[Event] Undead don't celebrate Unbirthdays

Cathal erwachte nicht im gewohnten grünen Gras des Wunderlands, sondern auf ausgedörrtem braunen Gras einer anderen Welt… er schlug die Augen auf und realisierte es, als er feststellte, dass sein Nickerchen ungewöhnlich hart endete… irgendetwas lief hier gewaltig schief? Sein Katzenschweif sträubte sich, als er die müden Augen öffnete, mit den dunklen Schatten darunter - wenn sein Nickerchen gestört wurde, hatte er immer gewaltig schlechte Laune. Aber dennoch musste er breit Grinsen, auch wenn er gar keine Lust darauf hatte. Seine Ohren zuckten und er gähnte, als er sich in der Umgebung umsah.Ein düsterer Wald, schwebende Geister, knochige Hände die aus dem Boden heraus ragten… das hier war nicht das Wunderland, wo er eigentlich herkam. Aber die bunten Pilze am Boden und die schwebenden Uhren in der Luft, hatten doch etwas von dem Wunderland? Vor allem lagen hier auch ein paar Spielkarten um Cathal herum verteilt am Boden… was war hier los?

Rätsel über Rätsel, aber diese würden sich nicht aufklären, wenn er an Ort und Stelle verharrte. So streifte der Katzenjunge durch die Gegend und versuchte einen Anhaltspunkt zu finden: Irgendwie wirkte alles wie eine seltsame Mische aus seiner Heimat, dem Wunderland und einer merkwürdigen Halloween-Welt? Jedenfalls ließen die Indizien darauf schließen, wo sogar Cathal drauf kam, der es oftmals nicht so mit Nachdenken hatte und mehr der Freund des Handelns war.
Bisher hatte aber noch kein untotes Wesen, was er getroffen hatte, so ausgesehen, als hätte es genügend Grips, damit es erklären könnte, was hier überhaupt gespielt wurde… und Cathal war eigentlich ein großer Fan davon zu erfahren, was hier gespielt wurde. So durchschritt er nun die Tore einer Stadt, geschmückt mit seltsam fremd aussehenden Rosenranken, die hier nicht hingehörten… zu einer Grusel-Stadt und sah sich auf dem Hauptplatz um, ob dort jemand dabei war, der ihm weiterhelfen konnte.
"Ey du", pöbelte er fast und mit schlecht gelaunter Stimme einen rothaarigen jungen Mann an, der aber mehr wie eine Leiche aussah, als ein Mensch. Er stand in seiner Nähe und sah nicht so dämlich aus wie die Zombies und Skelette von zuvor, welche wirkten, als hätten sie ihr Gehirn weggeschleudert. Cathal grinste den Kerl an, auch wenn er gar nicht so klang… aber er musste. "Weißt du, was hier los ist?", fragte er den bleichen Rotschopf in seiner Nähe und peitschte wieder aufgeregt mit seinem Katzenschweif… er hoffte doch stark eine brauchbare Antwort zu kriegen, ansonsten würde er wohl langsam ziemlich ungemütlich werden…

001 | Mit Cathal O'Sullivan
Die Welt schien befremdlich an diesem Tage. Und das war wohl das seltsamste, allem voran. Die Sonne drückte tatsächlich durch, wurde nicht von tristem Nebel bedeckt, blendete ihn gar, legte sich auf seiner kalten, toten Haut wie die Umarmung einer liebenden Mutter. Nicht, dass Silver sich an Derartiges erinnern könnte, hatte lediglich in poetischen Werken davon gelesen. Und so beobachtete die Haut seiner Hand als sähe er sie in völlig neuem Licht. Doch das Umland hatte so viel mehr zu bieten und der Untote ohne Magen konnte sie kaum daran satt sehen. Wundersame Pflanzen, die ihn weit über wuchsen und wundersame Energien flossen daran. Silver's zartviolette Augen durchbohrten die lebendige Welt um ihn herum mit einer Mischung aus Faszination und Verwirrung. Der morbide Reiz trieb ihn, seine Fingernägel in die haushohen Pflanzen zu drücken, aus deren Ritzen ihr Leben floss. Die verlassene Stadt und die schwirrenden Geister hingegen entzogen sich seinem Bewusstsein vollkommen. Sie waren so schmerzlich