. Ich bin auf jeden Fall gespannt was es mit dem Mythos auf sich hat., befand er und lächelte sie an. Er hoffte auch wirklich von Herzen, dass sie etwas über ihre Herkunft herausfinden könnte. Er würde es ihr auf jeden Fall mehr als gönnen. Schliesslich war es ihr auch sehr wichtig, wie er vernommen hatte. Wenn sie ihn also schon in so ein Abenteuer mitnahm, sollte sie natürlich auch etwas davon haben. So war zumindest seine Meinung. Wahrscheinlich würde er sich sogar schlecht fühlen, wenn sie letztendlich diejenige wäre, die nichts von dem Ganzen hatte, aber er dafür schon.  Nachdem er seine Flügel und auch sich gedehnt hatte, schwang sein Schwanz noch einmal mit Bestimmtheit zur Seite. Also dann, abflugbereit wenn du es bist! Sobald von ihr dann auch das Okay käme, würde es dann los gehen in die Lüfte in die Richtung des Gebirges Raznakam. Ob sie die Antworten auf Fragen dort erhalten würden, würde sich dann dort zeigen.

Ai & Nidori

Post #07 | Ordson-Stadt | Outfit

"Gehen wir los, ja", sprach der Azurdrache ohne dabei nochmals darauf einzugehen, wie schlecht sie diese Nacht geschlafen hatte. Nidori beteuerte, er habe gestern nochmals eine Karte studiert. Irgendwie erstaunte Ai die Aussage nicht und gleichzeitig erleichterte es sie natürlich auch. Sie wüsste nicht einmal, wo sie eine Karte über diesen Ort oder die Region ihres Zieles auftreiben würde. Dass sie also jemanden hatte, der das für sie übernahm, war ihre Dankbarkeit bereits wert. Der Drache folgte ihrem neuen Begleiter an den Stadtrand von Ordson, wo jener seine Flügel ausbreitete und dadurch quasi anzeigte, dass sie ab sofort besser in der Luft vorankommen würden. Ai nickte auf seine Erklärungen hin und breitete ebenfalls ihr Paar an türkisen Flügeln aus. Anscheinend schwört Nidori auf ein gewisses Eindehnen seiner Flügel, weswegen sich Ai nicht dazwischen stellen wollte. Nein, im Gegenteil, sie machte ausnahmsweise sogar mit, auch wenn das prinzipiell nicht zu ihrer Routine im Alltag gehörte. Um ehrlich zu sein war sie beinahe ein wenig unbeholfen, sodass sie dem Lichtdrachen die Übungen und Bewegungen abschaute. "Da man in der Luft nicht so gut kommunizieren kann, ist es okay, wenn ich deinen Schwanz antippe, wenn irgendetwas ist? Eine Landung nötig wäre?", fragte sie, während Nidori anscheinend langsam zum Ende seiner Dehnübungen kam. Sie konnte ihm ja schlecht in der Luft entgegen rufen, wenn etwas wäre? Flugwind, Distanz würden eine solche Sache erschweren.

Unabhängig davon, wie der Lichtdrache die Kommunikation in der Luft wünschte, wäre es dann Zeit aufzubrechen. Ai war vorfreudig und nervös zugleich, aber wahrscheinlich konnte sich das ihr Begleiter von heute etwa denken. Er hob zuerst ab und Ai folgte ihm nur sehr wenig später. Es würde ein wenig anstrengend werden, mit ihm mitzuhalten, aber sie nahm die Möglichkeit einer Antwort als ausreichend Motivation, diese Begebenheit zu ignorieren. "Dann auf nach Raznakam. Ich bleibe dicht hinter oder neben dir. Der Rest ist in deiner Hand, werter Lichtdrache~", sprach sie noch zu einem Zeitpunkt, wo er sie hören konnte. Dann aber trat eben das ein, was sie vermutete. Bald wehte ihnen der Wind um die Ohren und an Gespräche war nicht mehr zu denken. Aber das war in Ordnung, Nidori sollte sich immerhin konzentrieren. Ai flog hinter ihm her, gab ihr Bestes nicht zurück zu fallen. Hier und dort erlaubte sie sich die Landschaft zu geniessen, da sie bisher kaum dazu gekommen war. Aus dieser Höhe war es auch besser, sich ein ganzes Bild über die Region zu machen. In dieser Konstellation legten sie dann relativ schnell immer mehr Distanz zurück, sodass der Azurdrache bald aufhörte, die Minuten zu zählen. Nach einer Weile fühlten sich ihre Flügel schon ein wenig träge an, aber Ai zwang sich dazu, auf die Zähne zu beissen und die Müdigkeit über den dauernden Flug nicht zu zeigen, bis sie immerhin die Grenze zu Raznakam erreicht haben würden. Hoffentlich würde das bald sein?

