Restoring the Light, Facing the Dark

Es war ein guter Tag. Die Jagd lief auf jeden Fall gut für den weissen Lichtdrachen. Denn war es halt schon praktisch, wenn man mit der Hilfe seiner Lichtfähigkeit auch seine Beute so blenden konnte, dass man dann auch ohne irgendwelche Probleme diese niederstrecken und erlegen konnte. So war es auch Nidori, welcher gerade nicht all zu weit von der alten Zivilisation sein Lager aufgeschlagen hatte. Eigentlich war er jedoch nur auf der Durchreise und war per Zufall hier vorbeigekommen. Noch wusste er nicht, dass er vielleicht durch eine unsichtbare Kraft angeleitet wurde, so, dass er letztendlich seinen Weg hierher fand und dann so auch eine Aufgabe zu erfüllen hätte. Ein unbewusster Instinkt. Die Fäden des Schicksals... doch von denen wusste er nicht. Er lebte bloss sein Leben als herumziehender und reisender Drache.

So sass er nun vor der Höhle während der Rauch vom Feuer emporstieg und somit weithin sichtbar verriet: Jemand hatte eine Feuerstelle, die er am Laufen hielt. Das war schliesslich nichts ungewöhnliches für Leute die umherzogen. Der Lichtdrache selbst hatte keine Ahnung davon, dass er in der Nähe einer längst vergessenen und nicht mehr hier lebenden Zivilisation rastete. Stattdessen hatte er nur seine Freude daran die Natur zu geniessen. War es doch immer eine Freude sich in dieser zu bewegen, selbst wenn er kein Naturdrache war. Immer wieder kontrollierte er auch, ob das Fleisch des Hirschen den er erlegt hatte schon durch war. Natürlich wäre es nicht unbedingt nötig gewesen, dass er es durchbriet, doch schmeckte es seiner Meinung nach auch auf jeden Fall besser. Der weisse Drache summte leicht vor sich her, während er also darauf wartete, dass sein Essen fertig sein würde. Nidori war es auch, der mit seinem Drachenschwanz auch im Takt eines alten Liedes auf den Boden klopfte. So liess sich das Warten doch auch als sehr kurzlebig gestalten.

Während Nidori noch fokussiert war auf das Lied welches in seinem Kopf geradezu als Radiotitel lief und er dazu summte und den Takt auf den Boden klopfte, näherte sich nun jemand. Als Nidori bemerkte, dass sich ihm jemand näherte, blickte er auf und musterte den Neuankömmling. Es war auch ein Reptil, jedoch kein Drache. Auf jeden Fall schien der Fremde zwar fremd zu sein jedoch nicht feindsehlig. Grüss dich ebenso und ja, wie du sehen kannst bin ich ebenfalls hier. Mein Name ist Nidori, meines Zeichens Lichtdrache und womit habe ich das Vergnügen?, fragte der weisse Drache und musterte sein Gegenüber. Er hatte unterwegs schon etwas zu sich genommen und deswegen sich auch die Zeit genommen diesen Hirsch zu grillen. Als eine Art Dessert, könnte man fast schon sagen. So bemerkte er doch auch den Hunger in den Augen seines Gegenübers und machte auch ein Angebot. Du scheinst hungrig zu sein. Sag, wollen wir uns den Hirschen teilen? Währenddessen kannst du mir ja auch etwas über dich erzählen. Er selbst liess da gerne dem Fremden den Vortritt, schliesslich war er es auch gewesen, der sich zu ihm gesellt hatte und nicht umgekehrt. Stellten sich doch normalerweise auch die Leute vor, wenn sie sich wem annäherten und nicht umgekehrt. Natürlich wäre er gewillt im Gegenzug dann auch ein wenig von sich selbst zu erzählen. Wo hinein er hier gerade auch geriet konnte er ja auch noch nicht hnen. Wie könnte er dies denn auch, schliesslich geschah so etwas auch nicht jeden Tag, dass man vom Schicksal an einen bestimmten Ort gelenkt wurde, um dafür zu sorgen, dass nicht noch etwas weitaus schlimmeres geschehen würde.

