[Event] Zwei Vampire sind einer zu viel

Es war Dämmerung und die Sonne schien gerade unterzugehen, als eine Gestalt über die Dächer der Stadt huschte… eine Stadt wo es einen Auftrag zu erledigen galt, aber vorher musste er sich vorbereiten. Alistair war flink, als er sich so leise wie möglich von Dach zu Dach bewegte, er hatte ein genaues Ziel vor Augen: Ein Haus am Stadtrand, keine besonders einladende Gegend, eher eine mit Bettlern und Dieben… Sein Auftraggeber hatte ihm gesagt, dass dort eine Vampirin lebte, die ihm helfen könnte? Liz sollte ihr Name sein. Er hatte den Namen zuvor gehört, doch der Auftraggeber war sich sehr sicher bei dieser Information. Immerhin würde eine Vampirin nichts wegen seiner Rasse sagen, meist waren sie genauso wenig gerne in den Städten gesehen wie Dunkelelfen selbst. Dennoch traute sich Alistair heute in die Stadt, weil er eben jene Vampirin brauchte - wenn man selbst einen starken Vampir bekämpfen sollte für den Auftrag, dann war es gut, die Schwächen des Gegners besser zu kennen dadurch. Zumal die Vampirin auch das Gebiet hier besser kannte… Alles nur von Vorteil, aber Alistair war gespannt darauf, wie die Vampirin tickte… meistens war diese Rasse ja auch nicht von einem einfachen Gemüt… doch das würde die Zeit zeigen. Er würde schon damit zurechtkommen…

Mit einem aufmerksamen Blick sah Alistair auch auf die dunklen Gassen der Stadt, wo ein dunkler Schatten seinen Bewegungen folgte. Es war die treue Begleiterin von Alistair, seine Wölfin, die er schon als Welpe aufgezogen hatte… Normalerweise ließ er sie am Stadtrand, um nicht mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen als nötig, aber… Heute würde er direkt in der Stadt agieren und sehr lange darin bleiben, so war es zu gefährlich dafür, seine Wölfin am Rande der Stadt zu lassen, vor allem da er nicht wusste, wann sie noch mal nützlich werden könnte. Wobei sie gegen einen Vampir vielleicht nicht viel ausmachen konnte, aber Alistair fühlte sich wohler mit ihr in der Nähe. Es half, dass es langsam dämmerte und Nacht wurde, so waren Dunkelelf und Wölfin in der Stadt schwieriger zu erspähen… was ein interessanter Vorteil, wenn man Vampire jagte und als Verbündete brauchte…
Nun kam Alistair aber bei dem Haus an, wo die Vampirin Liz leben sollte. Er sprang von den Dächern runter und sah sich um… In der Nähe torkelte ein Besoffener durch eine dunkle Gasse und in der Ferne hörte er zwei Hunde miteinander Kämpfen…. Eine charmante Gegend… doch der Dunkelelf ignorierte es größtenteils, fixierte nun die Tür mit seinem Blick und ging darauf zu. Er zögerte kurz und klopfte dann an, wo die Vampirin leben sollte. Seine Wölfin kam auch gerade an, schlängelte sich aus der Umgebung hervor und setzte sich neben ihn, hob den Kopf ermutigend und kuschelte sich an… jedenfalls rührte sich erst nichts und Alistair rief nun gedämpft: "Liz? Bistu zu Hause?" Es könnte ja auch sein das er sich geirrt hatte, aber dann hätte sein Auftraggeber ihm völlig falsche Informationen gegeben…. Vielleicht wachte sie ja auch gerade auf, immerhin war sie eine Vampirin und nur über Nacht wach.

Das Rufen der Eulen ließ Liz aus ihrem Schlaf erwachen. Ihr Haus war in totale Dunkelheit gehüllt, doch die Dame sah alles  mit perfekter Schärfe. Ein Vorteil wenn man eine Nachtsicht hatte. Sie streckte sich und verließ ihr Bett, um sich was zum anziehen zu suchen. Jeder normale Mensch lag gerade in seinem warmen Bett und träumte von etwas unmöglichem. Liz aber war kein Mensch. Sie war eine Vampirin, die ihr Haus nur bei Nacht verlassen konnte. Deswegen hatte sich ihr Schlafrhythmus so umgestellt. Nach mehreren Jahrhunderten merkte man den Unterschied nicht mehr. Was sich aber nie änderte war der Durst nach Blut, mit dem sie jede Nacht aufs neue aufwachte. Lästig, aber normale Nahrung vertrug sie nicht mehr. Alles was nicht Blut war, stieß ihrem Magen schlecht auf. Und so nutzte sie den Schutz der Dunkelheit, um die Bewohner der Stadt heimzusuchen, und etwas anzuzapfen. Irgendwann hatte sie den Spaß daran verloren Menschen komplett auszusaugen, denn wenn ihr das Blut schmeckte, konnte sie diese aufs neue besuchen. Diese Nacht aber sollte anders sein. Dies deutete sich damit an, dass es plötzlich an der Tür klopfte, und eine ihr fremde männliche Stimme nach ihrem Namen rief. Heute wollen diese Menschen aber auch sterben, fluchte sie vor sich hin. In ihrer Hand bildete sie einen Dolch aus getrocknetem Blut und ging langsam auf die Tür zu. Immerhin musste sie heute nicht lange nach Nahrung suchen, dachte die Vampirin, als sie mit einem Ruck die Tür aufriss, und der fremden Person ohne nachzudenken den Dolch an die Kehle zu halten. Zustoßen tat sie noch nicht. Vielen Dank, dass du dich so bereitwillig erklärst, mein Abendessen zu werden Men... Verdutzt blinzelte sie. huuuuuuh? Das vor ihr war kein Mensch, sondern ein Dunkelelf, wie die spitzen Ohren unschwer erkennen ließen. Das Ganze verwirrte sie doch ein wenig. Was machte ein Elf hier und woher kannte er ihren Namen? Ihr Geburtstag war noch nicht und Elfen war sie schon länger nicht mehr über den Weg gelaufen. Vor allem, da sie sich eher selten in Städten blicken ließen. Ihre Laune änderte sich schlagartig und ein großes Lächeln tauchte in ihrem Gesicht auf. Kennen wir uns? Habe ich irgendwen aus deiner Familie leergesaugt? Dich? Oder warum bist du hier? Mehrere Fragen auf einmal. Die Vampirin konnte auch nach hunderten von Jahren immer noch ein Wirbelwind sein. Da der Typ sie zu kennen schien gab es wohl irgendein Anliegen. Wenn er sich tatsächlich rächen wollte hatte er keine Chance gegen sie, wenn er sich nicht vorbereitet hatte. Vampire waren deutlich stärker als Dunkelelfen. Deswegen waren sie auch gut als Zapfstation geeignet. Der Dolch hatte einen kleinen Pikser am Hals des Elfen hinterlassen, aus welchem ein kleiner Tropfen Blut floss. Alleine der Anblick ließ Liz das Wasser im Mund zusammenlaufen. Noch konnte sie ihren Trieben standhalten. Wer bistn du jetzt? Neugierig blickte sie ihn an, und starrte dann hinter ihn, wo ein Wolf lauerte. Gehört der Wau Wau auch zu dir?