Als sich die Dehnübungen des Lichtdrachen dem Ende zuneigten, war es Ai die ihn dann auch ansprach. Stimmt. Die Kommunikation in der Luft. Daran hatte er noch gar nicht wirklich gedacht. War er es halt auch nicht gewohnt oft und viel zu fliegen, vor allem nicht mit anderen Leuten zusammen. Ja, das klingt gut. Tippe einfach meinen Schwanz an und falls ichs nicht merke, kannst du ruhig auch nen Ticken gröber sonst auch sein. Dann bemerke ich es sicher., fand er und lächelte dann auch in die Richtung der Azurdrachin. Nicht mehr lange und es war Zeit abzuheben. Nidori flog voraus, immerhin wusste er ja auch wo durch und er verliess sich auch einfach darauf, dass Ai ihm folgte oder sich eben bemerkbar machte wenn etwas war. Anfänglich sah er zwei-dreimal über die Schulter zu ihr, doch flog er dann einfach weiterhin gemütlich. Dabei versuchte er eine gewise Höhe anzustreben, damit sie trotz nicht all zu hohem Tempo dennoch viel an Strecke wettmachen konnten. Auf jeden Fall ersparten sie sich vso viele Stunden an Fussmarsch.

Der Blick des Lichtdrachen glitt dabei auch über die Landschaft. Die Bäume und Wiesen über die sie hinweg glitten, zusammen mit dem Gefühl des Flugwindes auf der Haut, den Schuppen, durch die Haare... wunderbar. War dies doch einfach nur angenehm und bezaubernd. Ja, Nidori konnte gerade auch spüren, dass ihn die Abenteuerlust packte. Wer wusste schon, was nach diesem Abenteuer auf ihn warten würde? Vielleicht würde er ja auch gar weitere Abenteuer erleben wollen und zu einem Reisenden werden, wenn auch vielleicht nur temporär. Es war einfach viel zu lange her, als dass Nidori so einen Flug bewältigte. Dementsprechend war es auch eine Weile her, seit er die anderen Drachen seines Clans gesehen hatte, geschweige denn diese besuchte. Aber so war das eben auch. Man war nicht immer direkt bei seiner Familie und hatte auch einmal einen Abstand für eine Weile. Dies hiess ja nicht, dass man nichts mehr mit der Familie zu tun haben wollte, oder dass diese einem weniger bedeuteten. Jeder ging halt auch ein wenig seinen eigenen Weg. Auf jeden Fall sah der Lichtdrache in der Ferne bereits das grosse Gebirge Raznakam. Doch würde es sicher noch ein paar Stunden dauern bis sie ankamen und war es bereits früher Nachmittag, flogen sie nun doch schon seit ein paar Stunden. Aus diesem Grund visierte er nun einen kleineren Berg an, auf welchem sie auch eine Zwischenlandung und Pause einlegen könnten. Denn auch wenn er ausdauernd war, grollte ihm langsam auch der Magen und waren seine Flügel erschöpft. So drehte er sich zu Ai und deutete dann mit der Hand gen den Berg, welcher sich mit einer grösseren Bergwiese geradezu auch anbot dort zu rasten.

Nachdem er ihr also gedeutet hatte, wo sie denn gleich eine Rast machen würden, drehte er in diese Richtung, war es schliesslich kein wirklicher Umweg, sondern nur ein leichter Schwenker nach links auf dem Weg. Die Landung war nicht ganz elegant wie Nidori selbst gestehen musste, denn stolperte erst ein paar Schritte und legte sich fast hin. Die Bergwiese war etwas abschüssiger als er es erwartet hatte. Doch verhalfen ihm Drachenschwanz und Flügel dabei, dass er wieder in sein Gleichgewicht kam und sich nicht vollkommen lächerlich machte vor Ai. Wäre ja ein schöner Fremdenführer, wenn er dies tat. Nachdem sie auch landete, sprach er nun auch. Das grosse Gebirge auf welches wir zusteuern ist Raznakam. Wir sollten noch ein paar Stunden Flug vor uns haben, doch für den Moment würd ich gerne eine Rast vorschlagen. Schliesslich sind Gebirgswinde meist etwas schwieriger zu bewältigen und ich denke deine Flügel können die Pause auch gebrauchen. Nicht zu vergessen: Das Mittagessen ist mehr als überfällig. Wenn wir uns rund eine Stunde ausruhen, sollten wir dennoch ankommen, bevor die Dunkelheit einbricht und sollte es langsam eindunkeln, kann ich uns den Weg immer noch erleuchten., schlug er nun seinen Plan vor. Hoffte er einfach, dass sie nichts dagegen hatte. Seiner Meinung nach wäre eine Rast besser, als dann völlig erschöpft anzukommen und mit schmerzenden Flügeln eventuell verzweifelnd einen Landeplatz suchen zu müssen.

Ai & Nidori

Post #08 | Raznakam-Gebirge | Outfit

Sie kamen relativ gut voran. Obwohl Ai im Voraus ausgemacht hatte, wie sie in der Luft kommunizieren könnten, musste sie von ihrer Methode keinen Gebrauch machen. Auch als der Lichtdrache nach einer zurückgelegten Strecke auf einen Berg mit einer dazugehörenden Wiese deutete, war es für den Azurdrachen relativ selbsterklärend, was er damit zeigen wollte. Da auch sie eine gewisse Erschöpfung von der Reise fühlte, nickte sie im Flug ihrem Führer zur Kenntnisnahme entgegen. Sie würden dann eben diese Wiese in Angriff nehmen für einen Zwischenhalt. Zumindest war es das, wovon sie ausging, ausser diese Bergspitze würde bereits zu Raznakam? Sie würde es erst wissen, nachdem sie gelandet waren und nachdem sie Nidori danach hatte fragen können. Er ging voraus und landete so gut es eben ging auf der grünen Oberfläche. Er machte nicht zwingend den best möglich eleganten Eindruck, aber eine Landung war eben eine Landung. Sie folgte ihm so gut es ging. Zugegeben war Ais Landung wahrscheinlich etwas ansehlicher als die ihres Kollegen, aber wer wäre schon hier gewesen, sie in irgendeiner Hinsicht zu bewerten? So beendeten die beiden ihren Flug also und würden ihre Flügel wieder einklappen können, um auf normaler Basis und ihne Flugwind zu sprechen.