Bei dem Coatl handelte es sich also um jemanden namens Jim. Nidori erfuhr, dass Jim ein Nomade war. In diesem Sinne war er nicht ganz so anders als er selbst. Nickte er also auch leicht auf diese Worte. Verstehend. Was sein Essen anging, so war er etwas zurückhaltend. Verständlich aber dennoch sehr höflich. Keine Sorge, die Hälfte kann ich erübrigen. Ich hatte mir heute schon etwas erjagt. Bedien dich also ruhig., informte er Jim und hörte dann auch weiterhin dessen Erzähung zu. Der Lichtdrache hörte interessiert zu, auch wenn es ihn überraschte wie sehr sich Jim mit seiner Gruppe, seiner Spezies identifizierte, mehr, als dass er sich als Individuum zu sehen schien. Doch als er davon hörte, dass es in einer Höhle viel zu dunkel war, horchte er auf. Dunkel? Liess er ihn jedoch erst fertig sprechen, bevor er antwortete. Du sagtest die Höhle war zu dunkel für dich? Das ist überraschend. Ein Feuer oder dergleichen hätte dir nicht helfen können? Ansonsten hast du dennoch Glück. Ich selbst bin einfach nur auf der Reise. Habe ich weder Start noch Ziel gerade und geniesse das Leben. Aus diesem Grund habe ich gerade auch Zeit. Solltest du also Hilfe bei der Erkundung benötigen, biete ich mich gerne an. Denn kann ich ohne Probleme auch Licht erschaffen. So könnte ich dir den Weg durch die Höhlen erleuchten. Natürlich nur, wenn du mich dabei haben wollen würdest., bot er nun seine Hilfe an. Er war schliesslich nur per Zufall hier und hatte keinerlei Eile. Tatsächlich hatte es ja auch seine Neugierde gepackt, was denn hier in dieser Höhle sein könnte, wenn sie scheinbar so dunkel war. Wer wäre da besser als Lichtquelle als ein Lichtdrache selbst? Du sagtest hier hat es eine Ruine... Wenn dies deine Heimat war, weisst d denn was hier geschah? Oder ist dies schon lange her? Ich kenne mich in dieser Gegend leider gar nicht wirklich aus., erläuterte Nidori nun nur noch und stellte erneut seine Fragen.

Dieser Coatl schien wirklich höflich zu sein. Mochte Nidori auch die Gesellschaft von Jim.  Dankte dieser ihm dann auch und fand ebenso, dass es eine Ehre seie, wenn er ihm helfe und das Schicksal sie wohl scheinbar zusammen geführt hatte. Der Lichtdrache wusste ja nicht unbedingt wegen dem Schicksal, doch hatte er auch nicht das Bedürfnis etwas anderes dazu zu sagen, geschweige denn etwas dagegen zu sagen. Als Jim dann begann zu essen, sich aber sogar noch entschuldigte, brummte Nidoi kurz etwas amüsiert. Nicht doch. Geniess es ruhig., befand er und ass dann auch seine Hälfte von dem Hirschen. Ja, war dies doch auch ein gutes Dessert zu dem was er sich heute schon gejagt hatte. So assen die beiden Reptilien erst, bevor Jim weitersprach. Ah, ich verstehe. Und gerne, ich würde mich freuen, wenn du es mir zeigst, wo denn das Loch ist. Der Lichtdrache stand dann auch auf und trat das Feuer aus, damit nicht aus versehen noch ein Waldbrand ausgelöst werden würde. Ich bin bereit wenn du es bist. Gehen wir dem Ganzen auf die Spur. Der Lichtdrache würde sich dann von dem Coatl führen lassen, wenn Jim auch bereit wäre, bis zu der Höhle. Dort angekommen würde er dann auch anfangen seine Schuppen leuchten zu lassen. Natürlich nicht in einem taghellen, fast schon blendenden Licht, sondern viel mehr, dass die Höhle erleuchtet werden würde wie wenn man eine starke Fakel, oder einen Lichtzauber nutzen würde. Da er seine Schuppen leuchten liess, bewirkte dies also auch, dass das Licht in alle Richtungen von ihm weggehen würde. Fand er es praktischer als nur das Licht nach Vorne zu richten. Auf jeden Fall wäre Nidori so dann auch bereit für die Erkundung.

