[Event] A Song of Ice and Fire

Vayron grinste und breitete seine Flügel aus, wobei ein paar Feuerstöße zwischen seinen spitzen Zähne hervorkamen. Die beiden starken Flügel schlugen nun und er stieß sich vom Boden ab, wobei sich Dämonenschweif durch die Luft peitschte: Er würde bald dort sein - heute war der Tag wo er sich als Erbe von seinem Feuer-Dämonenclan beweisen konnte… er würde zum nächsten Anführer in der nächsten Vollmond-Nacht aufsteigen, wenn er die heutige Hürde überwinden würde und das Kraut vom Berg holen konnte, an dem er gerade hinauf flog. Es war ein seltenes Heilkraut, was er für seine Aufgabe besorgen musste, aber er hatte es gefunden - tatsächlich munkelte man, dass starke Monster auf dem Berg wohnten und das Kraut beschützen würden, aber wer wäre er denn, wenn er damit nicht klar käme! Er war der Feuerdämon Vayron Bangs, verdammt noch mal - er spieh Feuer durch die Luft und erhellte den Himmel, als er so durch die Winde flog und sich über seine Gedanken freute… er würde einiges ändern und besser machen, wenn er das nächste Clan-Oberhaupt werden würde… er war der eigentliche Erbe, aber musste sich heute beweisen. Lange hatte er auf diesen Tag hingearbeitet, trainiert und seine Aufgaben erfüllt… er hatte sich sehr darauf konzentriert, obwohl ihm das bei seinem Hitzkopf oft schwer fiel. "Fuck yeah", rief Vayron jubelt in den Himmel, als er sich seinem Ziel näherte.
An der Stelle angekommen, wo das Kraut wachsen sollte, landete Vayron dann und machte sich zu Fuß auf den restlichen Weg, wo es lang ging. Nachdem Vayron eine Weile ging, fiel ihm aber etwas auf: Er war nicht allein, vor ihm auf dem Weg waren Fußspuren und diese wiesen Besonderheiten auf… Spuren von Eis? Vayron spannte sich wieder an und hob wieder in den Himmel ab, könnte das von einem verfeindeten Clan ein Dämon sein? Vayron vernahm eine Bewegung in der Ferne und flog darauf im Sturzflug zu. "Fuck! Wer ist da? Wer bist du?!", brüllte er durch die Gegend und knirschte mit den Zähnen… der Kerl würde nicht sein Heilkraut klauen, wo er jetzt so nahe dran war! Er würde es nicht zulassen, dass irgendwer seinem Ziel in die Quere kam…

#01
Fireon & Ryoicy

Es war ein wunderbarer Tag. Heute hatten seine weissen Schwingen bereits den kalten Luftzug gespürt, als er von der Höhle eines benachbarten Gebirges aus startete. Sein Ziel war klar. Ryoichi würde sich heute beweisen, denn war er der nächste rechtmässige Erbe der Eisdämonen. Es war, wenn man ihn fragte, durchaus leicht überholt und auch unsinnig. Niemand im Clan der Eisdämonen hatte sein Level. Es war vollkommen klar, wer das Clanerbe antreten würde beim nächsten Vollmond doch auf Grund dieser unsinnigen Tradition musste er sich dennoch beweisen. Nun gut, immerhin war es dieses Mal nicht vollkommen unsinnig. Tatsächlich brauchte jemand im Clan dieses seltene Heilkraut. Was genau dieser Dämon hatte und ob man tatsächlich mit diesem Kraut diese Krankheit heilen konnte sei mal dahingestellt. Traute es Ryoichi auch dem Clanheiler zu, dass er einen vom Pferd erzählte, nur, damit er tatsächlich an dieser Prüfung teilnahm. Denn hatte Ryoichi seinen Unmut und seine Abneigung diesbezüglich bereits zu Tage getragen und gezeigt. Sobald er das nächste Clanoberhaupt war, würde er diese Tradition auf jeden Fall abschaffen. Dies war doch bloss nervtötend und idiotisch. Ausserdem könnte man doch sicherlich so ein Kraut auch mitnehmen und selbst anbauen. Natürlich war dieses Kraut selten, doch war es einfach nur unpraktikabel dies zu tun.

Auf jeden Fall legten sich die grossen weissen Schwingen des Eisdämon zusammen, als er bei dem Berg landete. Ging er dann zu Fuss weiter auf der Suche nach dem Kraut. Dabei bewirkte die Kälte die momentan auch von ihm ausging, dass sich Eiskristalle bei dem Gras um seine Füsse herum bildete, während sein Weg ihn weiterführte. Doch wie sollte es auch anders kommen, wurde die friedvolle Suche unterbrochen. Doch geschah dies nicht von einem der ansässigen Monster hier, von denen ihm berichtete wurde, sondern... ein anderer Dämon? Als das Brüllen ertönte, hatte er seinen Blick gen Himmel gewandt und musste nun schnell reagieren. Er sprang zurück und breitete dabei seine Flügel aus, so, dass er mit einem Flügelschlag leicht vom Boden abhob. Das selbe könnte ich dich fragen, Feuerteufel! Ich bin Ryoichi, zukünftiger Anführer des Clans der Eisdämonen. Und mit wem habe ich es zu tun?, fragte er, während er die Umgebung um sich herum bereits abkühlen liess und den Feuerdämonen vollkommen mit seinem Blick fixierte. Doch... etwas war seltsam. Nach dem ersten Schock und der Überraschung war da etwas... anderes noch. Im Normalfall würde er einen Feuerdämonen direkt angreifen. Schliesslich waren sich die beiden Clans auch Spinnefeind und konnten sich nicht ausstehen. Oh nein, sie waren Erzeinde, Erzrivalen, Antithesen zueinander. Was sonst könnte man da noch tun? Schliesslich hatte Ryoichi sich auch allerlei überlegt, wie er strategisch vorgehen könnte gegen die Feuerdämonen. Aber gleichzeitig... war hier etwas, was er nicht beschreiben konnte. Selbst wenn er es wollte. Dennoch war die Situation angespannt und wartete Ryoichi auf die Antwort des Feuerdämonen, welcher ihn angesprochen hatte. Oder viel mehr, ihm entgegengeschossen war.