Anscheinend hatte sie recht gehabt und Raznakam wäre noch etwas entfernt. Aber immerhin war das vor ihnen sichtbare Gebirge das richtige Ziel, Nidori hatte also nicht komplett die falsche Richtung angesteuert. Er erklärte dann auch noch kurz, dass sie mit einer Pause von etwa einer Stunde das Gebirge trotzdem noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen würde. "Wäre optimal", sprach der Azurdrache. "Bei Dunkelheit fliegt es sich sehr viel schlechter. Für mich zumindest, du scheinst gewissermassen ja ein Mittel dagegen zu haben." Namentlich sein Element, das Licht. Für sie wäre es Neuland, dass man quasi immer auf eine Lichtquelle zurückgreifen konnte, aber so ergänzten sich die einzelnen Arten von Drachen wohl relativ gut. Nachdem sie sich wieder daran gewöhnt hatte auf den Beinen zu stehen, würde sich Ai dann auch hinsetzen. "Dann vertilgen wir doch eine Runde unser eingepacktes Essen?", meinte sie und machte sich dann daraufhin daran, das auszupacken, was sie aus der Taverne für diese Reise mitgenommen hatte. Noch hatte sich Nidori nicht zu Ai gesetzt, aber irgendwie erwartete der Azurdrachen, dass dies relativ zeitgleich passieren würde. Und so würden die beiden Drachen den Rastplatz sinnvoll nutzen, ihre Flügel für die Weiterreise auszuruhen. Die Zeit verging dann auch relativ schnell und wenn Ais Zeitgefühl sie nicht komplett im Stich gelassen hatte, wäre die Stunde auch bald um. "Ich bin wirklich gespannt, was uns da erwarten wird. Was wäre in deinen Augen das optimale Resultat, was wir in Raznakam vorfinden werden?" Es interessierte sie durchaus ein wenig detaillierter, wie der Lichtdrache sich diese Gegend hier vorstellte und erwartete.

Die Landung von Ai war viel viel eleganter als bei ihm. Keine Überraschung, doch bemerkte er dies gar nicht, da er eher mit seinem eigenen Gleichgewicht vorerst beschäftigt war, bevor er sie dann noch darüber informierte, wie es eben weitergehen könnte. War er auch froh, dass sie nichts dagegen hatte. Ja, ich kann mir durchaus vorstellen, dass das auch gewöhnungsbedürftig für dich ist. Aber auch wenn ich uns den Weg leuchten könnte, ist Tageslicht natürlich besser. So ging es ihm zumindest. Wäre es auch weniger anstrengend und würde er so nicht aus versehen auch Ai blenden. Danach setzte er sich zu Ai und packte ebenso sein Essen aus. Ja, essen wir etwas. Guten Appetit., wünschte er ihr und machte sich dann auch daran zu essen. Der Lichtdrache genoss die Rast und bemerkte er auch sehr wohl, wie sich seine Flügel von der vorherigen Anstrengung auch erholten. Nachdem er gegessen hatte, shcloss er noch seine Augen, damit er sich voll und ganz entspannen konnte, bevor es dann wieder weitergehen würde. Als Ai ihn jedoch ansprach, öffnete er diese wieder und sah sie an. Hmmm.... was ich mir idealerweise vorstelle? Ich würde sagen ein gigantisches Höhlensystem, welches sich tief durch das Gebirge zieht. Mit etwas Glück leben diese alten Drachen noch. Oder haben reinblütige Nachfahren, die weiterhin in diesem Gebirge wohnen. Vielleicht gibt es bei diesen Gängen und Kammern auch einen unterirdischen Fluss? Das wäre gut, da man vielleicht so auch etwas über den Azudrachen herausfinden könnte und ob dieser etwas mit den Drachen von Raznakam zu tun hat. Ideal fände ich, wenn es dort noch lebende Bewohner geben würde, die uns etwas über die vollwertigen Drachen und unsere Ahnen erzählen könnte. Wenn nicht... dann doch hoffentlich zumindest alte Schriften, vielleicht auch eine versteckte Bibliothek... hauptsache etwas, was uns einen Hinweis liefern würde, ob und was da in diesem Gebirge geschah. Solange wir irgendetwas finden, bin ich auf jeden Fall froh. Wie sieht es bei dir aus? Was erhoffst du dir? Wie stellst du dir das Ganze auch vor?, fragte er dann auch Ai um ihre Meinung zu hören.