Ich muss schon sagen, der Drache hat eine Ahnung vom Kochen.
Oder zumindest braten. „Nicht schlecht.“, lobe ich seine Bratkünste. „Das schmeckte sehr gut. Nicht häufig, dass ich so Gebratenes bekomme. Normalerweise esse ich immer roh.“, kommentiere ich noch.
Ja, wie esse ich denn immer? Direkt vor Ort und Stelle, wo ich es erjagt habe. Alles andere wäre einfach viel zu umständlich. Vielleicht, wenn viele von uns zusammenarbeiten, haben wir auf Feiern oder anderen Treffen mal geröstete oder gebratenes Fleisch, aber das kommt auch wirklich auf‘s Glück an. Und nicht umständlicher macht es die ganze Sache unbedingt auch nicht.
„Nicht weit. Etwa vier Minuten Flug.“ Wo ich so darüber nachdenke, vielleicht war das Loch doch etwas zu klein für einen großen, ausgewachsenen Drachen.
Mit Beinen und Armen. Im Gegensatz zu meiner Wenigkeit, die sich durch sehr enge Löcher zwängen kann.
Aber das werden wir noch früh genug herausfinden, wenn wir erstmal da sind.
Zum Abschluss macht Nidori noch das Feuer aus und ist bereit zum Aufbruch.
Das nenne ich mal Einsatz.
Ich hätte nicht erwartet, dass Drachen so spontan sein können.
Sonst war es doch eher immer eine Frage, was man zuerst für sie tun kann, wie man ihnen Tribut bieten kann und wann sie Lust haben, für dich aufzustehen.
Aber dann wieder: Ich bin ja auch kein Mensch oder dergleichen.
Mir muss man sowas nicht abverlangen.
„Alles klar. Folge mir.“, sage ich und erhebe mich in die Lüfte, kurz gegen die Decke, da ich vergessen habe, wie niedrig diese Höhle ist und dann hinaus in den freien Himmel.
Jetzt habe ich einen Lichtdrachen bei mir. Das ist… Gut. Zufällig genau das, was ich gebraucht hatte. Das Schicksal meint es heute gut mit mir.
So führe ich diesen Drachen zur Höhle die ich gefunden habe. Was ein… sehr seltsames Gefühl einen Drachen hinter sich zu haben und keine Angst haben zu müssen.
Normalerweise müsste ich aufpassen, dass es nicht gleich happs macht. Aber Nidori steht zu seinem Wort und lässt sich ganz einfach von mir führen.
Ich erreiche das Loch und warte darauf, dass dieses Wesen bei mir landet. Ja, es könnte tatsächlich etwas zu klein für ihn sein, jetzt, wo ich beide Parteien mal nebeneinander sehe.
Doch die Dunkelheit, die dem Tageslicht trotzt, ist nach wie vor hier anwesend. Aber dafür ist ja der Lichtdrache da, der auch direkt macht, was ein Lichtdrache kann: Licht machen.
Seinem Licht weicht die Dunkelheit sehr schnell, wie es sich für Dunkelheit gehört. Aber ich schätze, damit ist es nicht unbedingt getan.
Aber dafür muss der Drache zuerst durch das Loch kommen. Es von Außen zu beschädigen könnte sonst was auslösen… „Hm… Das ist jetzt natürlich etwas blöd… Moment. Lass mich kurz etwas ausprobieren.“, sage ich und husche in‘s Loch hinein, in welchem nun das Licht des Drachen leuchtet. Ah, hiermit lässt sich auf jeden Fall besser sehen.
Ich breche das Licht, das von Nidori kommt, um auch den Rest hier klar zu sehen und verteile es im Raum. Bingo.
Ich gehe kurz zur Seite und rüttle mal an einer Säule, die ein paar Steine zusammenhält, aber sonst nicht weiter wichtig aussieht. Zumindest nicht mehr. Im Normalzustand hätte dieses Ding sicher mehr gehalten, aber nicht, wenn die Hälfte eh schon am Boden ist.
Durch das Rütteln fängt an, die Decke zu bröckeln und das Loch vergrößert sich.
Damit höre ich augenblicklich auf damit. Man muss ja nichts unnötig Riskieren hier.
„Alles klar!“, rufe ich raus: „Kannst kommen.“
Denn auch, wenn er jetzt schon Licht spendet, so reicht es noch nicht für alles hier. Ich kann es brechen und in Richtungen lenken, aber niemals den ganzen Untergrund ausleuchten.
Damit wäre die Erkundung hiermit wohl offiziell eröffnet.

Der Drache nickte leicht auf die Worte des Coatl. Ja, ich esse meist auch roh. Wenn ich aber die Zeit und Muse dafür habe, brate ich mir gerne auch etwas. Ein eher seltener Gaumenschmaus, den man sich gönnen kann., ja, so sah er selbst dies. Jim erörterte ihm dann auch, dass sie ga nicht weit fliegen müssten, bis sie dahin gelangten. Nur rund vier Minuten. Sehr kurz, wenn man ihn fragte. So ging es dann ja auch an den Zielort. Dennoch, der Eingang war durchaus etwas klein für die Gestalt des Lichtdrachen, doch wusste Jim dem auch beizuhelfen. So ging er hinein und vergrösserte den Eingang, wodurch er schon etwas Licht von Nidori gespendet bekam. Wunderbar. Da sollte ich nun ohne Probleme durchkommen. Ach und sag, sollte ich mehr oder weniger Licht erzeugen. Nach diesen Worten trat der Lichtdrache auch ein und gemerkte, dass Jim das Licht welches von ihm ausging auch bündelte. Interessant. Also haben deine Kräfte auch mit Licht zu tun? Ich muss nämlich gestehen, dass ich bislang kaum Kontakt mit deiner Spezies hatte., fragte er also nach. Interessierte es ihn durchaus ehrlich auch, wie es bei den Coatln aussah. Waren doch alle Spezies eigen was ihe Kräfte anging. Während sie sich so weiterbwewegten gab Nidori darauf acht, dass er nicht aus Versehen mit seinem Schwanz welcher leicht hin und her schwang an den Wänden ankam. Zwar schien das Ganze bislang recht stabil, doch wa er sich bewusst, dass gewisse Dinge bereits eingestürzt waren und sein Glück herausfordern musste man ja auch nicht unbedingt, wenn man den Lichtdrachen fragte. Während sie also weitergingen, liess er immer wieder auch seinen Blick schweifen. Er kannte solcherlei Bauarten, wenn er sich auch nicht all zu oft an diesen Orten aufhielt. Irgendwie erinnert mich dieses Gewölbe an eine Tempelanlage. Hmmmm, denkst du, dass das etwas mit dieser Dunkelheit zu tun hat? Denn ich merke selbst, dass mein Licht nicht so gut durch die Dunkelheit kommt, wie es das normalerweise auch tun sollte. Durch das Bündeln geht es jedoch etwas leichter. Soll ich mehr Intensität in das Leuchten legen? Oder wäre das für dich zu stark?, fragte er dann noch. Schliesslich wollte er auch nicht, dass er Jim aus Versehen blendete. Etwas, was bei dieser Dunkelheit um sie herum auch nicht unwahrscheinlich wäre.