Alistair hob überrascht eine Augenbraue, als er die fluchende Frauenstimme von innen hörte, hatte da jemand schlechte Laune? Nun, damit könnte sie vielleicht besser gegen die Vampir-Konkurrenz kämpfen… noch überraschter blickte Alistair drein, als die Dame nun mit einem Blutdolch an seinen Hals drückte, nachdem sie mit einem Ruck die Tür aufgemacht hatte. Er schluckte kurz, wollte gerade etwas erwidern, als die Vampirin nun erkannte… dass er kein Mensch war, sondern ein Dunkelelf. Ihre Laune änderte sich auf Anhieb und Alistair guckte weiterhin verdutzt, auch wenn er sich kaum bisher geregt hatte - ja, kannten sie sich, war eine gute Frage, immerhin wusste er ihren Namen und sie seinen nicht, offensichtlich.
Der Dunkelelf schüttelte entspannt den Kopf, während die Wölfin an seiner Seite knurrte… Sie war bereit, der Vampirin an die Kehle zu springen, wenn sie etwas ihrem Begleiter tun würde. Das plötzliche Lachen der Frau verwirrte allerdings beide und Alistair atmete einmal kurz durch, um ihr ruhig zu antworten: "Bin Alistair und wurde hergeschickt - sagt dir der Name Master Stuteville etwas? Er gab mir den Auftrag dich zu suchen und… den anderen Vampir dieser Stadt mit dir zu töten… Konkurrenz für dich? Ein Vampir namens Dio?", Alistair wollte sich eigentlich kurz halten, aber wenn er sich erklären sollte, dann waren doch mehr Worte nötig, als er für gewöhnlich zu sagen pflegte.
"Die Wölfin gehört zu mir ja - du hast niemand von meiner Familie ausgesaugt… und selbst wenn…", er zuckte mit den Schultern, seine Familie war ihm egal, sie hatten sich nie sonderlich gut um ihn gekümmert… nur weil er anders war als andere Dunkelelfen.
Nachdem Alistair so ruhig mit der Vampirin sprach, hörte auch die Wölfin wieder auf zu knurren, sie blieb wieder ruhig und zog sich zurück… winselte und stupste ihren Begleiter mit der Nase an, wollte sie doch am liebsten wieder weg von der Stadt, sie wusste schon, warum sie nicht gerne in Städte ging… Sie drehte den Kopf, wo noch immer der Besoffene von vorhin war.. machte sie ihren Begleiter darauf aufmerksam, indem sie leicht mit den Zähnen an seiner Kleidung zupfte. "Ah?", wandte sich Alistair mit Aufmerksamkeit an die Wölfin und ignorierte die Vampirin vor sich gerade, verstand aber was das Tier von ihm wollte und hob dann wieder den Kopf. Seine goldenen Augen funkelten kühl, als er der Frau sagte: "Dort drüben ist ein Mensch… wenn du so hungrig bist", bot er den Besoffenen direkt als Mahlzeit an… Menschen hatten ihn nicht viel besser behandelt als seine Familie, weshalb er darüber so kühl entschied.