Ai & Nidori

Post #09 | Raznakam-Gebirge | Outfit

Das Essen zeigte auch relativ bald seine Wirkung. Die beiden Drachen konnten sowohl ihre Flügel als auch ihren Körper ausruhen, während ihr Magen ein wenig Stärkung erhielt. Wahrscheinlich würden sie die nächste Stunde noch hier verbringen, damit Nidoris Kalkulierung mit dem Eintreffen der Dunkelheit aufging. Bereits nach wenigen Bissen hatte Ai schon das Gefühl, dass eine Weiterreise antretbar wäre. Schliesslich hatten sie den grossen Teil hinter sich - das Gebirge war unmittelbar vor ihnen sichtbar, während die ursprüngliche Stadt schon lang aus ihrem Sichtfeld im Rücken verschwunden war. Es war also für ihre Flügel nur noch eher weniger Arbeit. Wie viel sie dann noch laufen mussten um dieses Gebirge - oder eben innen drin? - würde sich dann zeigen. Jedenfalls lauschte Ai Nidoris Erklärungen und Vorstellungen über ein Tunnelsystem, ein unterirdischer Fluss und hoffentlich Überlebenden. Ansosten; eine Bibliothek oder Schriften. Ai stellte sich in Gedanken bereits vor, wie eine unterirdische Bibliothek Jahrhunderte an Drachen-Mythen aufgeschrieben hatte. Viel mehr als das, was sich lebende Drachen weiter erzählen konnten für die nächsten Generationen. Auf die Gegenfrage blieb sie kurz ruhig und überlegte. Nachdem sie fast den letzten Bissen ihres Sandwiches in den Magen gebracht hatte, meinte der Azurdrache: "Ich stelle es mir tatsächlich nicht so spektakulär vor. Persönlich denke ich, sollte es reinblütige Überlebende geben, hätte irgendjemand vor mir diese längst gefunden. Unsere Blutlinie geht nicht nur zwei Generationen zurück. Und ich bin auch nicht die erste, die danach sucht." Natürlich war es für gewisse weniger wichtig, gewisse ihrer Verwandten lebten einfach in den Tag und kümmerten sich nicht um ihre Herkunft. Aber genauso viele versuchten auch wie Ai, Antworten zu finden.

"Mh-m, eine Sammlung an Schriften könnte optimal sein. Nicht nur, was mit dem Gebirge geschah, sondern allgemein über die Vergangenheit von unseren Drachenarten? Noch wissen wir ja nicht, ob meine auch mit Raznakam in Verbindung stehen. Aber ja, vielleicht gibt es im Gebirge drin eine verborgene Höhle mit überlieferten Antworten?" Der Rest war sichtlich schwierig zum vorstellen. "Ich hoffe einfach, dass wir nicht auf jemanden treffen, der sich uns in den Weg stellen wird. Quasi ein Wächter dieser Überlieferungen, der uns schlimmstenfalls angreifen würde. Ich weiss nicht, ob ich so etwas bestehen könnte." Sie war nicht zwingend besonders erfahren mit Kämpfen. Vor allem nicht, wenn es um dieselbe Rasse ging. Aber nur weil sie sich das als Worst-Case-Szenario ausmalte, musste es ja nicht zutreffen. Die Theorien würden sie damit wohl auch nicht gross weiterbringen. Sie presste die Lippen zusammen, als sie ihren Körper zu Testzwecken ein wenig streckte. "Aber das sind nur Theorien. Was hätlst du davon, wenn wir nachschauen gehen? Wir können ja dem Fluss unter uns folgen und schauen, ob er uns zu einem Eingang ins Gebirge führt. Zum Gipfel zu fliegen bringt wahrscheinlich wenig, also eher tief bleiben." Damit würde sie erwartungsvoll ihren Blick zur Seite drehen. "Sind wir bereit für den letzten Teil, werter Lichtdrache? Für vielleicht das tollste Abenteuer des Jahres~?" Sie wollte jetzt nicht "ihres Lebens" sagen, wer weiss, was da noch kommen würde.

Der Lichtdrache beobachtete Ai vorerst, als diese begann zu antworten. Dabei hörte er ihr zu, schloss die Augen jedoch nach ein paar Sätzen, um es sich bildlich auch vorzustellen. Sie brachte einige gute Pünkte an. Doch konnte man heraushören, dass ihr auch am wichtigsten war, dass es irgendetwas ginge. Etwas greifbares, welches man auch handhaben könnte und etwas davon hatte. Nidori öffnete seine Augen erneut, als sie davon sprach, dass es nun auch einen Wächter geben könnte, auch, wenn dies nur eine Befürchtung wäre. Besser nicht-, kam deswegen sein Kommentar direkt darauf. Er wollte ich wirklich nicht mit einem Wächter anlegen. Immerhin: Wenn jemand als Wächter erwählt wurde, dann lag dies doch im Normalfall daran, dass man auch gut kämpfen konnte und diesen Ort auch zu verteidigen wusste. Das sollte man zumindest annehmen. Nein danke, Nidori hatte da eindeutig nicht das Interesse daran. Doch ging es dann darum, dass es weitergehen würde. Nickte der Lichtdrache dann und stand auf. Du hast Recht, die Pause war denke ich nun lang genug. Denke auch, dass wir tiefer am Berg eine grössere Wahrscheinlichkeit haben eine Höhle zu finden. Während des Fliegens denke ich, sollten wir beide auch die Augen offen halten, ob wir einen Höhleneingang finden. Mit diesen Worten ging er ein paar Schritte von ihr weg und streckte seine Flügel kurz. Na dann, fliegen wir weiter. Auf nach Raznakam! Gehen wir dem Mythos auf die Spur! Der Lichtdrache grinste leicht bei diesen anspornenden Worten, bevor er sich dann auch in die Luft erhob, um sie den Rest des Weges nach Raznakam zu führen. Dabei hielt er, wie zuvor angekündigt, auch die Augen offen, ob er einen Höhleneingang entdeckte. Sie hatten zuvor ja auch schon vereinbart, wie sie in der Luft miteinander kommunizieren würden.