Interessiert hörte der Drache zu, als Jim davon berichtete, wie die Coatl im Normalfall ihre Fähigkeiten einsetzten. Dazu bräuchten sie jedoch auch Licht. Etwas, was zumindes Nidori momentan zur Genüge liefern konnte. Dennoch fand er es interessant, dass Coatl auf eine externe Lichtquelle angewiesen waren. Wenn sie also von aussen keines hatten, könnten sie es nicht erzeugen und könnten ihre Lichtbrechung nicht verwenden. So eine Abhängigkeit von Dingen die nicht unbedingt in der Macht von einem selbst waren, das wäre Nidori selbst ja nicht wirklich geheuer. Er hatte es lieber, wenn er sich auf seine Fähigkeiten verlassen konnte und auch wusste, dass er diese ohne den Einfluss oder die Abhängigkeit anderer auch einsetzen konnte. Na dann~, fand er und verstärkte sein Leuchten noch ein wenig. So sollte Jim auf jeden Fall genug Licht zum bündeln haben und wurde es dann auch noch ein wenig heller hier unten. Doch hatte er recht. Die Bewohner unter der Erde nutzten ihre Sicht eher weniger. Man sah es ja nur schon an Maulwürfen, oder auch an Würmern. Generell wurde weitaus mehr Gewicht auf andere Sinne gelegt statt den Sehsinn.

Auf dem Weg weiter in diese Anlage, wurde ihm eine weitere Frage gestellt. Wie hell er leuchten konnte? Gerade wollte er antworten, als Jim noch anfügte, dass er im Sonnenlicht gut klar käme. Das trifft sich gut. Ich kann genau so hell wie das Sonnenlicht leuchten. Jedoch, wenn ich mich anstrenge, kann ich noch heller leuchten. Das ist jedoch bei weitem anstrengender als die jetzige Intensität. Aber wenn Sonnenlicht kein Problem für dich ist, dann passe ich mein Leuchten gerne an. Nach diesen Worten intensivierte er erneut sein Leuchten, so, dass es etwa die Intensität von Sonnenlicht auf der Erde hatte. Nicht lange danach kamen sie bei einer Kreuzung an, bei welchem ein Gitter hinuntergelassen wurde. Jim befand, dass er durchkommen könnte und wollte es versuchen, wozu Nidori auch still nickte. Dennoch... hatte der Coatl wohl die Rechnung ohne seine zuvorige Mahlzeit genommen. Ein leicht amüsiertes Brummen kam von dem Drachen, als Jim letztendlich um Hilfe bat, weil er nicht hindurch kam. Natürlich. Also machte sich der Lichtdrache nun behutsam daran Jim durch die Gitter zu kriegen. Es brauchte ein wenig, doch letztendlich flutschte Jim geradezu durch. Alles in Ordnung?, fragte er ihn aber dennoch noch, nachdem jener hindurch war. Damit Jim nicht eventuell geblendet wurde, drosselte er die Intensität des Lichts ein wenig. Wartete er dann auch darauf, dass Jim das Gitter wieder hochzog, damit Nidori hindurch konnte. Ich frage mich aber... warum dieses Gitter unten ist. Man kann es von aussen nicht hinunterlassen, soweit ich sehen kann. Heisst das, dass jemand oder etwas es von innen heraus herunterliess?, mutmasste er. Wäre die Antwort ein 'ja'... könnte dies dieses ganze Unterfangen noch gefährlicher machen.