bekannt, dass er sie nicht einmal eines Blickes würdigte, wo er doch lebende Dinge sah, wohin er sich auch wandte. "Lebendig", hauchte Silver in Erstaunen, seine Stimme klang wie das kühle Wispern des Windes durch kahle Bäume. Die Farben, die Wärme, diese pulsierende Energie. Und als er seine Hand erhob und jenen Strukturen befahl, sich zu rühren, so gehorchten sie nicht. Seine toten Finger strichen über einen der bunten Pilze, liess auch ihn bluten. Das Leben entzog sich seiner Macht, seinem Verstand "Sie sind so weich, so zerbrechlich und doch so voller Energie." Silver schüttelte den Kopf, als ob er versuchte, sich von den Gedanken zu befreien. "Was für ein seltsamer Traum, in dem ich mir selbst so fremd vorkomme und mich nach diesem Zustand sehne.." Ein gequältes Lächeln umspielte seine bleichen Lippen, als er weiter durch die Strassen der gruseligen Stadt wanderte. Er betrachtete die Rosenranken, die die Stadt schmückten, mit einem Hauch von Skepsis. Die Schönheit dieses Ortes schien ihm wie ein Dorn in sein totes Fleisch zu schneiden. Silver wusste gewiss, wonach es ihm strebte. War er gewiss nicht tot, weil er es wollte, war untot weil er sich nicht vom Leben lösen konnte. Aber wirklich zu leben war etwas anderes. Er konnte es sehen, hören, spüren und es schien gar zum Greifen nah, doch konnte er es sich einfach nehmen? Ihm schien, als wäre es eine Melodie, die ihn bewegte und er doch nicht gänzlich zu begreifen vermochte.
So wandte er sich den Häusern zu, beobachtete sorgfältig, ob er darin Leben fand. Und statt von ihm zu weichen, kam ihm gar bereitwillig ein Kätzchen mit zartviolettem Fell entgegen. Das Leben kannte solch kuriosen Spiele. "Grinsendes Kätzchen, dein Herz schlägt, nicht wahr?", fragte er das lebende Wesen mit den buschigen Öhrchen und dem wedelnden Schwanz, "Scheinbar haben sich Welten vermischt, die anderen Regeln folgen. Dort wo ich herkomme, schlagen Herzen nicht und Blut fliesst in Bächen und Brunnen, nicht jedoch in Adern." Um die Häuserecken spähten nun Untote und Geister zugleich, näherten sich dem Leben, das ihnen einst gestohlen wurde und dessen sich nun erneut bemächtigen wollten. Silver kam nicht umhin ihren Schmerz zu fühlen, konnte er ihr Sehnen doch verstehen, doch das Kätzchen gehörte nun ihm. Und so hob er leicht seine Hand, gebot ihnen zu zerfallen und jene untoten Wesen folgten jenem Befehl. "Gut zu wissen, dass die Gebote dieser Welt nicht vollkommen aus den Fugen geraten sind~", erklärte der Rothaarige zufrieden mit seinem Werk und wandte sich wieder an das Kätzchen, "Ich höre auf den Namen Silver. Ich bin ein Lich, ein Totenbeschwörer. Und wer und was bist du, mein Kätzchen?"

Der rothaarige Untote reagierte auf ihn und Cathal sah fast etwas verwirrt drein, da er aber gezwungen war weiter zu grinsen, wurde sein Gesicht eher zu einer merkwürdigen Mimik verzogen, die weder verwirrt noch grinsend aussah, sondern viel mehr wie ein kurioser abartiger Mix zwischen beidem. Es passt ihm nicht unbedingt mit einem 'grinsenden Kätzchen' angesprochen zu werden, aber viel mehr störte ihn das 'Kätzchen' daran. Die Frage, die der Untote ihm stellte, war auch seltsam aber er nickte verwirrt, um sie zu bejahen. "Mein Herz ist am schlagen…", versuchte er mit einem schroffen Unterton von sich zu geben, doch durch das Grinsen und die Verwirrung gelang ihm das nicht. "Ja, die Welten haben sich vermischt", merkte er an, eine Feststellung, zu der er auch schon gekommen war. Er hatte sich genug umgesehen, um festzustellen, dass seine eigene Welt aus der er kam, sich mit einer seltsamen Welt des Horrors, des Grusels und der Untoten vermischt hatte.