Ai & Nidori

Post #10 | Raznakam-Gebirge | Outfit

Damit würde ihre Pause ein Ende finden. Nidori stimmte ihr zu, dass er sich bereit fühlen würde, den restlichen Weg anzutreten und Ai nickte, als sie ebenfalls wieder ihre Flügel streckte. Erneut eindehnen mussten sie wahrscheinlich nicht, dafür war dieser Rast wohl nicht lange genug gewesen. Sie nickte dem Lichtdrachen zu, als er meinte, sie sollen weiter fliegen und jener erhob sich wieder in die Luft. Erneut würde ihn Ai voraus fliegen lassen, auch wenn sie ihn jetzt nicht mehr zwingend als Führer brauchte, da Raznakam quasi vor ihrer Nase war. Trotzdem machte sie das Schlusslicht und flog weiterhin dicht neben ihrem Artgenossen. Etwa zwei Stunden später war das Gebirge dann tatsächlich direkt vor ihnen, sodass sie hätten darauf landen können. Ai hingegen hatte ihre Kommunikation in der Luft verwendet, um Nidori anzuweisen, etwas tiefer zu fliegen. Wie sie vorher sagte, fand sie relativ wenig Sinn darin, den Gipfel anzusteuern. Stattdessen senkten sie ihre Flughöhe und kamen mehr in die Nähe des Bodens. Wenn sie einen Eingang finden sollen, wäre dieser eher auf Ebene des Flusses. Nochmals durch einen Stupser an seinen Schwanz begannen sie beiden Drachen dem Fluss, der um das Gebirge und durch mehrere Schluchten führte aufwärts zu folgen. Sie hielten beide ihre Augen offen.

Es verging nochmals vielleicht so eine halbe Stunde, bis der Fluss sich gabelte. Während die eine Seite effektiv weiterhin durch die Schluchten führte, schien der andere Ast eher zur Felswand zu führen, was für den Azurdrachen deutlich verdächtiger war. Sie folgten dem kleinen Ableger, bis jener praktisch hinter einer Platte verschwand. Eine Kommunikation später würden die beiden Drachen landen. Dieses Mal achtete Ai nicht darauf, wie elegant die Landung ausfallen würde und sprach sogleich: "Wasser verschwindet nicht einfach im Nichts. Es muss hinter der Platte weitergehen." Es war schwierig zu erkennen, aber es wirkte tatsächlich so, als hätte es mindestens einen Hohlraum dahinter. Der Drache versuchte seinen Schwanz (der mehr Muskulatur hatte als beide ihre Oberarme kombiniert) in die Öffnung zu stecken. "Hilfst du mir, vielleicht bekommen wir das Ding ja beiseite und können sehen, was dahinter ist?", sprach der Azurdrache, während sie schon einmal begann, an dem grossen Stück Stein zu ziehen, das vielleicht ein wenig grösser war als sie selber und etwa so dick wie eine Wand einer Wohnung. Keine einfache Sache, aber wenn Nidori ihr helfen würde, sollte es machbar sein. Sollte er ihr zu Hand gehen und sollten sie die Platte nur ein wenig beiseite schieben können, würden die beiden Drachen kurz daraufhin realisieren, dass seine Annahme über ein Tunnelsystem vielleicht nicht nur Wunschvorstellung war, denn der kleine Ableger des Flusses würde durch die Dunkelheit einer Höhle so weit ins Innere des Berges vordringen, dass sie das Ende nicht sehen konnten.