Vayron entdeckte schnell den anderen Kerl… ein anderer Dämon? Ein Eisdämon? Was machte der hier? War der nicht etwa auch auf der Suche nach dem Kraut und wollte es Vayron vor der Nase weg schnappen. Vayron flog direkt ein Stück näher, damit er zur Not angreifen konnte, wenn dies der Fall war… Leider war er sehr empfindlich gegen Eis, weshalb das ein gefährlicher Gegner für ihn war, wenn es denn zum Kampf kommen würde. Nun standen sie sich quasi in der Luft gegenüber und hielten sich mit ihren Schwingen in der Luft. Immerhin besaß der Fremde den Anstand sich auch vorzustellen, als Vayron ihn fragte…
"Ryoichi also? Eisdämon… Fuck mein Namen solltest du eigentlich kennen, ich bin niemand geringeres als Vayron der zukünftige Anführer des Clans der Feuerdämonen", sagte der Rotschopf grinsend, zeigte mit beiden Daumen auf sich selbst und musterte den Eisdämon intensiv. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und er peitschte mit dem Schweif hin und her… der zukünftige Anführer der Eisdämonen? Das konnte nur eines bedeuten… die Eisdämonen hatten die gleichen oder ähnliche Prüfungen für das Auswählen ihrer Anführer. Er war auch auf der Suche nach dem seltenen Kraut, was Vayron ebenfalls suchte und er würde es ihm vor der Nase wegschnappen, wenn der Rotschopf dagegen nichts unternahm. Er knurrte leise als der Eisdämon die Umgebung abkühlte und setzte nun seine Hitze-Kräfte ein, um das Gegenteil zu bewirken, sodass er sein Eis wieder ausglich.
Er griff aber nicht an… normalerweise würde er das sofort tun, aber irgendetwas war seltsam. Er konnte seinen Blick auch nicht von Ryoichi abwenden, sondern starrte eindringlich weiter. Er wusste nicht, was es war, doch er klebte regelrecht mit seinem Blick an dem Dämon des verfeindeten Clans. Was war es, was ihn derart im Banne hielt? War es das dominante Funkeln in den Augen des Anderen? Vayron wusste es nicht abzuschätzen und sog zischend die Luft ein, er peitschte weiter mit seinem Schweif und knurrte leise. "Wir wissen doch beide, warum wir hier sind. Es gibt keinen anderen Grund warum wir beide hier in dieser verdammten Gegend sein sollten - ich hasse dieses Gebirge und würde niemals freiwillig herkommen, fuck", merkte der Feuerteufel nun brodelnd an und machte dennoch keine Anstalten Ryoichi anzugreifen.

#02
Fireon & Ryoicy

Vayron... dieser Name war ihm durchaus bekannt, seufzte er doch innerlich in sich hinein. Natürlich. Wer sollte es auch sonst sein als der zukünftige Anführer der Feuerdämonen. Ryoichi hatte durchaus von ihm gehört. Wie auch nicht. Die beiden Clans waren verfeindet. Erzrivalen gar. Da wusste man doch auch etwas übereinander, wäre ja auch unsinnig wenn nicht. Wie hiess es doch so schön? Halte deine Freunde nah aber deine Feinde näher. Die Spannung zwischen den beiden war überaus spürbar und merkte das Vayron auch seiner kalten Aura, seinem Eis, entgegenwirkte. Natürlich tat er das. So wie Ryoichi es auch getan hätte, wenn Vayron die Temperatur erhöht hätte. Sehr schnell stellte sich auch heraus, dass die beiden aus den gleichen Gründen da waren. Die Dämonen shcienen ja ein sehr kreatives Völkchen zu sein, wenn sowohl die Feuerdämonen, als auch die Eisdämonen auf diese Idee kamen. Oder aber das war eine Tradition die so weit zurück ging, dass die beiden Clans den Ursprung ihrer Traditionen gemeinsam hatten. Ryoichi war leicht angespannt, doch bemerkte er selbst, dass er weniger angespannt war als er es sein sollte. Zwar war er mental und körperlich darauf vorbereitet, dass jedezeit ein Kampf ausbrechen könnte, doch rechnete er irgendwie auch gar nicht damit? War dies doch seltsam, wenn man bedachte, dass vor ihm ein Feuerdämon stand. Trafen sich doch die Blicke ihrer Augen und hielt Ryoichi diesem Starren auch unentwegt stand. Hatte er keine Intention den Blick zu brechen, auch nicht, als er dann weitersprach. Kaum zu glauben, dass ich einem Feuerdämonen zustimme, doch könnte ich mir auch tausende amüsantere Dinge vorstellen. Ich für meinen Teil habe jedoch vor diese unnütze Tradition abzuschaffen, sobald ich Anführer bin. Viel schlauer wäre es dieses Kraut anzupflanzen. Doch im Vergleich zu sonst hat meine Aufgabe immerhin einen Zweck. Denn bin ich nicht ohne Grund hier, brauche ich dieses Kraut tatsächlich für jemanden aus dem Clan. Also tu uns doch beiden den Gefallen und gebe mir den Vortritt., sprach er nun. Andererseits... Ich habe jedoch auch kein Interesse an einem Kampf. Hier lauern genug Gefahren, da muss man nicht noch mit Absicht nach Konflikt schreien. Mir ist die Tradition einerlei und weiss ich selbst, dass ich der geeignetste Nachfolger bin. Ich brauche keinen Test um mich zu beweisen. Vielleicht haben wir also Glück und es hat mehrere dieser Kräuter. Dann können wir einander einfach aus dem Weg gehen, nachdem wir unsere Missionen erfolgreich beendeten. Solltest du jedoch was anderes als dieses sagenumwobene Kraut suchen, dann hat sich dies sowieso erledigt.