"Und wo ich herkomme, ist es deutlich grüner und sonniger als hier, aber dein Gemüt scheint auch nicht sonnig zu sein", stellte Cathal trocken fest. Er hatte den Drang, weg zu gehen, da dieser Untote wirklich seltsam war, auch wie er sich ausdrückt. Aber im Moment war eine andere Person seine einzige Chance auf Hoffnung, dass er vielleicht in seine eigene Welt wieder zurückkam. Eine Person die vielleicht Ahnung hatte, was er als nächstes tun könnte, um irgendwie Fortschritt zu machen, denn Stillstand und Langeweile konnte Cathal nicht leiden.
Eine Person, die scheinbar mächtig war und ihn vor den anderen Untoten beschützen konnte, war durchaus auch nützlich, was der Rotschopf kurze Augenblicke später demonstrierte, als er Untote zerfallen ließ? "Wie hast du…?", wollte er verwirrt fragen, doch die Frage blieb ihm im Hals stecken. Er wusste gerade wirklich nicht seine Lage einzuschätzen, merkte aber weiter an: "Ich würde gerne eine Weg finden, dieses Chaos wieder zu richten", ja… Er wollte wirklich in seine Welt zurück, wenn er zerfallende Untote sah und wenn er diesen Untoten Rotschopf ansah, der ihm eine Gänsehaut verpasste, dann wollte er auch nicht unbedingt hier bleiben.
"Ich glaub nicht, dass ich dein Kätzchen bin", antwortete Cathal mit spitzem Unterton, was aber im Angesicht seines Grinsen auch weniger wirkte. "Aber ich heiße Cathal, will hier weg und bin eine… bin eine Grinsekatzs, komme eigentlich aus dem Wunderland", er stockte, als er erklärte, was er war und hörte dennoch nicht auf zu grinsen, obwohl es gar nicht zur Situation passte. "Mein Weg hat hier in die Stadt geführt und ich wollte sehen ob ich etwas finde, was das Mischen der Welten wieder in Ordnung bringt", murmelte er, kleinlauter als er es eigentlich tun wollte, aber diese Situation verunsicherte ihn wirklich etwas, wodurch er seine coole Teenager-Art wie sonst gar nicht so raushängen lassen konnte. Er sah sich derweil um, ob es in der Stadt einen Weg gab oder dergleichen, wo er vielleicht mit dem Lich gleich weiter erkunden konnte.