Liz blieb weiterhin entspannt und gut gelaunt. Der Elf schien ihr für den Angriff nicht wütend zu sein. Selbst wenn hätte er keine Chance gegen sie. Alistair lautete der Name des Dunkelelf, und scheinbar wurde er im Auftrag eines alten Bekannten geschickt. Klar sagt mir der Name Stuteville etwas. Is ein alter Bekannter von mir. Hab den alten Sack in einer Taverne getroffen und vor Banditen gerettet. Hach ja, feiner Kerl, schilderte sie detailliert ihre Bekanntschaft mit dem Mann. Ob er immer noch diese schlimmen Rückenschmerzen hatte? Sie musste wohl mal wieder einen Bechern gehen mit ihm. Bei den Worten "anderen Vampir" zuckten ihre Ohren. Sie hatte mitbekommen, dass in der Stadt in den letzten Wochen vermehrt ausgesaugte Leichen aufgetaucht waren, und es gab nicht viele Wesen, die so mit Menschen umgingen. Hab Gerüchte gehört, aber gesehen habe ich nix. Dio lautete sein Name? Kein wirklich schöner Name, wie Liz fand. Da war sie schon auf Vampire mit weit aus besseren Namen gestoßen. Vor ein paar Jahrzehnten war sie mal in Italien auf eine Vampirgruppe gestoßen, die alle coole Namen trugen. Seitdem war das ihr Standard für coole Namen. Töten klingt spaßig. Aber was ist wenn ich absage? Kämpfe zwischen Vampire konnten sich ziehen, vor allem wenn beide vorher getrunken hatten. Im schlimmsten Fall bekämpfte man sich, bis die Sonne aufging, und dann verstarben beide. Zudem wusste sie nicht, ob Elf und Wolf eher eine Verstärkung, oder eine Ablenkung bildeten. Bis jetzt machten beide keinen starken Eindruck auf sie. Was kannst du denn so? Hast du schonmal gegen einen Vampir gekämpft? Wusste er überhaupt über die Schwachstellen von Vampiren bescheid? Wollte der alte Stuteville sie umbringen? Den Menschen, den ihr Alistair nun präsentierte, hatte sie bereits beim treten nach draußen entdeckt. Binnen einer Sekunde war sie neben dem trunkenen zu stehen gekommen. Mit ihren Flügeln konnte sie sich schnell fortbewegen. Der Mann war nicht mehr ansprechbar, und so ließ Liz ihn langsam zu Boden gleiten, wo er sich bis zum Morgengrauen ausschlafen konnte. Sie nun wieder zurück zum Elf geflogen. Hab Ansprüche, was das Blut betrifft. Ich zapf doch nicht einfach so jeden an. Da fang ich mir noch eine Krankheit ein oder so. Außerdem hat der Typ es eh schon nicht leicht. Muss er morgen immerhin nur mit einem Kater aufwachen. Das Blut des Elf hingegen roch wirklich köstlich. Da hätte sie kein Problem sich zu bedienen. So kam sie auf eine Idee: Ich helfe dir den Vampir zu töten, dafür gibst du mir danach etwas von deinem Blut ab. Ein fairer Deal, wie die Vampirin fand.

Der Name Stuteville schien bei Liz zu klingeln, Alistair atmete innerlich auf. Äußerlich hatte er kaum gezeigt, dass er angespannt durch ihren Angriff gewesen war, aber innerlich war er schon angespannt gewesen und nun war es für ihn etwas einfacher, mit der Vampirin umzugehen. Sie erzählte auch, dass sie den Kerl mal in einer Taverne gerettet hatte, vor Banditen? Das zeigte im Grunde, dass sie einen guten Kern hatte, selbst wenn sie sich vom Blut der Lebenden ernährte - aber wenn sie jemand rettete, ganz ohne Eigennutz, steckte kein verdorbener Moralkompass in ihr. Alistair lauschte weiter ihren Worten und sah sich aufmerksam um, immerhin standen sie noch immer an der Tür der Vampirin.
Sie hatte wohl die Gerüchte über einen besagten Vampir namens Dio gehört, aber ihn selbst noch nicht gesehen. Vielleicht mischten sich die Vampire auch nicht in das Gebiet des anderen ein? Sie sagte auch, dass sie Töten lustig fände, aber bekundete noch nicht vollends Interesse, denn sie gab die Option des Absagens preis. Ohne zu zucken beobachtete er Liz wie sie auf den Betrunkenen zustürmte und ihn schlafen schickte, scheinbar war solch ein Kerl nicht von ihrem Blut-Geschmack. Er nickte diese Information ab und beantwortete dann ihre Frage: "Ich kenne mich mit dem Kampf gegen Vampire nicht aus, weshalb mich Stuteville zu dir schickte. Das ist der Punkt, wofür ich deine Hilfe gebrauchen könnte", merkte der Dunkelelf an. "Ich bin sehr flink und schnell, kann gut mit dem Bogen umgehen und habe scharfe Sinne. Zudem kann ich mit Tieren sprechen… meine Körperkraft ist allerdings nicht sehr stark, eher normal zu bewerten. Aber dafür habe ich meine Wölfin…", erklärte er der Frau nun, was er eigentlich konnte, da sie immerhin gemeint hatte, dass sie wissen wollte was er konnte. Wie zur Bestätigung knurrte seine Wölfin Liz wieder an und funkelte mit den Augen, ließ sie die Vampirin die ganze Zeit auch nicht aus den Augen. Sie schien noch immer misstrauisch wegen der Vampirin zu sein und wollte sie nicht aus den Augen lassen, da sie ein ungutes Gefühl bei ihr hatte. Aber das lag vermutlich auch daran, dass sie bei allen Fremden einfach misstrauisch war, da sie ihren Partner vor Gefahren beschützen wollte.
Alistair hatte Gerüchte gehört, dass Vampire ihre Opfer oft beim Bluttrinken töteten oder gar ihre Opfer zu ihresgleichen damit verwandelten, war das bei Liz auch so? Sie bot ihm nämlich einen Deal an, dass sie helfen würde, den Vampir Dio zu töten für ihn, aber dafür als Gegenleistung sein Blut verlangte als Mahlzeit. Alistair wägte seine Optionen im Kopf ab, die nicht weit gefächert waren. "Du tötest mich aber damit nicht oder machst mich auch zu einem Vampir?", wollte er nun fragen und sicher gehen, dass es dazu nicht kam. "Wenn das nicht der Fall ist, haben wir einen Deal. Du hilfst mir und als Belohnung bekommst du etwas von meinem Blut als Mahlzeit", stimmte er der Vereinbarung nun indirekt zu und nickte leicht, um mit dieser Geste den Deal zu besiegeln. Er wusste ja nicht, ob bei ihr ein Handschlag oder so etwas üblich war?