Die beiden Drachen waren unterwegs, erneut in der Luft zu ihrem Ziel. Dabei hörte Nidori auch auf die Kommunikation durch Ai in der Luft, weswegen sie dann auch tiefer flogen, als er persönlich es getan hätte. Einfach, weil er selbst es gewohnt war, dass Höhlen auch weiter oben wären, damit man dann besser abheben konnte, mit weniger Kraftaufwand, als wenn man von ganz unten noch oben Ziehen musste. Doch hatte Ai recht. Es war auch genauso praktisch, wenn nicht praktischer, Höhlen weiter unten zu haben. Auf jeden Fall flogen die beiden dem Fluss entlang, welcher sich dann nach einer Weile erneut spaltete. Dabei führte der eine Lauf dahin, wo ihr originales Ziel war: Das Gebirge. Zusammen mit Ai landete er und sah sich an wohin das Wasser verschwand. Er selbst hatte gar nicht so weit gedacht, dass das Wasser ja irgendwohin hin musste. Stimmt, du hast recht. Schauen wir mal, was dahinter ist., bedand er und ging ihr dann auch zur Hand. Dabei strengte er sich an, sowohl mit seinen Armen, als auch den Beinen die er gegen den Boden stemmte. Den Schwanz nutzte er anfänglich eher weniger. Da es doch recht eng wäre für seinen auch noch in dem Spalt. Mit der zusätzlichen Hilfe, begann die Platte sich langsam aber sicher auch zu bewegen. Es dauerte nicht lange, bis sie die Platte so weit verschoben hatten, dass sie neben jener nach drinnen gelangen könnten. Erst dann liess Nidori auch los und wagte es ein paar Schritte nach innen zu tätigen. Wow.... also ist hier echt ein Höhlensystem? Hoffentlich ist es nicht nur ein einziger Tunnel. Wenn wir dem Wasser folgen, sollten wir sicher eine bewohnte oder zumindest ehemalig bewohnte Höhle erreichen. Oder was meinst du?, fragte er und tat dann was er auch tun sollte: Leuchten. Er liess seine Flügel und seinen Schwanz leuchten, wobei er so quasi selbst zu einer Art Glühwürmchen beinahe wurde. Dabei war das Leuchten fast so intensiv wie dies einer Fackel. So konnte er den Weg erleuchten, ohne, dass er Ai blendete. Dennoch wollte er sicher gehen. Falls das zu intensiv ist, gib Bescheid. Dann drossel ich das Licht etwas. Er liess seinen Blick ein wenig schweifen und berührte auch die Wände. Sie waren kühl, aber dennoch... Also entweder hat das Wasser die Wände etwas abgeschliffen, oder aber das hat sonst jemand gemacht. Sie fühlen sich nicht so rau an, wie sie sein sollten. Oder was meinst du? Ich denke auf jeden Fall, dass wir auf der richtigen Spur sind. Wollen wir uns tiefer hineinwagen?

Ai & Nidori

Post #11 | Raznakam-Gebirge | Outfit

Nidori half ihr brav mit der Platte, sodass sie bald daraufhin im Eingangsbereich eines Flusssystems waren. Ob es ein einzelner Gang war oder eine effektive Sammlung an Gängen, war aus dieser Position eher schwierig zu bestimmen, vor allem weil Ai nach einigen Metern gar nichts mehr erkennen konnte. Zum Glück hatten sie sich dagegen quasi "abgesichert", da ihr Drachenkollege das perfekte Material dafür hatte: sein Element Licht. Nidori wartete auch nicht lange und begann sofort seine Lichtquelle zu erstellen, anfangs etwas vorsichtig, ob es nicht zu grell für Ai wäre. Diese schüttelte den Kopf und meinte einfach: "Alles gut, bin abgehärtet wegen der Sonne." Sie störte es nicht gross und deswegen schaute sie nach dem Erhellen des Tunnels auch gleich in die Ferne, die jetzt etwas sichtbarer wurde. Viel zusätzlich sah sie nicht, denn in der Ferne schien sich der Weg zu gabeln. Während Nidori also die Wand betrachtete, kramte Ai eine Art Kreide aus ihrer Tasche. Es war etwas, was auf diversen Materialien funktionierte und was sie jeweils für den Notfall dabei hatte. "Ich hab' nicht vor, hier drin zu verhungern, weil wir uns verlaufen. Ich werde jede Gabelung markieren, von welcher Seite wir kamen und wohin wir uns abbiegen. Aufteilen würde ich verhindern", erklärte sie wieso.

Sie folgten dann dem Tunnel bis zur ersten Gabelung. "Leuchte mal in beide Richtungen", forderte sie Nidori auf, der daraufhin zuschaute, dass sie einen guten Blick in beide Richtungen hatten. Es stellte sich aber etwa als dasselbe heraus. In beide Richtungen gabelte sich der Fluss erneut. Damit war also relativ gegeben, dass es sich wohl wirklich um ein Höhlensystem handelte, möglicherweise mit Sackgassen oder Fallen. Der Azurdrache war stehen geblieben und dachte nach. Nach welchem System sollen sie vorgehen? "Irgendeine Idee nach einem System? Der Fluss auf der rechten Seite wird eher schmaler, während der links etwas mehr Strömung hat. Bedeutet mehr Strömung eher weniger Sackgasse, weil wenig Wasser ausdünsten kann?", philosophierte sie vor sich hin und entschied sich dazu, den Lichtdrachen in ihre Gedankengänge zu involvieren. Wenn sie an jeder Gabelung Schere-Stein-Papier machten, hatten sie eine relativ schlechte Chance, irgendetwas zu finden. Aber wirklich strategisch vorzugehen wäre auch irgendwie schwierig, die Breite des Wassers war wahrscheinlich etwa der einzige Anhaltspunkt. Die Wände, die gemäss Nidori tatsächlich nicht besonders natürlich aussahen, waren kein wirklicher Indikator. Oder dann war Ai einfach nicht wirklich bewandert mit solchen Strategien. Sie wollte einfach irgendwie verhindern, dass sie sinnlos zu lange in den Tunnels herum irrten, vor allem wenn es mittlerweile früher Abend war und es irgendwann draussen auch dunkel wäre.