002 | Mit Cathal O'Sullivan
Das Kätzchen schien den Umständen gar nicht so zugeneigt, wie es der Untote war. Offensichtlich schien der Tod für ein lebendes Wesen nicht so reizvoll wie es das Leben war für einen Toten, das war aber nicht weiter ungewöhnlich. Als er die halbe Frage stellte, wie er dies wohl gemachte, da lächelte ihm der Untote nur seicht entgegen. Vermutlich wollte er das sowieso nicht wissen, zumal er direkt ein anderes und zugegebenermassen wichtigeres Thema ansprach. Wie liess sich dieser Umstand wieder korrigieren. "Früher oder später wird in dieser Welt auch kein Herz mehr schlagen, den der Tod lechzt förmlich nach dem Leben. Doch dann wird deine vertraute Welt vermutlich verloren sein", gab der Lich nachdenklich von sich. Gewiss war dies nicht der schlimmste Ausgang, den sich Silver vorstellen konnte, doch vermutlich nicht unbedingt das, was das Kätzchen sich akut wünschen würde. Es stellte sich da vermutlich aber auch ein bisschen an, so schlimm war das untote Leben gewiss nicht, auch wenn Silver selbst auch an seinem Leben hing, selbst wenn er es bereits verloren hatte. "Wenn es ein Zauber ist, dann ist er an gewisse Regeln und Bedingungen geknüpft. Es könnte sein, dass die Magie sich über die Zeit selbst verflüchtigt, dann müssten wir überhaupt nichts tun. Da das aber langweilig wäre, würde ich nicht damit rechnen. Ein Zauber, der an Auflösungsbedingungen geknüpft ist, braucht immer auch ein Medium, von dem er zehren kann, für gewöhnlich ein Ort, mit hoher magischer Konzentration. Auch muss es eine Person gegeben haben, die ihn ausgesprochen hat. Gibt es in deiner Welt Magier oder Fähigkeiten, die ein Mischen von Welten erklären würden?" Gewiss gab es in seiner Welt Magier, gehörte er doch selbst in diese Sparte. Doch hier war er unschuldig, wenngleich er einen gewissen Reiz am Wirken dieses Zaubers sah. Würde es sich als Magie herausstellen, so war es seine Zeit möglicherweise wert, ihn ein bisschen genauer zu studieren. Vielleicht könnte er sowas replizieren und nach seinen Konditionen formen? "Cathal dann. Grinsekatz aus dem Wunderland", entkam dem Untoten mit einem seichten Nicken der respektvollen Grüssung, nun wo sich das Wesen selbst vorgestellt hatte, verbunden mit dem Wunsch, die Welt wieder in seine gewohnten Bahnen zu lenken, "Es ist mir ebenfalls ein Anliegen, herauszufinden, was hier vor sich geht, daher erlaube ich mir, dich bei deiner Suche zu begleiten. Kommt dir ein Ort hier bekannt vor?"

Auf die Frage hin, wie er das mit dem Zerfallen der niederen Untoten gemacht hatte, lächelte der Lich nur gruselig und Cathal zuckte für den Augenblick zurück, hörte aber nicht auf zu Grinsen. Ihm kam direkt wieder eine Gänsehaut auf und er wollte wieder am liebsten so schnell wie möglich hier weg… Unheimlich der rothaarige Kerl, aber Cat blieb nichts anderes übrig, als mit ihm abzuhängen, oder? Mit ihm konnte man wenigstens halbwegs vernünftig reden und er hatte ihn noch nicht berührt… nur seltsam angesehen, was ihm aber schon das Fell zum Sträuben brachte.
Das Sträuben vom Fell wurde nicht besser, als Silver davon sprach, dass Herzen aufhören würden zu schlagen und der Tod nach dem Leben lechzte, wenn das passierte, würde wohl seine vertraute Welt verloren sein. Cat wusste nicht, ob er dankbar sein sollte wegen der realistischen Einschätzung oder lieber die Krallen ausfahren sollte, für diesen doch eher deprimierenden Kommentar. Er beschloss eine Mischung aus Beidem zu machen und murrte leicht, blieb aber zurückhaltend und am Grinsen in seinem Gesicht konnte er sowieso nichts ändern, so ungern er das in der aktuellen Situation gerade tat und so unpassend er das empfand. "Dann sollte ich besser keine Zeit verlieren, mh? Wo ist das weiße Kaninchen mit der Uhr, wenn man das Mistvieh braucht", murmelte Cathal als Antwort vor sich hin, aber so dass sein Gegenüber es gut hören konnte.