Sie starrten sich beide weiter an, während sich die Umgebung der Aura der beiden Dämonen anpassen musste: Kälte und Hitze stießen aufeinander und vermischten sich in der Luft, es war ein interessanter Anblick, dass sich leichtes Eis auf den Pflanzen in der Umgebung bildete und sofort wieder durch Vayrons Hitze weg geschmolzen wurde. Sie starrten sich gegenseitig an, Feuer und Eis am permanenten Blickkontakt, zwei eigentlich verfeindete Dämonen, die aber gerade keinerlei Anstalten machten, aufeinander loszugehen. Vayrons lauschte den Worten von Ryoichi aufmerksam und zuckte mit den Schultern, seine Worte waren sinnig aber im Moment wusste er noch nichts damit anzufangen, deswegen hörte er zu Ende zu, bis er sich eine Antwort überlegte… Die schon bald folgte, sobald Ryoichi mit dem Sprechen fertig war. Er kam nicht umhin auf die Lippen des Eisdämon, irgendwie faszinierte es ihn, diesem zuzuhören.
"Diese Tradition is Bullshit, aber wir kommen nicht drum herum, schätze ich… Aber Anpflanzen wäre sicherlich sinnvoller als der Kram hier, weiß selbst nicht so genau, warum das unsere Fähigkeiten testen soll, um zu beweisen, dass wir würdige Anführer sind. Ich bitte dich, was soll ein Unkraut darüber Aussagen?", antwortete Vayron und dachte dann über den Vorschlag von Ryoichi nach. Er starrte ihm dabei in die Augen und wollte einfach unbedingt seinen Vorschlag glauben. Aber warum? Wobei er sich auch nachher noch Zeit nehmen konnte, darüber nachzudenken was hier eigentlich mit ihm passierte.
"Ich stimme dir zu, Lust auf einen Kampf habe ich auch gerade nicht wirklich und wir könnten uns zusammen tun und nachsehen, was es mit dem Unkraut auf sich hat. Wer weiß was dahinter steckt und ob da nicht mehrere Pflanzen sind, wäre ja noch lächerlicher wenn eine seltene Pflanze nur einmal existiert und dann ausgestorben ist, sobald sie jemand pflückt", merkte er brummend an und faltete seine Flügel zusammen, um langsam zu Boden zu gleiten. Es war ein Angebot, sich gegenseitig zu helfen, nicht zuletzt weil diese Faszination von dem Eisdämon auf ihn nicht endete. Sie könnten ja zusammen weiter gehen und die Pflanze suchen und hoffentlich finden, Vayron ging schon mal los… Unabhängig von der Antwort des Eisdämon namens Ryoichi. Aber warum sollte er nein sagen? Er hatte immerhin den Vorschlag gemacht.
Hoffentlich würden sie nicht doch noch am Zielort eine böse Überraschung finden, aber das würde man erst herausfinden, wenn sie angekommen wären…

#03
Fireon & Ryoicy

Der Eisdämon konnte nicht anders als zustimmend zu nicken. Seiner Meinung nach sagte es wirklich nichts aus, ob sie dieses Kraut nun fanden oder nicht, ob sie geeignete Anführer waren, oder eben nicht. Wer weiss was sich derjenige dachte, der sich diese Prüfung ausdachte. Seiner Meinung nach ja nicht wirklich viel. Ryoichi musste eingestehen, dass er nicht erwartet hätte, dass der zukünftige Anführer der Feuerdämonen so mitspielen würde und ihm auch noch zustimmte. Doch beschweren würde er sich darüber ganz sicher nicht. Es wäre wirklich unsinnig gäbe es nur ein Exemplar der Pflanze und wenn es mehrere gab, dann wäre es auch unsinnig sich deswegen nun die Schädel einzuschlagen. Alles in allem, machte es einfach schlicht und ergreifend mehr Sinn, wenn man sich für den Moment zusammenschloss und sich dann ihre Wege wieder trennen würden. Ryoichi sah dabei zu wie Vayron landete, wobei er dessen Flügel auch ganz genau begutachtete. Er fand die Landung sehr elegant und hatte sie etwas bezauberndes an sich. Kam Ryoichi nicht umhin einfach für ein paar Momente den Feuerdämonen zu bewundern, natürlich still und leise und vornehmlich mit dem Blick, aber dennoch! Der Eisdämon wurde geradezu von dem Feuerdämonen verzaubert. Blieb er sogar für einen Moment noch stehen, bevor er jenem folgte. Was war das? Warum hatte Vayron eben so eine Anziehungskraft ihm gegenüber ausgewirkt? Er verstand es nicht, doch machte er sich dann auch nicht mehr all zu viele Gedanken darum und nahm es stattdessen einfach hin. Ich habe gehört, dass es hier allerlei Monster und Gefahren geben soll die lauern. Ebenso soll das Kraut wohl recht weit oben zu finden sein. Deckt sich das mit den Informationen die du über unser Ziel hast Vayron?, fragte er, als er zu ihm aufgeschlossen hatte und nun mit rund einem Meter Abstand neben ihm lief. Dabei kühlte er die Umgebung nicht mehr wirklich ab. Bloss noch ein wenig direkt um sich herum. Der Eisdämon hielt während des Gehens auch Augen und Ohren offen, wobei er, was ihn selbst überraschte, nicht das Gefühl hatte das er gegenüber Vayrn gross vorsichtig sein müsste.