Ihr neuer Elfenkumpel schien weiterhin keine bösen Emotionen zu zeigen, also konnte Liz nun wirklich zu hundert Prozent ausschließen, dass es keine Falle war. Es war auch wieder typisch von Stuteville, dass er jemanden schickte, der gar keinen Plan hatte, wie man überhaupt gegen Vampire kämpfte. Jetzt musste sie ihm auch noch ihre Schwachstellen erläutern. Das ist schonmal etwas. Wenigkeit und Geschwindigkeit waren definitiv von Vorteil. Schwache Körperkraft hingegen nicht so. Also musste sie den anderen Vampir wohl die meiste Zeit in Schach halten. Sie seufzte, weil das einerseits nach viel Spaß klang, es sie andererseits aber auch viel Blut kosten würde. Also: Wir Vampire besitzen eine perfekte Nachtsicht, können Fliegen, Blut auf Entfernung riechen und kontrollieren. Wie du sicher weißt können wir als Preis für unsere Kräfte nicht in das Sonnenlicht treten, weswegen ich es jedem abrate Vampir werden zu wollen. Und wir müssen regelmäßig Blut zu uns nehmen, damit wir unsere Kräfte ohne Probleme einsetzen können. Was du vielleicht nicht weißt, und ich bitte dich es für dich zu behalten, schwächt uns Knoblauch. Also sollten wir besser welchen besorgen. Sie erklärte ihrem Nachtgefährten detailliert, was Vampire ausmachte. Ihre orangenen Augen wanderten wieder zu der Wölfin, welche sie mit durchdringenden Blick beobachtete. Ein drei gegen eins steigerte ihre Chancen nochmal um einiges. Um gut kämpfen zu können, brauchte sie aber definitiv noch etwas Blut. Neee. Das töten habe ich schon ein paar Jahrhunderte hinter mir gelassen. Und du wirst nur zum Vampir, wenn ich das will, erklärte sie ihm weiter. Auch zur Beruhigung, damit er sie nicht auch gleich noch versuchte umzubringen. Da sie aber immer noch Blut brauchte, ließ sie sich wieder Flügel wachsen und verschwand im dunklen Himmel. ihr Ziel war der reichere Distrikt der Stadt, wo sie ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen Blut abzapfen konnte. Sie fand schnell ein offenes Fenster, und landete leise im Schlafzimmer eines adligen. Ein schneller Biss in den Hals, und schon füllte sich ihr Mund mit dem warmen Blut ihrer Beute. Direkt spürte sie, wie ihre Kräfte stärker wurden. Ihr Opfer bekam natürlich nichts mit, und würde sich nächsten Morgen höchstens über Gliederschmerzen und Schlappheit beschweren. Wo sie schon bei ihm Zuhause war, schaute sie sich gleich auch in der Küche um. Und tatsächlich fand sie sofort das, wonach sie gesucht hatte. Einen frischen Knoblauch. Alleine dieses Gemüse in der Hand zu halten widerte sie an. Solange aber nichts an ihr Blut kam, war alles gut. Kurz darauf stand sie auch wieder neben Alistair. Yo. Sofort warf sie ihm den Knoblauch zu, damit sie ihn nicht länger halten musste, und schüttelte angewidert ihre Hände. Reib deine Pfeilspitzen damit ein, und der Vampir wird um einiges geschwächt. Aber wenn du mich damit triffst bring ich dich um. Sie war einmal von einer mit Knoblauch präparierten Waffe getroffen, und das war wirklich nicht schön gewesen. Also Elfenjunge hast du irgendeinen Plan, wie wir den Vampir rauslocken? Sie leckte sich einen Bluttropfen von der Lippe, und wartete dann gespannt, wie es weitergehen sollte.

Die Vampirin schien nicht komplett unzufrieden zu sein mit dem, was er konnte, zumindest konnte man es ihren Gesichtszügen und ihren Worten entnehmen. Nachdem Alistair gefragt hatte, erklärte die Vampirin auch die Fähigkeiten und Schwächen ihrer Rasse, wobei er aufmerksam zuhörte und nickte. "Kein Sonnenlicht, kein Knoblauch, verstanden", merkte der Dunkelelf an. Auch die anderen Fähigkeiten und Eigenschaften merkte er sich, hörte zu und verstand, dass Blut für Vampire ein wichtiger Faktor waren. Liz schien auch gerade dringend Blut zu brauchen, denn sie verschwand kurz darauf für einige Augenblicke. Alistair kümmerte sich in der Zwischenzeit um seine Wölfin, streichelte ihr Fell und beruhigte sie, als er wartete, bis die Vampirin zurück war. Den Rest der Zeit hatte er sich einfach hingesetzt, zum Glück kam Liz aber bald wieder zurück und sah gestärkt aus. Die Blutreste an ihrem Mund erzählten ihre eigene Geschichte, was sie in der Zwischenzeit getan hatte.
"Ich hab nachgedacht und will nicht unbedingt Vampir werden, also wäre es schön, wenn du davon absiehst", stellte er fest, als sie zurückgekehrt war. Immerhin hatte sie ihn mit der Information alleine gelassen, dass er nicht zum Vampir wurde, wenn sie einfach nur Blut trank. Die Verwandlung fand nur mit ihrem Willen statt, was ihn immens beruhigte.
Als sie ihm den Knoblauch zuwarf, fing Alistair ihn in einer gekonnten Handbewegung präzise und locker ein, da seine Reflexe ihm das erlaubten. Alistair besah sich den Knoblauch mit einer erhobenen Augenbraue…warum hatte eine Vampirin so etwas im Haus, wenn es doch so schädlich für ihre Rasse war? Aber er war nicht bemächtigt, sie danach zu fragen, also zuckte er mit den Schultern, nahm dankbar den Knoblauch an und nickte. Aus seiner Kleidung holte er einen Dolch hervor und einen Ledersack. Den Knoblauch hackte er kurz darauf mit dem Messer klein und füllte alles in den Ledersack, damit er seine Pfeile direkt dort eintauchen konnte. Er nickte, als er bestätigte, dass er Liz damit nicht treffen sollte… Warum sollte er? Er konnte gut zielen und sie war für den Moment seine Verbündete, damit er überhaupt eine Chance gegen diesen Vampir namens Dio haben würde.
Jetzt fragte Liz nach einem Plan, wo er froh drum war, dass er sich schon Gedanken gemacht hatte. "Ich weiß von Stuteville, wo ungefähr das Jagdgebiet des Vampirs ist und ich könnte den Lockvogel spielen. Mit ein wenig Blutgeruch an meinem Körper in sein Revier gehen", schlug der Dunkelelf vor. "Du kannst mit Hilfe deiner Fähigkeiten dich sicherlich in meiner Nähe aufhalten, um zuzuschlagen, wenn es soweit ist?", Alistair sah sie an und kraulte kurz seine Wölfin. Er war an sich bereit los zu gehen, wenn sie mit dem Plan einverstanden war. Immerhin war es zumindest ein Plan, wenn auch riskant… Aber er war bereit, dieses Risiko einzugehen. Er kratzte noch die Reste vom Knoblauch ab und verstaute alles fein säuberlich, um den Lederbeutel kurz darauf an seinen Gürtel zu hängen. Demonstrativ wischte Alistair die Klinge von seinem Dolch an seinem Ärmel ab und steckte ihn dann wieder gut weg, damit Liz gar nicht auf den Gedanken kam, dass er ihr damit etwas Böses antun wollte.