Es war gut, dass Ai abgehärtet war bezüglich des Leuchtens. Dann müsste Nidori nicht ganz so vorsichtig sein. Horchte er dann jedoch auch auf, als sie sagte, dass sie markieren würden welchen weg sie gingen. Gute Idee. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Wollen wir zusätzlich zur Keide vielleicht noch eine Markierung in die Wand machen, mit einem Kratzer oder sonst etwas? Dann haben wir auch etwas haptisches und optisches. So unnatürlich glatt wie die Wände sind, fällt es auf jeden Fall auf. Aber du hast recht, wir sollten uns auf keinen Fall trennen. Wer weiss schliesslich was oder vielleicht auch wen wir hier treffen. Ja, der Lichtdrache hatte immer noch eine Hoffnung, vielleicht auch Befürchtung, dass hier noch jemand oder etwas leben konnte. Da wäre es ja auch reine Glückssache, ob so ein möglicher Bewohner friedlich war oder nicht. Vielleicht gäbe es ja auch einen Wächter in Form eines Golems oder dergleichen.

Als Ai ihm sagte er solle in beide Richtungen leuchten, trat Nidori an die Kreuzung und konzentrierte sich, um seine Leuchtkraft zu steigern. Er hatte sich ja ein Höhlensystem erhofft, doch war dies auf jeden Fall anders, als er sich das erdacht hatte. Hatte er doch eher eine Reihe von Höhlen im Kopf gehabt, ähnlich wie das Höhlensystem von Ameien. Doch war dies dennoch mehr als interessant. Schwang auch sein Schwanz aufgeregt leicht hin und her. Ich denke wir sollten dem breiteren Flusslauf folgen. Denke, dass du recht hast bezüglich des Verdunsten und wenn der Fluss immer noch breit ist, vielleicht war das ja schon früher der Hauptstrang und führt uns irgendwo hin. Oder was meinst du? Du weisst wahrscheinlich mehr über Flüsse und Wasser., fand er und wie er vorher vorgeschlagen hatte, machte er mit seiner Klaue noch eine zusätzliche Markierung bei der Kreuzung, sollte sie auch einverstanden sein. Wenn sie doch lieber den anderen Weg gehen wollen würde, wäre er da aber auch dabei. So oder so, machten sie sich danach auf den Weg. Die Tunnel waren lang, doch sah er eine Einbuchtung auf der anderen Flussseite, durch den Schattenfall und blieb stehen. Warte mal, ich glaube da ist was. Nach diesen Worten nutzte er seine Flügel, um auf die andere Seite zu fliegen, beziehungweise dann zu gleiten, nachdem er etwas an Höhe gewann. Immerhin waren die Tunnel nicht wirklich tief, so, dass das möglich war. Auf der anderen Seite angekommen, bemerkte er, dass um die Ecke herum ein Gang führte. Damit er Ai nicht im dunkeln zurückliess achtete er darauf, dass sein Schwanz noch auf der anderen Seite blieb, während er seinen Blick schweifen liess. Nach den ersten paar Metern wurde der Gang wieder breiter und führte etwas nach oben. Der Boden sah bearbeitet aus, wie bei einer Treppe. Nachdem er es noch heller leuchten liess in diesem Abschnitt aber nichts verdächtiges sah, kehrte er wieder um, um Ai davon zu berichten. Hier führt ein breiter Weg hinauf und es sieht aus als sei der Boden zu einer Treppe bearbeitet worden, auch wenn die Stufen mittlerweile etwas abgerundet sind. Die Stufen sind auch recht breit. Es erinnert mich an alte Kultstätte. In Ordson gibt es auch so eine, deren Treppen sind auch mehrere hunderte von Jahren alt und führen hinab in ein Kellergewölbe. Sehr beliebt als Führung, weswegen ich schon öfters da war. Historisch betrachtet könnte dies vielleicht ein Weg gewesen sein, um Wasser zu holen. Was meinst du? Sollen wir uns da an den Aufstieg wagen?

Ai & Nidori

Post #12 | Raznakam-Gebirge | Outfit

"Ich habe nicht wirklich etwas, die Wand einzuritzen, deswegen die Kreide. Aber wenn du Utensilien dazu hast, natürlich", antwortete sie auf Nidoris Sache mit der Kreide. Damit wäre es dann aber getan, da sie nicht viel weiter als zwei Kreuzungen passieren würden. Der Lichtdrache würde ihr auch zustimmen, dem breiteren Flussteil zu folgen, da das Argument der Verdunstung wohl sinnvoll klang. Ai zuckte dabei leicht mit den Schultern und meinte: "Ein Experte für Flussläufe bin ich nicht. Sehe eine Tunnelsystem wie dieses hier das erste Mal, erwarte also nicht zu viel Wissen." Das war aber wohl nicht wirklich ein grosses Problem, denn kaum hatten sie diese eine Krezung passiert, hielt Nidori inne und würde meinen, er habe etwas gesehen. Ai hielt inne und blieb kurz stehen, während ihr Gegenüber per Gleitflug die andere Seite erkundete. Sie überlegte, ob sie ihm schon folgen sollte, aber der Lichtdrache würde dann selber zurückkommen und ihr erklären, was er in diesem Gang gefunden hätte. Eine Treppe würde aus dem Boden schiessen und es erinnere ihn etwas an Kultstätten. Als jemand, der absolut nicht aus der Umgebung war, konnte sie sich nicht viel darunter vorstellen. Aber für sie war relativ schnell ersichtlich, dass Treppen nicht aus dem Nichts heraus wuchsen. Entweder grub man von dieser Ebene aufwärts für ein Gewölbe oder dann grub man von oben her abwärts, um an das Wasser zu gelangen. Da aber die Wände wie Nidori erklärte nicht besonders natürlich aussahen, waren wohl auch jene handgemacht.