Vayron nickte dem Eisdämon zu, er konnte gar nicht anders, als seiner Meinung zu sein. Aber das war ja auch nicht weiter wichtig… Wer wusste schon, was hinter dieser Prüfung steckte und ob es dieses dumme Kraut überhaupt gab. Was sie wohl hier treffen würden, wenn sie sich dem Kraut näherten? Es hieß ja immer, dass es von lauter Gefahren geschützt wurde…
Als sie sich nun einig waren und zusammen schlossen, gingen sie den Rest des Weges…. es war dumm Energie für das Fliegen zu verwenden, wenn wer weiß was auch immer dort auf sie wartete, wo sie hinwollten. Vayron kam aber nicht umhin, dass er sich immer wieder dabei ertappte, den anderen Dämon anzusehen. Er starrte manche Momente lang und zwang sich dann, wieder weg zu sehen… sagte aber nichts dazu. Was war es, was ihn an dem Eisdämon so faszinierte? Er konnte es sich nicht erklären und ging einfach seiner Wege… nicht ohne dennoch weiter mit dem Beobachten zu machen.
Als Ryoichi ihn auf einmal ansprach, bekam er sogar eine Gänsehaut, was ihn erstaunt aufschrecken ließ. Aber er hörte die Frage, die Art und Weise, wie der Eisdämon seinen Namen sagte und war sofort aufmerksam… Dennoch brauchte er einen Augenblick, um anständig zu antworten: "Mh, was? Ja achso, das sind genau die gleichen Informationen, die ich über das Kraut und diesen Berg habe, richtig", merkte er als Antwort an.
Sie gingen weiter, immer höher und höher, bis sie relativ weit oben an einer Höhle ankamen und der Weg dort hinein endete. Vayron war etwas verdutzt… das Kraut konnte doch nicht in einer Höhle wachsen, oder? Wo war dieses blöde Kraut nur. Er sah sich um und erblickte nun einen Felsen, einen ziemlich großen Felsen, wo er Geräusche vernahm. Dort sah er hin und erblickte einen Schlangenkopf, der ihn ansah. "Was? Ist das Alles, eine Schlange soll das Kraut bewachsen, dass ich nicht lac-", ihm blieben aber die Worte im Mund stecken, als sich an dem Schlangenkopf noch mehr von der Kreatur zeigte: Eine Chimäre baute sich vor den beiden Dämonen aus, gefährliche Monster die für ihre Tödlichkeit bekannt waren. Vayron schluckte und sprang ein Stück zurück. "Da ist wohl unsere Gefahr, die wir bekämpfen müssen", merkte der Feuerdämon etwas erschrocken an.

#04
Fireon & Ryoicy

Es stellte sich also heraus, dass der Feuerdämon nicht mehr über das Ganze wusste als er selbst. Schade. Aber war wohl so. Auf jeden Fall ging der Weg der beiden dann auch weiter. Dabei bemerkte Ryoichi, dass er immer wieder auch beobachtet wurde. Sein eigener Blick schwankte aber auch immer wieder zu Vayron herüber. Es war faszinierend wie friedlich gar die beiden auch beieinander sein konnten. Wenn man nicht wusste, dass ihre beiden Dämonenclans verfeindet waren, könnte man fast schon meinen, dass sie gar miteinander befreundet oder verbündet waren. Der Rest des Weges war eher schweigsam, doch war diese Stille nicht unangenehm. Irgendwie hatte sie etwas angenehmes, inniges an sich. Ryoichi dachte darüber nach, wie es dazu kommen könnte, dass so ein Beisammensein so angenehm sein könnte. Wieso genau waren die beiden Clans schon wieder miteinander verfeindet? Weil Feuer und Eis sich nicht vertrug? Weil es Tradition war? Hatte es irgendwann mal in der Vergangenheit einen grossen Streit, einen Zwist zwischen den beiden Gruppen gegeben, wodurch sich diese Feindschaft und Rivalität entwickelte? Ryoichi war sich gerade selbst nicht mehr sicher, geschweige denn ob dieser Konflikt überhaupt auch Sinn machte.

Der Weg führte sie letztendlich weiter hoch, wo sie dann einen Felsen fanden. Während Ryoichi seinen Blick schweifen liess, bemerkte Vayron eine Schlange. Als er über diese sprach, blickte er auch herüber. Gerade wollte er seinen Mund öffnen, damit er etwas sagen konnte, doch vergass er diesen Gedanken direkt wieder. Das war keine Schlange, das war eine Chimäre. Die Schlange war nur ein Teil von ihr. Aus Instinkt begann Ryoichi direkt die Umgebung mehr abzukühlen. Ja... das kannst du wohl laut sagen. Dann sehen wir am besten mal, wie gut wir zusammen kämpfen können., sprach er und schlug mit den Flügeln um abzuheben. Sein Herz schlug schneller. Immerhin war er sich sehr wohl bewusst, was für eine Gefahr eine Chimäre darstellte. Dennoch versuchte er nach aussen sich nichts anmerken zu lassen. Sammelte er dann auch die Eiskraft, um der Chimäre ein paar Eiszapfen entgegen zu schleudern. Da die Chimäre noch etwas mehr auf Vayron als auf ihn fokussiert war, wurde sie auch von dem Angriff getroffen. Erfreut darüber war sie aber auf jeden Fall nicht. Im Gegenteil.

Der Weg verlief ruhig und die beiden Dämonen gingen sich nicht an die Gurgel: Soweit so gut - aber als sie dann an dem Ort ankamen, wo das Kraut wachsen sollte, fanden sie nur eine massive Chimäre und mehr nicht. Die Bestie brüllte und wollte die beiden Dämonen wohl nicht weiter lassen, ging sie direkt in Angriffsstellung und schlug mit einer Tatze nach Vayron, als der Kampf losging. Dieser konnte gerade noch rechtzeitig nach hinten springen, sodass der Angriff ins Leere ging und die Bestie soweit von ihm abgelenkt war, dass der Angriff von Ryoichi nun die Chimäre gut traf - direkt in die Seite, sodass sie verärgert aufjaulte und sich dem Eisdämon zuwandte. Sie spuckte mit dem Schlangenkopf eine Ladung Gift nach ihm und Vayron nutzte nun die Chance und schoss Feuerbälle auf ihr Fell… Hoffentlich konnte der Eisdämon rechtzeitig etwas gegen das Gift machen, es könnte sonst unschön für ihn werden.
Vayron grübelte, so konnte es nicht weitergehen: Es musste eine Strategie her, damit sie hier vorwärts kamen. Die abgekühlte Situation, da Ryoichi die Umgebung runter kühlte aus Reflex, half ihm nicht unbedingt weiter. Aber er war ein erfahrener Kämpfer, wenn er auch sonst nicht so viel Grips besaß. Wie könnte man die frostige Natur von Eis und die zerstörerische Kraft von Feuer am besten kombinieren? Ihm fiel nur wenige Augenblicke etwas ein und er rief Ryoichi zu: "Kannst du deine Eiskräfte auf die Gliedmaßen konzentrieren? Es wird dadurch langsamer und ich halte mit Feuer auf Kopf und Körper, damit ich das Eis nicht schmelze. Dadurch Schaden wir ihm beide und kommen uns nicht in die Quere", merkte der Feuerteufel an und fing an, in seinen Händen Kraft zu sammeln für einen größeren Feuerball, den er im nächsten Moment abschießen wollte, wenn Ryoichi mit dem Plan einverstanden war. Es war das Beste was ihm gerade einfiel.