Der Dunkelelfe schien keine weiteren Nachfragen bezüglich der Schwächen von Vampiren zu stellen, was wohl heißen musste, dass er alles kapiert hatte. So kompliziert war die Anatomie von Vampiren auch nicht wirklich. Die Sonne war das gefährlichste für sie, und das war Grundwissen selbst für den einfachsten Rübenbauern. Alistair meinte weiter, dass er nicht unbedingt ein Vampir werden wollte, was die Dame wenig überraschte. Ein paar Jahrzehnte machte es Spaß, aber wenn man sich nicht komplett wie ein Monster verhielt, wurde es schnell langweilig. Und manchmal fehlte ihr auch die Sonne. Nur noch wage konnte sie sich an das Gefühl erinnern, in der Sonne zu baden. Jetzt verursachte es nur noch höllische Schmerzen, und führte schnell um Tod. Naaagut,  antwortete ihm die Vampirin also und hob schwörend die Hand, um ihre Ehrlichkeit zu untermalen, die man einem Vampir recht schnell absprach. Sein Blut würde sie aber immer noch als Belohnung einfordern, sollten sie den anderen Vampir besiegt haben. Um das zu erreichen, lauschte sie dem Plan ihres Elfenkumpels, der sich scheinbar schon im Vorhinein Gedanken gemacht hatte. Gut für ihn, Liz wäre sonst einfach drauf los gestürmt, was ziemlich schnell schiefgehen konnte, besaß man nicht die Kräfte eines Vampirs. Das mit dem Lockvogel klingt gut. Ich würde dann aber vorschlagen, dass wir uns aus der Stadt entfernen. Mit den ganzen Häusern hier, sind wir zu sehr eingeschränkt, als dass wir effizient gegen diesen Dio kämpfen können. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich irgendwelche Zivilisten einmischen, und dem anderen Vampir als Zwischenmahlzeit dienen könnten,   steuerte Liz zu dem Plan bei. Wenn alles nach Plan lief, sollte es ohne große Probleme klappen. Drei gegen einen war immer noch ein großer Vorteil, egal wie stark der andere Vampir war. Liz selbst war ebenfalls zuversichtlich in ihre Kräfte, auch wenn sie schon länger nicht mehr gegen einen anderen Vampir gekämpft hatte. Aber sowas verlernte man nur schwer. Da die Vampirin sich bereit fühlte fand sie, dass auch ihr Gefährte bereit sein sollte, und fügte ihm einen kleinen Kratzer am Arm zu, aus welchem genug Blut kam, um einen Vampir anzulocken. Liz Nase kribbelte schon vor Vorfreude bei dem Geruch, aber erst die Arbeit. Deswegen ließ sie sich wieder Flügel wachsen und verschwand im Himmel, um Alistair zu überwachen. Viel Glück Lockvogel, rief sie dem Elfen noch aus hörbarer Entfernung zu. Jetzt lag es an ihm, den Vampir schnell hervorzulocken.

Alistair starrte die Vampirin eindringlich ein, die scheinbar eingesehen hatte, dass der Dunkelelf nicht unbedingt als Untoter am heutigen Abend enden wollte… oder gar in nächster Zeit, weshalb er nun noch einmal nickte. Er hatte ihre Worte gehört und sie hatten einen Deal: Sie bekam sein Blut als Belohnung für ihre Hilfe und er würde nicht von ihr verwandelt werden - er verließ sich auf die Worte von Liz… ob das so schlau war, würde die Zeit noch zeigen.
Liz bewies sich aber kurzerhand als schlau, als sie noch weitere Gedanken zu seinem Plan äußerte und damit bewies, dass sie die Zivilisten beschützen wollte. Sie sollten den anderen Vampir namens Dio außerhalb der Stadt hervorlocken, sodass weder die Zivilisten in den Weg kamen, noch irgendwelche Häuser… Ein guter Plan, der sofort von dem Dunkelelf wieder abgenickt wurde. Eine weite Fläche zum Kämpfen, wie Liz schon sagte, war durchaus praktisch… also sollten sie eher zum Rand der Stadt gehen. Das war auch besser für Alistair, denn mit Pfeil und Bogen hatte er dann bessere Chancen zu zielen und zu treffen, wenn keine Häuser im Weg waren. Allerdings würde er dann auch Probleme haben, in Deckung zu gehen… Aber dafür hatte er ja Liz? Sie stellte heute seine Rückendeckung dar, aber auch seine Wölfin war an seiner Seite, um im Zweifelsfall ablenken zu können.
Der Dunkelelf nickte, machte sich bereit und sie gingen los: Zum Revier des anderen Vampirs, aber auch zum Stadtrand, wo wenig Häuser standen und mehr offene Flächen waren, dort würden sie ihren gefassten Plan gemeinsam durchführen. Alistair sah Liz kurz grummelig an, als sie ihn plötzlich verletzte und er verzog das Gesicht vor Schmerz, auch wenn er ihre Aktion verstanden hatte: Sein Blut würde den zu bekämpfenden Vampir anlocken. Deswegen hielt Alistair seine blutende Wunde auch präsent, als er noch etwas weiter ging durch das fremde Revier. Seine Wölfin blieb an seiner Seite, während Liz ihre Flügel ausgebreitet hatte… Er hatte noch geschnaubt, als sie ihm viel Glück gewünscht hatte. Sicherlich brauchte er das, aber auch ein schnelles Reaktionsvermögen… immerhin mussten er und Liz rechtzeitig reagieren, wenn Dio auftauchte.
Alistair fühlte sich auch ein wenig beobachtet, als er so weiter ging, mit seiner Wunde präsentierend, blieb er aufmerksam und streckte seine scharfen Dunkelelfen Sinne aus. Diesen war auch zu verdanken, dass er zurückspringen konnte, als sich ein Schatten auf ihn stürzen wollte und als er genauer hinsah, konnte er es erkennen. Dort war ein blonder Vampir aufgetaucht, der ihn packen und beißen wollte. Alistair wich weiter zurück, als der Vampir knurrte und nach setzte, um ihn zu packen… die Knoblauchpfeile halfen ihm aus dieser Distanz nicht und deswegen hoffte er darauf, dass Liz ihm nun zur Hilfe kam, denn lange konnte er dieses Spielchen nicht spielen.