Ai würde an Nidori vorbeischreiten und den Gleitflug übers Wasser selber antreten. Für sie stand es nicht in Frage, ob das sinnvoll wäre oder nicht. Sie musste am anderen Ende dann wieder warten, bis der Lichtdrache ihr gefolgt war, sonst würde sie in dem Gang wieder nicht viel mehr erkennen als Dunkelheit. Nidori würde ihr dann wohl auch folgen, sodass die Umgebung um Ai herum wieder erhellt wurde. "Ansonsten suchen wir vielleicht noch ewig nach Anhaltspunkten. Etwas, was 100%ig nicht von der Hand Natur erstellt wurde, also eine Treppe, müssen wir als Hinweis werten", meinte sie wenig bekümmert und streckte dann ihren Kopf in den Gang. Tatsächlich schlängelte sich bald eine ziemlich breit gebaute Treppe in die Höhe. Es war keine "richtige" Treppe, vielmehr ein paar Stufen in einen Weg geschlagen, aber das reichte. Das war nicht der Fluss gewesen. Ai setzte einen ihrer Beine auf den ersten Tritt und versuchte dessen Stabilität. Sie sank leicht im Dreck ein, ansonsten schien es aber standzuhalten. "Ich sehe nicht wirklich, wo sie endet. Gehst du voraus? Ansonsten fällt mir vielleicht noch etwas auf den Kopf, wenn es zu dunkel ist." Sie hatte keine Angst vorauszugehen, aber Ai hatte durchaus Respekt vor der vorherrschenden Dunkelheit. Sie würde sich definitiv sicherer fühlen, wenn sie unmittelbar hinter Nidori laufen könnte. Natürlich wollte sie ihn nicht dazu zwingen, wenn er also nicht die Führung übernehmen würde, würde trotzdem Ai beginnen, die Stufen aufwärts zu laufen.

Sie hatte also nichts zum Ritzen da. Der Lichtdrachte versuchte nun auch mit einem seiner Nägel am Stein kratzen zu können, doch.... ja, es war nicht wirklich möglich. Die Idee ging nicht auf. Dabei hatte er nämlich nicht wirklich etwas was dazu geeignet war. Nun, ein Messer, aber das würde die Klinge nur abnutzen und zerstören. Ausserdem war fraglich, ob das überhaupt vernünftig ritzen würde. Hast recht, bleiben wir lieber bei der Kreide., fand Nidori deswegen. Darauf, dass Ai sich nicht so mit Tunneln auskannte nickte er nur. Er war auch kein totaler Experte, kannte er nur ein paar Dinge von Führungen und hatte sich wegen verschiedenen Dingen deswegen bereits in seinem Leben informiert.

Auf jeden Fall ging es dann den Fluss entlang. Nachdem Ai von seiner Entdeckung hörte, ging es für sie auch über den Fluss, wobei es dieses Mal Nidori war der ihr folgte. Sie hatte schon recht. Sie könnten ansonsten eventuell Stunden suchen, wenn sie zu vorsichtig waren und nirgendwohin gingen obwohl die Hinweise sie geradezu ansprangen. Nickte er doch und ging dann, als sie ihn dazu aufforderte auch an ihr vorbei. Begann er dann auch mit dem Aufstieg. Weisst du? Irgendwie erinnert mich das an meine Kindheit. Damals haben wir auch alles mögliche immer erkundet. Unseren Eltern gefiel das nicht immer, machten sie sich doch auch sorgen. Aber aufregend war es trotzdem. Als wäre man selbst eine Art Abenteurer., fand er, während er weiterging. Ein Fuss vor den anderen. bei einer Stufe rutschte er jedoch leicht, fing sich aber direkt wieder dadurch, dass sich seine Flügel reflexartig öffneten und durch einen leichten Flatterer sein Gleichgewicht wiederherstellten. Nidori fand, dass diese Stufen schier endlos weiter gingen, doch kamen sie dann in einer grösseren Höhle an. Man sah an den Wänden Halterungen, um welche herum sich auch Russ angesammelt hatte. Wahrscheinlich von Fackeln die man früher in diese Halterungen tat. Diese Halterungen waren je links und rechts von drei weiteren Gängen.  Nun... auf jeden Fall scheint hier mal jemand gewesen zu sein und das nicht nur für einen kurzen Ausflug. Ich werde versuchen alle Gänge auf einmal auszuleuchten. Am besten schaust du nicht direkt zu mir, das wird hell. Gib Bescheid, wenn du etwas findest. Gesagt getan. Der Lichtdrache bewegte sich in die Mitte des Raumes und schloss die Augen. Er konzentrierte sich auf das Licht und versuchte möglichst hell zu leuchten, damit er so tief wie möglich in die Gänge hineinleuchten konnte. Er behielt die Augen geschlossen, da er sonst sowieso nichts erkennen könnte gerade. Selbst wenn er sich nicht selbst blendete, wäre es für ihn zu hell um etwas zu erkennen.