#05
Fireon & Ryoicy

Die Chimäre wurde gut von den Eiszapfen getroffen, da sie auf Vayron fokussiert war. Doch nun hatte er dagegen die Wut des Monsters entfacht. Wurde nun mit Gift nach dem Eisdämon gespuckt. Er reagierte schnell und manifestierte ein Eisschild, damit er selbst nicht getroffen wurde. Dadurch, dass die Umgebung sowieso schon runtergekühlt war, ging dies schneller als es sonst der Fall gewesen war. Zwar war das Schild nicht dick genug, um die Durchschlagskraft des Gifts vollständig abzuhalten, doch hatte es die Geschwindigkeit so sehr reduziert, dass Ryoichi ausweichen konnte. Es war knapp, aber es funktionierte. Er war ganz auf die Verteidigung gegen das Gift fokussiert gewesen, als er die Stimme von Vayron vernahm, die einen Vorschlag zur Kampfweise machte. Gute Idee. Machen wir so., fand er und landete dann aus dem Boden. Beugte er sich auch hinab, damit er mit seinen Händen den Boden berührte. Er setzte mehr Kraft ein, als er es normalerweise würde, weswegen er merkte, dass sein Sichtfeld kurz schwummrig wurde. Doch wusste er, dass man sich für so ein Biest nicht zurückhalten sollte. Zumal Chimären stark waren. Würde er sie nicht mit aller Kraft festfrieren, würde sie sich aus dem Eis befreien und dies könnte fatal sein. Aus diesem Grund legte er mehr Kraft in die Erschaffung und Verhärtung des Eises, welches vom Boden aus nun an der Chimäre hochkletterte und begann sie so festzufrieren. Die Chimäre brüllte auf und versuchte ihre Pfoten aus dem Eis zu reissen. Als ihr dies mit einer Vorderpranke gelang, brummte der Eisdämon. Pfoten runter., kam seine Reaktion und das Eis wanderte wieder hoch, um die befreite Pfote erneut anzueisen. Ryoichi vertraute nun darauf, dass Vayron mit seinem Feuer die Chimäre erledigen könnte, während er sie eher lahmlegte. Dabei merkte er auch, dass der Schlangenschwanz die Kälte die vom Eis der Hinterläufe kam so gar nicht mochte. Stimmt, Reptilien waren keine Freunde der Kälte.

Vayron hatte gerade noch so aus dem Augenwinkel gesehen, dass Ryoichi es geschafft hatte, das Gift der Chimäre zu verlangsamen mit einem Eisschild. Dadurch hatte der Angriff ihn nicht schnell genug erreicht, sodass er ausweichen konnte und nicht getroffen wurde. Zudem stimmte der Eisdämon zu, dass man die Strategie von Vayron versuchen sollte und legte darauf die Hände auf den Boden, um seine Eis-Kräfte hinein zu leiten und die Chimäre am Boden festzufrieren. Natürlich wehrte sich die Bestie, aber Ryoichi gab alles und steckte seine Kraft in das Einfrieren hinein. Vayron zitterte langsam, aber erhitzte die Umgebung nicht… auch wenn die Eis-Kraft ihn schwächte. Dennoch sprang er ab und flog um die Bestie herum, um ihr erst einmal einen großen Feuerball entgegen zu schleudern und danach noch viele kleine. Zwar wärmte er das Viech damit wieder auf, aber unangenehm war es dennoch. Aber nur so würde er nicht weiter kommen, weshalb Vayron beschloss, ein Risiko einzugehen…
Es war schon erstaunlich, wie zwei so unterschiedliche Elemente wie Feuer und Eis gerade zusammen perfekt interagierten und sich nicht in die Quere kamen. Hitze und Kälte ergänzten sich und behinderten sich nicht, dank der guten Zusammenarbeit von Ryoichi und Vayron - was man von einem Feuer- und einem Eis-Dämon wohl sonst nicht erwarten konnte. Aber bei den beiden funktionierte es, aus irgendeinem unerfindlichen Grund…
Das Risiko folgte direkt, als Vayron der Chimäre genau in die Fresse flog und darauf hoffte, dass Ryoichi es weiter lahm legte. Direkt in seinem Gesicht explodierte er regelrecht in Feuerkräften, sodass es einen direkten Treffer gab… Davon ging das Biest nun zu Boden, aber Vayron wurde davor noch von den Zähnen der Chimäre an der Schulter erwischt, der Löwenkopf hatte ihn erreicht. Zudem hatte er auch einiges an Kräften verwendet und aufgebraucht, sodass er nun auch erstmal auf die Knie absackte und sich die blutende Schulter hielt… "Geschafft", sagte er dennoch grimmig und spuckte auf die am Boden liegende Chimäre.