Aus der Luft beobachtete die Vampirin, wie sich ihr Dunkelelfenfreund in das Revier dieses Vampirs namens Dio begab. Sie war gespannt, was dieser Vampir so auf dem Kasten hatten, und ob sie ihm vielleicht sogar schonmal begegnet war. Vielleicht war es sogar sie gewesen, die ihn verwandelt hatte? Eine Zeit lang hatte sie gerne einfache Menschen in Vampire verwandelt. Aber das war schon ein paar Jahrhunderte her. Da sie den Blutgeruch bis hierhin riechen konnte, würde der andere Vampir es ganz sicher ebenfalls riechen können. So einem leckeren Duft konnte man nur schwer ignorieren. Und da war er auch schon. Ein blonder männlicher Vampir hatte versucht, Alistair aus dem Hintergrund anzuspringen. Der Dunkelelf hatte aber wirklich gut reagiert, und war dem Angriff ausgewichen. Das Gelände war für den Kämpfer aber unvorteilhaft, weswegen jetzt die Kraft der Vampirin gefragt war. Sie hatte das Überraschungsmoment gegenüber dem Vampir, der komplett auf seine Beute fixiert war, und konnte ihn so mit voller Kraft hinaus vor die Stadt schlagen. Ein guter Treffer. Voll ins Gesicht. Sofort flog sie weiter zu der Stelle, wo dieser Dio bereits wieder stand. Der Abdruck des Schlages war schon wieder verschwunden. Liz machte einen Schritt auf ihn zu, um eine gute Distanz zu haben. Oh? Du trittst mir entgegen? Anstatt wegzulaufen kommst du direkt auf mich zu? Der Vampir schien wohl ein wenig größenwahnsinnig geworden zu sein, was nach der langen Lebzeit schonmal vorkam. Vor allem, wenn man keine guten Gegner hatte. Liz würde ihm jetzt einen Realitätscheck verpassen. Letzte Chance Dio. Die Stadt ist mein Revier. Sie bleckte die Zähne, um ihm klarzumachen, dass sie keinen anderen Vampir in der Gegend akzeptierte. Ein fauchendes WRY, war das einzige, was er ihr zu antworten hatte, ehe er nach vorne schoss, um ihr einen Schlag ins Gesicht zu verpassen. Diesen konnte sie gerade so mit ihrem Arm abwehren. Ein normaler Mensch hätte jetzt einen pulverisierten Arm, aber Vampire waren etwas zäher. Zudem hatte sie gerade eben noch Blut getrunken, und war dadurch gestärkt. Aber auch Dio war bei voller Kraft. Wenn Alistair nicht bald mit den Pfeilen kommen würde, sollte es kein leichtes werden, ihn vor Sonnenaufgang zu besiegen. Der nächste Schlag traf sie mit voller Kraft im Gesicht, und ein Zahn flog ihr aus dem Mund, wuchs aber sofort wieder nach. Hehe gar nicht mal so schlecht. Ist schon ein paar Jahrzehnte her, dass ich so einen starken Gegner hatte.   Sie erschuf einen Schlagring aus Blut um ihre Fäuste, und revanchierte sich mit einem Schlag in die Magengrube des Vampirs, der ein Loch hinterließ, und Dio etwas zurück feuerte. Das Loch würde sich gleich wieder schließen. Alistair mit seinen Knoblauch Pfeilen war der perfekte Konter gegen die Regenerationskraft eines Vampirs. Erstmal blieb sie auf Abstand, um auf den nächsten Schritt ihres Gegner zu warten.