Das folgende Geschwafel vom Lich war recht gehoben und befasste sich mit der Theorie von Magie - aber es war kaum etwas, was er wirklich begriff, weshalb er einfach nur nickte und so tat, als würde er es verstehen. Er verstand aber die Frage danach, ob es in seiner Welt Magie gab und nickte noch einmal, als er sie beantwortete: "Gefühlt besteht meine Welt aus Magie? Magische Fähigkeiten, magische Wesen, Magier… an jeder Ecke und oben und unten, links und rechts, überall", antwortete er. "Komm einfach mit", sagte Cathal dann direkt schlicht und marschierte schon los… ziellos, aber er tat so, als wüsste er etwas, wo es lang ging. Wollte er sich keinerlei Blöße in der Gegenwart dieses gruseligen Kerl geben. Der war ja gerade irgendwie zu seinem Verbündeten in der Sache geworden, weshalb er ihn an seiner Seite akzeptierte. "Ich hab keine Ahnung, wo wir hier sind, aber irgendwo wird der Weg schon hinführen und vielleicht finden wir etwas, was uns Hinweise liefert? Einfach an Ort und Stelle stehen bleiben, hilft uns aber auch nicht weiter und über Magie und so einen Quatsch labern kann man auch unterwegs", merkte der Grinsekater noch an, merkte dabei nicht, dass er sich nun doch eine Blöße gab, indem er Unwissenheit zugab.
Jedenfalls ging er so weiter in die Stadt vor, hoffte er doch irgendwie, dass der Lich ihm doch folgte, denn alleine würde es nur gruselig werden. An allen Ecken lugten untote Wesen hervor und Cathal fauchte und murrte weiter leise. Bisher sah er keine Auffälligkeit, an der er sich aufhängen konnte im übertragenen Sinne, sodass er irgendwie Fortschritt in seinem Unterfangen machen konnte…

003 | Mit Cathal O'Sullivan
Silver liess sich nicht lange Bitten, als Cat davon sprach, dass er ihn begleiten sollte. Er selbst hatte es mit dem Auflösen dieses Zaubers nicht ganz so eilig, deswegen machte es ihm auch nichts aus, dass das Kätzchen, die Richtung vorgeben wollte. Sollten sie sich auf dem Weg verirren, bedeutete dies schliesslich nur mehr Zeit mit ihm verbringen zu können, was angesichts dessen Wärme und schlagendem Herz doch seinen Reiz barg. Diese Absicht liess er jedoch erst einmal ungesprochen, sagte stattdessen: "Eine Welt voller Magie also?" Vielleicht würde dies das Kätzchen dazu bewegen, die wirre Aussage zu spezifizieren, doch wenn nicht, war dies auch in Ordnung. Da sie sich nun auf, auf und davon machten, würde er es wohl mit eigenen Augen sehen. "Und gibt es jemanden, der dieser Welt den Tod herbeiwünschen würde?", fragte Silver weiter, denn umgekehrt machte es wohl nur für seine Welt denn Sinn. Und zu zählen, wie viele Wesen er durchaus kannte, die sich nach dem Leben sehnten, wäre wohl ein endloses Unterfangen. Von diesen hatte er jedoch bisher noch keines entdeckt. Er würde jene fragen, sollte er sie treffen.
"Wege haben es so an sich, wo hin zu führen", erwiderte Silver mit einem bedächtigen Nicken und folgte dem Kätzchen, welches nun auch eingestanden hatte, dass er den Weg nicht kannte. Der Weg kannte jedoch wohl sein Ziel und wenn sie schon ihr Ziel nicht kannten, so war es vielleicht nötig, dem Weg zu dessen Ziel zu folgen? Schlimmeres, als sich zu verlaufen, würde ihnen gewiss nicht widerfahren. Vor den Untoten konnte Silver sie immerhin recht gut bewahren. Die Lebenden waren es, die sie eher zu fürchten hätten, doch umbringen könnten sie ihn nicht. So war es lediglich Cat, der um sein Leben bangen musste.
So folgten sie dem Weg und er führte sie durch einen Wald. Die schmalen Pfade des Waldes schlangen sich zwischen knorrigen Bäumen hindurch, die ihre kahlen Äste wie gespenstische Finger gen Himmel streckten. Silver's untote Sinne nahmen die morbide Schönheit des Waldes auf, während er mit gleichmässigen Schritten hinter Cathal her ging. Die Luft war schwer, erfüllt von einem eigenartigen Gemisch aus Verwesung und Moder. "Es könnte auch jemand sein, der nach Macht strebt, manchmal kommt diese mit einem hohen Preis, also könnte diese Mischung der Welten auch ein Nebenprodukt sein. Vielleicht gibt es jemanden, der die Balance zwischen Leben und Tod kippen möchte. Oder es ist einfach das Werk eines Verrückten, der seine eigenen Regeln in dieser verdrehten Welt aufstellt." Mit einem Nicken folgte Silver dem Kätzchen weiterhin auf leisen Pfoten. Die Geräusche der Natur waren seltsam gedämpft und die Schatten schienen sich in unheimliche Formen zu verweben. "Oh schau da, Spuren.. von einem Hasen?", entkam Silver schliesslich, als sein Blick den Boden streifte. "Erwähntest du nicht etwas? Sollen wir den Spuren des Kaninchens folgen?"