Ryoichi konzentrierte gerade seine gesamte Kraft in den Boden und das festfrieren der Chimäre. So, dass er nur am Rande ein wenig Vayron zusah, wie wieder sich um die Chimäre kümmerte. Zwar bemerkte er die Wärme die von den Feuerbällen ausging, doch hatte der Eisdämon die generelle Umgebungstemperatur so abgekühlt, dass die Hitze nicht bis zu ihm durchdrang. Es ging auch nicht mehr lange, bis die Chimäre zu Boden ging. Nahm Ryoichi nun seine Hände vom Boden und hörte auf seine Eiskräfte zu nutzen. Aus diesem Grund begann das Eis welches noch an der Chimäre war durch ihre Restwärme auch etwas zu schmelzen. Langsam aber sicher. Ebenso wärmte sich die Umgebung auch mehr und mehr wieder auf. Aufgrund der Höhe war es zwar dennoch nicht sommerlich warm, es sei denn Vayron würde sie nun erwärmen, aber es war auf jeden Fall bereits wärmer geworden. Der zukünftige Anführer des Eisdämonenclan stand nun wieder auf, wobei er seine Flügel reflexartig öffnete und so mit einem kurzen Schlagen dieser sich wieder ins Gleichgewicht brachte. Denn drehte sich kurzzeitig alles um ihn herum. Er hatte es vielleicht ein wenig übertrieben.... auf jeden Fall hoffte er, dass sie nicht noch einmal auf so ein Wesen treffen würden. Denn ansonsten könnte es mehr als brenzlig werden. Schien auch Vayron nicht mehr voller Energie zu sein wie noch zuvor. Auch war er verletzt. Nachdem Ryoichi sich gefangen hatte, ging er zu dem Feuerdämonen herüber und reichte ihm die Hand, um ihm aufzuhelfen. Wir haben es geschafft. Das war gutes Teamwork... wer weiss... vielleicht sind Feuerdämonen und Eisdämonen doch nicht so inkompatibel. Geht es mit deiner Wunde? Sollen wir erst etwas rasten oder kannst du weiter? Er selbst war auch nicht mehr in Topform. War die Welt gerade erst wieder stabil und nicht mehr drehend um ihn herum, doch würde er nen Teufel tun sich eine Schwäche einzugestehen, beziehungsweise sie zu zeigen. Mit Glück war das Kraut - und hoffentlich mehrere davon! - hier in der Nähe. Warum hatte er das eigentlch mit der Kompatibilität gesagt? Er hatte nicht genau darüber nachgedacht, aber nun wo die Worte seinen Mund verliessen wunderte er sich schon. Denn hätte er normalerweise eher etwas davon gesagt, dass sie doch auch zusammenarbeiten konnten. Feuerdämonen und Eisdämonen miteinander kompatibel... Während er darüber nachdachte blickte er in die gelben Augen des Feuerdämonen, die je mehr Zeit verging umso faszinierender auf ihn wirkten.

Als Ryoichi nun die Eiskräfte nachlassen ließ, taute alles bei der Chimäre schnell wieder weg und auch die Umgebung wärmte sich direkt wieder auf, sodass sich Vayron nun langsam wieder wohler in seiner Haut fühlte. Die Bisswunde schmerzte etwas und blutete ein wenig, aber er drückte die Hand darauf und biss die Zähne zusammen… Er hatte schon deutlich Schlimmeres überstanden, weshalb ihn das nicht weiter störte. Zufrieden blickte er auf die am Boden liegende Chimäre und grinste… spuckte er sie noch an, um ihr zu zeigen, was er von ihr hielt und fluchte leise: "Fuck you, Mistvieh".
Er fühlte sich noch immer etwas geschwächt und ließ sich von Ryoichi auf die Beine helfen, ein wenig Hilfe kam ihm dabei gelegen und er zupfte die Kleidung zurecht, erhitzte die Wunde an seiner Schulter und sich selbst und nickte dann. "Komme schon zurecht, sieht schlimmer aus, als es ist…", merkte er gegenüber dem Eisdämon an, denn Schwäche zeigen wollte er nicht, selbst wenn sie gerade ein hervorragendes Team gewesen waren.
"Das war wirklich gut, aber ich kann direkt weiter… war… eine interessante Erfahrung", merkte Vayron nachdenklich an und bezog sich auf die gesamte Situation. Der Kampf und auch die Chemie zwischen ihm und dem Eisdämon, dass alles verwirrte ihn ein wenig und dennoch fühlte es sich einfach nur gut an. Vayron nickte langsam in Richtung der Höhle, um anzudeuten, dass sie wirklich weiter gehen konnten. Er erwiderte aber den Blick der eisblauen Augen, die direkt seine Iriden suchten, so als würden sich die beiden Dämonen für einen Augenblick gegenseitig in die Seele gucken… dann wandte sich der Rotschopf ab, um diesen magischen Moment zu unterbrechen und ging in die Höhle hinein.
"Woanders als hier gibt es das Kraut wohl kaum, aber… ich bin immer noch skeptisch? Wie kann ein Kraut an einem so dunklen Ort wie diese Höhle wachsen… fuck, bleibt uns nichts anderes übrig als es herauszufinden, mh?", wollte er von seinem derzeit eisigen Verbündeten wissen und machte einen ersten Schritt in die Höhle hinein. Er erschuf eine Flamme über seiner Hand, um den beiden Dämonen den Weg zu leuchten… zum Glück schien sich hier nicht noch eine Chimäre oder dergleichen zu verbergen, es würde den beiden Dämonen sicherlich nicht gut bekommen, noch so einen Kampf zu bestreiten. Vayron spürte die Wunde und auch seine Schwäche seit dem Kampf… So gingen sie aber gemeinsam weiter hinein.

#07
Fireon & Ryoicy

Der Feuerdämon konnte also weiter. Interessant, also war die Verletzung wohl nicht so schlimm, wie Ryoichi es angenommen hatte. Wobei, er würde es auch nicht vor ihm zugeben, dass er gerade sehr geschwächt war und seinen Schwanz weitaus mehr als sonst auch nutzte, um eine zusätzliche Balance zu haben. Wie auch seine Flügel, die ein wenig ausgefaltet waren, damit er jene jeden Moment auch nutzen könnte, damit er sich mit einem raschen Flattern oder Flügelschlag wieder ins Gleichgewicht bringen könnte. Der Moment jedoch in dem sich die Blicke der beiden Dämonen trafen war wirklich magisch und spürte Ryoichi etwas... seltsames in seinem Inneren. Er fühlte sich in seinem Innersten von dem Feuerdämonen berührt. Ein Gefühl welches er noch nie hatte und war da auch eine seltsame Wärme. Zu seiner Verwunderung war diese Wärme auch nicht unangenehm. Nein, sogar für den Eisdämonen war es angenehm diese zu fühlen. Es war, als würde etwas tief in seinem Innersten angeschmolzen werden. Doch leider musste auch dieser wunderbare Moment irgendwann zu Ende gehen. Denn war es der Feuerdämon, der letztendlich diesen Blick brach und los ging. Ryoichi brauchte einen Moment, bevor er seine Sprache wiederfand. Ja... wir werden es wohl sehen müssen. Ich wüsste zumindest nicht, wo sonst dieses Kraut wachsen sollte., fand er und folgte Vayron dann. Dabei hatte er doch einen kleinen Abstand auch. einerseits wegen der Wärme die das Feuer ausstrahlte, andererseits aber auch, da er noch etwas langsamer war, durch die Schwäche die ihn momentan im Griff hatte. Wurde es zwar langsam aber sicher besser, dennoch wollte er es nicht übertreiben.