Alistair war froh, dass seine Verbündete auch direkt reagierte, als er von dem Vampir namens Dio angegriffen wurde. Wäre es noch lange weiter so gegangen, hätte Alistair sicherlich nicht allen Angriffen von Dio ausweichen können und wäre früher oder später von einem starken Treffer getroffen worden. Sicherlich… wäre das unschön ausgegangen, denn er hielt nicht so viel aus und der Vampir schlug mit viel Kraft zu, dass konnte er an den Bewegungen erkennen. Das scharfe Elfenauge seinerseits konnte seinen Bewegungen allgemein gut folgen… Der blonde Vampir war alt und gefährlich.
Die Vampirin Liz war aber auch kräftig, was sie direkt bewies, indem sie den Überraschungsmoment für sich nutzte und Dio mit einem kräftigen Schlag ins Gesicht aus der Stadt beförderte. Das hatte gesessen… aber war natürlich nicht genug, um solch einen starken Vampir zu bezwingen. Er hatte sich schnell wieder erholt und auch von der Verletzung war nichts mehr zu erkennen, als er wieder stand. Nun… deswegen waren sie ja auch quasi zu dritt gegen den blonden Vampir alleine. Alistair hörte den kleinen Wortabschlag zwischen den beiden Vampiren, kommentierte ihn aber nicht weiter… vielleicht war es bei dieser Rasse so, dass sie einfach viel Wert auf ihre gegebene Kraft legten. Aber am Ende hatte Liz recht… sie wollten ja dafür sorgen, dass dies das Revier von ihr wird.
Dann gingen die beiden Vampire auch schon wieder aufeinander zu und der Dunkelelf schien nicht mehr von Belang zu sein. Alistair schnaubte, als er die schnellen Schläge zwischen Dio und Liz sah. Der blonde Vampir übertrieb es echt in Posten und Gestiken beim Kampf. Er verstärkte die Angriffe gegen die andere Vampirin auch, nachdem er sie erwischt hatte und ihr ein Zahn nachgewachsen war… doch Liz schien das nicht weiter schlimm aufzunehmen, sie freute sich eher über den spannenden Kampf gegen einen guten Gegner? Dio stieß auch irgendwelche Laute aus, als er nun weiter zuschlug, was klang wie ein "Muda, Muda, Muda, Muda…" Eine schnelle Schlagabfolge führte er dabei durch.
Alistair konzentrierte sich aber hingegen und zog nun seinen Bogen, er hatte ja eine ganz eigene Aufgabe. Seine Wölfin war an seiner Seite und stand vor ihm, falls die kämpfenden Vampire zu nahe kämen, würde sie etwas unternehmen… ihr Kiefer war stark und ihr Biss schmerzhaft. Alistair konnte hingegen - außer Ausweichen - nicht viel im Nahkampf tun. Aber der Fernkampf lag ihm mehr, was er direkt bewies, indem er einen Pfeil anlegte und mit Knoblauch vorher präparierte. Kaum war er fertig, schoss er den Pfeil auch direkt auf Dio ab. Präzise traf er nur den feindlichen Vampir direkt in den Hals, da er genau gezielt hatte und seine Fähigkeiten es erlaubten, dass er auch mitten im Kampf nur das gewünschte Ziel traf… kaum hatte er den Pfeil aber abgefeuert, kam direkt schon ein zweiter Pfeil von ihm, der Dio in die Brust traf.

Den blonden Vampir schien das Kampffieber gepackt zu haben, zumindest würde das die Laute erklären, die dieser bei jedem Schlag machte. Wirklich sonderbar wie Liz fand. Der Dunkelelf war mittlerweile auch wieder zum Schauplatz dieses Kampfes gekommen. Samt Knoblauchpfeilen auf dem Rücken, die die blonde Vampirin bis zu sich riechen konnte. Oh wie das stank. Die Wirkung sollte das hoffentlich wett machen. Dafür musste Alistair treffen. Liz beobachtete aus dem Augenwinkel, wie er einen Pfeil abfeuerte, der direkt im Hals von Dio stecken blieb. Der Elf hatte wirklich nicht zu viel versprochen. Ein zweiter Pfeil traf die Brust des Vampirs. Schöner Schuss Elf. Auf kurz oder lang würde es seine Wirkung zeigen, solange musste Liz einfach weiter auf ihn draufkloppen. Und das tat sie mit Vergnügen. Ein Hagel aus Schlägen traf diesen Dio, bis das getrocknete Blut an ihrem Handgelenk zerbrach. Der Knoblauch zeigte schon seine Wirkung, die Regeneration von Dio wurde langsamer. Trotzdem spuckte er weiter große Töne. Wenn ich mit euch fertig bin, dann hol ich mir.... er baute mit seinem Schweigen eine gewisse Spannung auf. DIE WELT !!!!!!!!!! Größenwahnsinnig war er definitiv. Die Welt als Vampir zu beherrschen stellte sich in so fern schon als schwierig da, weil man quasi nur nachts regieren konnte. Etwas, was in Liz Augen dann ziemlich nutzlos war. Wobei sie auch mal eine Zeit des Größenwahns hatte, als sie ein Dorf namens Morioh erobert hatte. Erst eine Rittergruppe, die den Namen Stardust Crusaders getragen hatte, konnte sie vertreiben. Seitdem ging sie die Sachen etwas bescheidener an. Es folgte ein weiterer Schlagabtausch, bei welchem beide den jeweiligen Arm des anderen rausrissen. Ein schneller Biss in den abgetrennten Arm folgte, um ein wenig Blut aus diesem zu saugen. Auch wenn sie nicht vom Knoblauch getroffen worden war, spürte sie auch, dass ihre Kräfte schwächer wurden. Sie war eben nicht mehr so Kampferprobt. Immerhin hatte sie ja ihren Dunkelelfen an ihrer Seite, welcher nun von Dio in den Fokus genommen wurdest. Diesen kurzen Moment nutzte die Vampirin, um eine Verschnaufpause zu machen. Alistair würde so schnell sicher nicht drauf gehen, und wenn es kritisch war, würde sie ihm schnell zur Hilfe eilen können. War ja sonst viel zu langweilig, wenn sie das Kämpfen übernahm,

Alistair hatte, wie versprochen mit seinen Pfeilen getroffen und somit Liz im Nahkampf unterstützt. Nach ein paar Augenblicken konnte man auch schon erkennen, dass die Regeneration von Dio langsamer wurde, denn die Wunden heilten nicht mehr sofort, wo Liz ihn getroffen hatte, sondern brauchten deutlich länger - aber sie heilten noch. Vermutlich brauchte man mehr Zeit, bis der Knoblauch die volle Wirkung erzielte, oder einfach mehr Knoblauch? Alistair nutzt die Chance, als der blonde Vampir große Töne spuckte und schoss einen weiteren Pfeil ab, traf er damit dieses Mal in die Schulter des Mannes. Das Lob von Liz hatte er wahrgenommen, aber er reagierte nicht weiter darauf. Gerade gab es wirklich Wichtigeres worauf er sich konzentrieren sollte. Die Welt wollte er? So? Das konnte man wohl verhindern, dachte sich der Dunkelelf so… ob Vampire alle so wurden, wenn sie älter waren? Liz war aber nicht so, vielleicht erst in hundert Jahren?