Cathal nickte, als Silver nochmal nachhakte: "Eine Welt voller Magie: Heute schrumpft man, morgen wächst man, übermorgen feiert man mit einem verrückten Hutmacher seinen Nicht-Geburtstag und wenn man Glück hat, wird man nicht um einen Kopf kürzer gemacht - von der roten Königin. Im Prinzip hat diese Welt keine Regeln, es könnte immer alles überall passieren - Magie halt", erklärte der grinsende Kater mit einem Schulterzucken, langsam gewöhnte er sich an die Gegenwart von dem Untoten, war er doch gerade seine vernünftigste und beste Option auf einen Gesprächspartner.
Er zuckte auch weiter mit den Schultern und merkte unterwegs beim Smalltalk an: "Nicht das ich wüsste, glaube nicht - warum sollte man meiner Welt den Tod wünschen?", stellte er verwirrt eine Gegenfrage, verstand er die Regeln von Tod und Leben nicht, aber anscheinend der Lich? Es wirkte teilweise jedenfalls so. Wege hatten es so an sich, irgendwohin zu führen, richtig… Cathal nickte nur schweigend daraufhin und lief grinsend weiter, irgendwas würde irgendwann schon passieren… außer dass sie durch einen gruselig aussehenden Wald liefen. Der grinsende Kater hörte sich auch den theoretischen Ausführungen des Rothaarigen an, was alles die Grundlage für das Vermischen der Welten sein könnte, alles davon klang irgendwie möglich und plausibel. Machthungrige Hexer und Magier waren auch nichts Ungewöhnliches dort, wo er herkam. "Alles möglich", merkte er deswegen auf die Worte des unterhaltsamen Untoten an.
Sie fanden dann tatsächlich wirklich etwas, nämlich die Spuren von einem Hasen oder Kaninchen. Tatsächlich machte das den Grinsekater etwas misstrauisch und er sah sich die Spuren genauer an: Ja, es könnte durchaus von dem weißen Kaninchen stammen, dem man immer folgen sollte. Ein Schauer lief Cathal über den Rücken, denn als er sich umsah, bemerkte er… dass die Spuren nur dahin führten, wo der Wald immer gruseliger und noch etwas dunkler wurde. Er erzitterte innerlich etwas und sah nach dem Lich, sich vergewissernd, ob dieser noch an seiner Seite war und auf ihn aufpasste. Er schluckte, als dieser noch da war und es erleichterte ihn ungemein. "Gut, ja - man soll in meiner Welt immer dem weißen Kaninchen folgen, das ist richtig. Eine ungeschriebene Regel… in einer Welt ohne Regeln. Frag nicht, es ergibt irgendwie Sinn", merkte Cathal an und deutete mit dem Kopf den Pfad entlang. Den Spuren folgen, das war die Devise und er lief direkt weiter… als einige Zeit verging, schälte sich irgendwann ein großes, halb verfallenes, düsteres und verlassen aussehendes Gebäude aus dem Wald. Früher war es sicher ein prächtiges Herrenhaus gewesen, doch heute wirkte es wie aus einem Horrorfilm ausgeschnitten. Ein gruseliger grüner Schimmer ging davon aus und die Spuren von dem Kaninchen führten hinein. Obwohl es nicht regnete, blitzte und donnerte es in den düsteren Wolken über dem Gebäude. Cat sträubte den Schwanz und legte die Ohren an, als er das sah… "Da müssen wir wohl rein", merkte er mit wahnsinnigem Unbehagen an.