Es dauerte eine Weile, bis sie letztendlich eine Höhle erreichte, in welcher man das leichte plätschern eines kleinen Gebirgbaches hörte. ebenso gab es ein kleines Loch in der Decke durch welches das Licht hineindrang. In der Mitte dieser Höhle sah man nun ein wenig Vegetation. Zwischen ein paar hartnäckigen Gebirgsgräsern befanden sich nun die verheissenen Kräuter. Ryoichi war kein Botaniker, doch war der Gedanke doch auch nahe, dass es sich bei diesen darum handelte. Es war nicht nur eines, zum Glück. Ansonsten würden sie sich jetzt in die Haare kriegen müssen, egal ob sie beide schon angeschlagen waren. Sie könnten beide eines mitnehmen, wobei Ryoichi beabsichtigte zwei mit sich zu nehmen, einfach, damit sie versuchen könnten diese Kräuter bei ihnen auch anzubauen und sich zukünftig diese Mühen ersparen könnten. Dennoch begann sich in sein Bewusstsein ein anderer Gedanke zu drängen, der seine logischen Schlüsse und Gedanken nun auch begann zu verdrängen. Wunderschön..., sprach er diesen Gedanken letztendlich aus. Auch wenn er dieses ganze Abenteuer als recht unnötig empfand... bereute er es irgendwie nicht. Alleine schon wegen dieses Anblicks - und dem Treffen mit dem Feuerdämonen. Nahm er sich doch auch einen Augenblick, um die Schönheit dieses Augenblicks zu geniessen.

Gemeinsam gingen die beiden Dämonen weiter in die Höhle hinein, Vayron spürte zwar den Schmerz von seiner Bisswunde, doch kümmerte er sich nicht weiter darum. Jetzt wo sie abgedeckt war, versuchte er sich über seine Schwäche der Verletzung nichts mehr anmerken zu lassen und ging voran, sodass sie weiter in die Höhle kamen. Dennoch erwischte sich der Feuerdämon hin und wieder dabei, dass er sich nach Ryoichi umsah, ob dieser noch bei ihm war und ihm in die Höhle folgte.

Zum Glück schien es hier auch wirklich keine weiteren Chimären zu geben, oder ähnliche Wesen. Zwar war das ganze Gebirge voller gefährlicher Monster, aber die beiden Dämonen schienen mit der Chimäre ihr einziges schlimmes Hindernis bereits besiegt zu haben. Die Höhle war auch sonst ruhig und tatsächlich heller, als man erwarten würde. Warum dies so war zeigte sich wenige Augenblicke später, als sie in den Hauptteil der Höhle kamen und nicht schlecht staunten. In der Decke war ein Loch, weswegen Sonnenlicht hinein kam und auch sonst noch ein Gebirgsbach auch hier war. Ein perfekter Ort für Vegetation in der Höhle, wodurch hier nicht nur andere Pflanzen wuchsen, sondern auch das spezielle Kraut, was die beiden Dämonen mitbringen sollten. Und lange nicht nur eines, sondern ganz viele, sodass locker Vayron eines mitnehmen konnte und Ryoichi nicht leer ausging.
"Ja, es ist echt schön hier", merkte der Feuerdämon beeindruckt an und pflückte ein Kraut, welches er auch direkt verstaute. "Wir scheinen echt Glück zu haben...", merkte er sogar etwas kleinlaut an, was man von dem feurigen Gemüt sonst nicht gewohnt war. "Wunderschön", wiederholte er auch die Worte des Eis-Dämonen noch mal, sah aber gar nicht mehr die Höhle an, sondern Ryoichi Gedankenverloren... "Wir sollten raus gehen mh? Und nach Hause?", waren die Worte von Vayron, aber er spürte, dass er nicht unbedingt von dem anderen Dämon weg wollte. Fasziniert sah er ihn wieder an, die Aufgabe die er heute hier hatte und die Ernennung zum Oberhaupt geriet mehr und mehr in den Hintergrund. Allmählich machte sich Vayron auch schon wieder auf den Weg nach draußen, wartete aber auf Ryoichi, ob er sich gut nach draußen bewegen konnte, nachdem sie nun die Pflanzen hatten...