Der Schlagabtausch ging weiter, Liz bekam einen harten Treffer ab… sehr hart, so wie das Blut sprudelte. Und das würde wieder nachwachsen? Alistair schoss das so durch den Kopf, aber lange konnte er nicht darüber nachdenken. Dio wandte sich ihm zu, posierte herum… Es sah fast schmerzhaft aus, wie sehr er seine Wirbelsäule nach hinten durchbiegen konnte, aber dem Vampir schien es zu gefallen. Mit seinem ausgestreckten Finger zeigte er nun auf Alistair und wandte sich von Liz ab - gönnte ihr eine Pause. Daraufhin stürmte er schon auf den Dunkelelf zu und bedrängte ihn wieder im Nahkampf. Alistair musste nach hinten ausweichen und konnte nicht viel mehr tun, als sich darauf zu konzentrieren. Aber lange hielt er das auch nicht aus, Dio bedrängte ihn und verpasste ihm eine blutende Wunde. Alistair wehrte sich im Nahkampf, indem er ihn mit einem Knoblauch-Pfeil stach, diesen tief in den Oberkörper rammte und dort stecken ließ.
Nun schaltete sich auch die Wölfin von Alistair ein, die ihn begleitete. Sie sah es nicht gerne, wenn ihr Begleiter verletzt war, so attackierte sie nun den Vampir, biss ihn ins Bein und riss ihm dort ein Stück raus. Ihr Kiefer war stark… Sie verbiss sich danach direkt wieder ins andere Bein, um ihn festzuhalten, damit Alistair wieder auf Abstand gehen konnte. Ein guter Zeitpunkt für Liz Dio in den Rücken zu fallen.

Es war weiterhin ein blutiger Kampf, aber solange die Sonne nicht aufging, oder einer der beiden Vampiren seinen Kopf verlor, hielt sich der Schaden in Grenzen. Es war ein Ausdauerkampf, wer mehr Blut intus hatte. Hatte man nur noch seinen Kopf, war es ein schweres Unterfangen, den Kampf zu gewinnen. Selbst die stärksten Vampire, die Liz bis jetzt getroffen hatte, konnten nur schwer auf Anhieb ihren gesamten Körper regenerieren. Mit Knoblauch im Blut war es quasi unmöglich. Sie mussten aber erstmal bis zu diesem Augenblick kommen. Dio tat gut daran, beide seine Gegner zu fokussieren. Jetzt gerade kam er Alistair an den Kragen, verpasste ihm eine blutende Wunde. Elfen konnten ihre Wunden nicht so einfach regenerieren, das würde wehtun. Ihr Elfenfreund schien die Zähne zusammenzubeißen und wehrte sich mit den Knoblauchpfeilen. Einen in den Oberkörper, während sich die Wölfin im Oberschenkel des Vampirs verbiss. Liz hatte anfangs gezweifelt, ob die tierische Begleitung wirklich einen Unterschied machen würde, aber jetzt war sie ganz dankbar, dass sie da war. So hatte sie eine gute Gelegenheit, den ungeschützten Rücken des Vampirs anzugreifen. Ihre Faust glitt durch den Rücken Dios, und hinterließ ein Loch, welches sich nicht schloss. Der Heilungsprozess des Vampirs war zu einem Minimum gelangt. Trotzdem besaß er noch genug Kraft, um Liz ebenfalls einen Schlag zu verpassen, welcher einen Kratzer im Gesicht der Vampirin hinterließ. Dieser verschwand nicht sofort, und schloss sich nur langsam, woraus Liz schloss, dass auch ihre Regnerationskräfte schwanden. Dio war wirklich stark. In einem 1 gegen 1 würde es nicht gut für sie aussehen. Er schien oft zu kämpfen, was seine Regeneration widerspiegelte. Der Mond begann ebenfalls langsam zu sinken, und bald würde die Sonne aufgehen. Etwas das Liz, beim aktuellen Stand des Kampfes, Bauchschmerzen bereitete. Bald würde es auch für sie gefährlich werden. Alistair hatte zwar kein Problem mit der Sonne, aber sie konnte ihn jetzt nicht alleine lassen. Sie hatte sich diesem Kampf angeschlossen, und konnte jetzt keinen Rückzieher machen. So viel Ehre besaß auch sie als Kreatur der Nacht. Dio blickte die beiden keuchend an. Das Loch war immer noch zu sehen. Auch Liz war erschöpft und atmete schwerer. Ihrem Begleiter an den Hals zu fallen, und etwas Blut anzuzapfen war ein verlockender Gedanke. Wobei sie in ihrem jetzigen Zustand wohl nicht kontrollieren konnte, wie viel Blut sie trinken wollte. Im schlimmsten Fall brachte sie ihren Begleiter um. Zudem würde sie sich für den Moment angreifbar machen, was schnell fatal werden konnte. Nein, das war keine Option. Sie musste ihn weiter niederringen. Sie musste einfach stärker sein als er. Mit Alistairs Hilfe war das Möglich. Mit letzter Kraft erschuf sie einen Dolch aus Blut welchen sie ihrem Elfenfreund zuwarf. So hatte er bessere Karten im Nahkampf, und konnte, wenn möglich, einen tödlichen Kopftreffer landen. Und so sprang Liz dem anderen Vampir wieder entgegen.