#08
Fireon & Ryoicy

Der Eisdämon war es, der durch Vayron aus seiner Faszination des Augenblicks gerissen wurde. Denn begann dieser nun auch eines der Kräuter zu pflücken. Erinnerte sich Ryoichi deswegen auch daran, dass er selbst es ihm gleichtun sollte. So ging es für ihn auch herüber zu den Kräutern und pflückte er nicht nur eines davon, sondern ganze zwei. Dabei gab er sich auch besonders Mühe, dass die Wurzeln mitkamen. Er war sich sicher, dass man die Gegebenheiten dieser Höhle irgendwie replizieren könnte, damit man dieses Kraut anbauen konnte bei ihnen. Dann wäre dies wohl auch das letzte Mal, dass die Eisdämonen diese unsinnige Aufgabe zur Wahl ihrer Anführer hatten. Wahrscheinlich würde Ryoichi stattdessen eine Prüfung von Körper und Geist einführen. Aber das hätte ja auch noch massig Zeit. Immerhin: Er hatte nicht vor bald wieder von seinem Posten abzudanken, sobald er ihn hatte.Nach dem Pflücken der Kräuter verstaute er die beiden auch behutsam. Hörte er, wie nun Vayron ihm zustimmt, dass es einfach wundeschön war und das sie Glück hatten. Ja, Glück haben wir gewaltiges. Und ja, lass uns gehen. Der Eisdämon folgte dem Feuerdämonen dann auch. Betrachtete er diesen auch von hinten, während sie unterwegs waren. Fand er, dass dessen Flügel gut aussahen und auch ein schöner Rücken konnte entzücken, war dies zumindest hier auch der Fall. Ryoichi war sich selbst auch nicht sicher, warum er ihn auch so eingehend begutachtete, während sie hinausgingen. Als sie letztendlich draussen waren, atmete Ryoichi auch kurz durch. Der Schwindel von der Überanstrengung zuvor hatte abgenommen. Es sollte in Ordnung sein, wenn er so flog. Würde er es doch auch langsam angehen lassen und aufpassen, dass es zu keinem Zusammenstoss kam zwischen ihm und irgendwelchen Bäumen oder gar Felsen. Doch während er daran dachte, schwankte sein Blick auch herüber zu Vayron. Er... wollte irgendwie gar nicht gehen. Das Ganze hier.... war weitaus positiver, als ich angenommen hatte. Der Gedanke, dass wir uns das nächste Mal als Todfeinde gegenüber stehen... ist kaum zu glauben., fand er, während er ihn eingehend betrachtete. Ryoichi... wollte das wirklich nicht. Keineswegs. Die Zusammenarbeit mit Vayron hatte sich gut angefühlt. Gar richtig. Er wollte nicht, dass sie sich das nächste Mal bekriegen würden. Doch wäre das beinahe unvermeidbar, wenn sie beide die Anführer ihrer jeweiligen Clans wurden. Etwas in ihm... schmerzte gar bei dem Gedanken. Fühlte er sich doch mehr und mehr dem Feuerdämonen verbunden. Bevor ihm überhaupt bewusst war, was er gerade tat, näherte er sich Vayron.  Ich weiss nicht was du mit mir anstellst... doch ich will mehr davon. Der Eisdämon war gerade ehrlicher, als er vorhatte. Doch mehr als das, war es als würde sein Gehirn für einen Moment aufhören zu funktionieren. Denn nachdem er ihm bereits näher kam, überbrückte er auch noch den letzten Teil des Abstands zwischen ihnen und gab ihm einen Kuss. Sanft und zärtlich, auf die Lippen des Feuerdämonen. Wusste er gar nicht was über ihn kam, dass er sich so gehen liess, geschweige denn, dass er überhaupt dieses Verlangen hatte! Denn nach einigen Momenten wurde ihm bewusst was er gerade tat und schreckte er geradezu zurück. Etwas, was man von Ryoichi eigentlich gar nicht kannte. Dass dieser sich von seinem Herzen, seinen Gefühlen leiten liess, statt von seinem Verstand und seinem Gehirn. Ich..., begann er einen Satz um sich zu rechtfertigen, doch was sollte er überhaupt sagen? Er wusste es nicht. Wie konnte er rechtfertigen was er gerade getan hatte? Spürte er gerade auch, wie es wärmer auf seinen Wangen wurde, als sich eine Röte auf jenen bildete. Ich sollte gehen. Man... sieht sich. Seine weissen Flügel breiteten sich schlagartig aus und schlug er mit jenen um abzuheben. Schlug er sogleich auch die Richtung seiner Heimat an. Doch als er flog konnte er nicht anders, als nur an Vayron und diesen Kuss zu denken. Hob er sogar die Hand an seine Lippen und berührte diese, während er spürte wie sein Herz in seiner Brust geradezu durchdrehte. Warum... hab ich das getan...? Und warum.... will ich es wieder tun?, fragte er sich selbst. Doch er hatte keine Antwort... auch... wenn sich eine leise Vermutung breit machte, von der aber noch nichts hören wollte. Dennoch eins war klar: Der Feuerdämon würde ihm so schnell nicht aus seinem Kopf geschweige denn seinem Herzen gehen und ihr Wiedersehen würde sicherlich von diesem ersten Treffen beeinflusst sein.

Vayron nickte ab, als Ryoichi auch seine Kräuter pflückte und sie nun diesen magischen Ort langsam verlassen wollten und sollten. Sie hatten ihre Aufgabe jeweils erledigt und würden in ihr jeweiliges Dämonen-Dorf zurückkehren. Dort würden sie dann als Anwärter auf den Oberhaupt-Posten in dem nachfolgenden Ritual dazu ernannt werden, so war es Brauch, nachdem man die Aufgabe erledigt hatte.
Draußen angekommen sah sich Vayron nach dem Eisdämon um und starrte ihn wieder eine Weile an, konnte er seine Augen weiterhin nicht von diesem lassen. Er bemerkte auch, wie Ryoichi sich ihm näherte und seine Worte fuhren ihm unter die Haut, sodass er direkt etwas erstarrte. "Ich… seh das auch so", gab er also als Antwort zurück, war selbst darüber verwundert, dass er sich so gut mit dem Eisdämon verstanden hatte und er das Gefühl hatte, er müsse etwas an der Zukunft verändern… etwas an den Regeln der Dämonen-Clans, damit er und Ryoichi sich beim nächsten Mal eben nicht als Erzfeinde gegenüber standen und sich in Frieden öfter sehen konnten.
Er wehrte sich nicht dagegen, dass sie sich näher kamen und eine unheimliche Anziehung von der Situation ausging. Sein Kopf schaltete ab, sein Herz raste und ihm wurde zugleich heiß und kalt… "Mhm ja…" bestätigte Vayron nur knapp, als der andere sich positiv über diese Situation äußerte. Vayron ließ es also zu, wie sich ihre beiden Lippen trafen und Feuer mit Eis sich verbanden. Vayron spürte, wie angenehm kühl die Lippen von Ryoichi waren, als er ihn küsste und er den Kuss auch erwiderte. "Das war schön", murmelte Vayron nur, als Ryoichi ein Stück von ihm weg schreckte. Er blieb verdattert und Gedankenverloren einfach stehen und starrte Ryoichi an… Sah ihm noch lange hinterher, als dieser schon lange weg geflogen war… Irgendwann löste er sich aber auch aus seiner Starre und machte sich auf den Heimweg. Er flog sehr langsam, dachte aber immer wieder an Ryoichi und den Kuss… Wollte nun erst recht Anführer werden, um die Einstellung seines Clans zu verändern. Er überlegte schon sehr intensiv, wie er das anstellen sollte, aber mehr noch dachte er an den Kuss, den er jetzt schon vermisste… Ebenso wie das Antlitz des Eisdämons…